Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804.Eine Viertelstunde stand er, hoffend, ei¬ Sie wies ihn an den Portier. Der Him¬ Eine Viertelſtunde ſtand er, hoffend, ei¬ Sie wies ihn an den Portier. Der Him¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0157" n="149"/> <p>Eine Viertelſtunde ſtand er, hoffend, ei¬<lb/> ner der Leute wende ſich an ihn und frag' ihn,<lb/> und entwickle dann alles ; — aber man lief vor¬<lb/> uͤber. Zulezt ſpazierte er frei in der Hausflur<lb/> auf und nieder — einmal eine halbe Treppe hin¬<lb/> an — hielt ſich die groͤſten Maͤnner aus der<lb/> Weltgeſchichte vor, um einen lebendigen beſſer<lb/> zu handhaben — und bracht' es endlich zu ei¬<lb/> ner Frage nach dem General an ein Maͤdgen.</p><lb/> <p>Sie wies ihn an den Portier. Der Him¬<lb/> mel hat oͤfter eine Vorhoͤlle als einen Vorhim¬<lb/> mel — troͤſtet' er ſich — vielleicht die ganze ge¬<lb/> lehrte Vorwelt hat ſchon auf aͤhnlichen Pallaſt-<lb/> Fluren geſchwizt. Eine Himmelsthuͤre that ſich<lb/> ihm auf; heraus trat ein aͤltlicher gepuderter ver¬<lb/> druͤßlicher Mann, der ein breites Gehaͤnge uͤber<lb/> dem Leib und einen Stock mit einem ſchweren<lb/> Silber-Giebel trug. Walt, ganz unvermoͤ¬<lb/> gend, das lederne Bandelier fuͤr etwas anders zu<lb/> halten, als fuͤr ein Ordensband und den Por¬<lb/> tier-Stab fuͤr einen Kommando- und Gene¬<lb/> ralſtab und den Portier fuͤr den General, mach¬<lb/> te ohne viele Umſtaͤnde einige Verbeugungen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [149/0157]
Eine Viertelſtunde ſtand er, hoffend, ei¬
ner der Leute wende ſich an ihn und frag' ihn,
und entwickle dann alles ; — aber man lief vor¬
uͤber. Zulezt ſpazierte er frei in der Hausflur
auf und nieder — einmal eine halbe Treppe hin¬
an — hielt ſich die groͤſten Maͤnner aus der
Weltgeſchichte vor, um einen lebendigen beſſer
zu handhaben — und bracht' es endlich zu ei¬
ner Frage nach dem General an ein Maͤdgen.
Sie wies ihn an den Portier. Der Him¬
mel hat oͤfter eine Vorhoͤlle als einen Vorhim¬
mel — troͤſtet' er ſich — vielleicht die ganze ge¬
lehrte Vorwelt hat ſchon auf aͤhnlichen Pallaſt-
Fluren geſchwizt. Eine Himmelsthuͤre that ſich
ihm auf; heraus trat ein aͤltlicher gepuderter ver¬
druͤßlicher Mann, der ein breites Gehaͤnge uͤber
dem Leib und einen Stock mit einem ſchweren
Silber-Giebel trug. Walt, ganz unvermoͤ¬
gend, das lederne Bandelier fuͤr etwas anders zu
halten, als fuͤr ein Ordensband und den Por¬
tier-Stab fuͤr einen Kommando- und Gene¬
ralſtab und den Portier fuͤr den General, mach¬
te ohne viele Umſtaͤnde einige Verbeugungen
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Zitationshilfe: | Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre02_1804/157>, abgerufen am 31.07.2024. |