das dicke Süsholz, an welchem die Leute käuen, als einen guten Prügel vor und prügelt sie sehr -- Ich wünschte doch nicht, daß du gerade auf der ersten Stufe des Throns gleich neben dem Fürstenstuhlbein ständest, wenn ihn der neue Regent zur Krönung besteigt, und daß er dich dann zu etwas erhöbe, in den Adelstand, zu ei¬ nem Kammer- oder Jagdjunker oder so; -- wie ein solcher Regent wohl pflegt, weil er in sei¬ ner neuen Regierung gerade nichts früher macht als das edelste, nämlich Menschen, d. h. Kam¬ mer-Herrn, Edelleute u. s. w. und erst später den Staat und dessen Glück, so wie die alten Theologen *) behaupten, daß Gott die Engel vor der Erde und zwar darum erschaffen, da¬ mit sie ihn nachher bei deren Schöpfung lob¬ ten --
Ich wünscht' es nicht, sag' ich, daß du dem jungen neugebacknen und neubackenden Für¬ sten die gedachte Ehre anthätest, und eine an¬ nähmest; -- warlich ein Thron wird, wie der
*)Bibliotheque universelle T. IX. p. 83.
das dicke Suͤsholz, an welchem die Leute kaͤuen, als einen guten Pruͤgel vor und pruͤgelt ſie ſehr — Ich wuͤnſchte doch nicht, daß du gerade auf der erſten Stufe des Throns gleich neben dem Fuͤrſtenſtuhlbein ſtaͤndeſt, wenn ihn der neue Regent zur Kroͤnung beſteigt, und daß er dich dann zu etwas erhoͤbe, in den Adelſtand, zu ei¬ nem Kammer- oder Jagdjunker oder ſo; — wie ein ſolcher Regent wohl pflegt, weil er in ſei¬ ner neuen Regierung gerade nichts fruͤher macht als das edelſte, naͤmlich Menſchen, d. h. Kam¬ mer-Herrn, Edelleute u. ſ. w. und erſt ſpaͤter den Staat und deſſen Gluͤck, ſo wie die alten Theologen *) behaupten, daß Gott die Engel vor der Erde und zwar darum erſchaffen, da¬ mit ſie ihn nachher bei deren Schoͤpfung lob¬ ten —
Ich wuͤnſcht' es nicht, ſag' ich, daß du dem jungen neugebacknen und neubackenden Fuͤr¬ ſten die gedachte Ehre anthaͤteſt, und eine an¬ naͤhmeſt; — warlich ein Thron wird, wie der
*)Bibliotheque univerſelle T. IX. p. 83.
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das dicke Suͤsholz, an welchem die Leute kaͤuen,
als einen guten Pruͤgel vor und pruͤgelt ſie ſehr
— Ich wuͤnſchte doch nicht, daß du gerade auf
der erſten Stufe des Throns gleich neben dem
Fuͤrſtenſtuhlbein ſtaͤndeſt, wenn ihn der neue
Regent zur Kroͤnung beſteigt, und daß er dich
dann zu etwas erhoͤbe, in den Adelſtand, zu ei¬
nem Kammer- oder Jagdjunker oder ſo; — wie
ein ſolcher Regent wohl pflegt, weil er in ſei¬
ner neuen Regierung gerade nichts fruͤher macht
als das edelſte, naͤmlich Menſchen, d. h. Kam¬
mer-Herrn, Edelleute u. ſ. w. und erſt ſpaͤter
den Staat und deſſen Gluͤck, ſo wie die alten
Theologen *) behaupten, daß Gott die Engel
vor der Erde und zwar darum erſchaffen, da¬
mit ſie ihn nachher bei deren Schoͤpfung lob¬
ten —
Ich wuͤnſcht' es nicht, ſag' ich, daß du
dem jungen neugebacknen und neubackenden Fuͤr¬
ſten die gedachte Ehre anthaͤteſt, und eine an¬
naͤhmeſt; — warlich ein Thron wird, wie der
*) Bibliotheque univerſelle T. IX. p. 83.
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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 3. Tübingen, 1804, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre03_1804/143>, abgerufen am 31.07.2024.
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