Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804.richt zu fassen und aufzurütteln, daß er ganz Sehr spät brach er dahin damit auf, um richt zu faſſen und aufzuruͤtteln, daß er ganz Sehr ſpaͤt brach er dahin damit auf, um <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0154" n="146"/> richt zu faſſen und aufzuruͤtteln, daß er ganz<lb/> kuͤhn beim polniſchen General geweſen, um<lb/> Winas Brief an deſſen Schwiegerſohn auszu¬<lb/> liefern.</p><lb/> <p>Sehr ſpaͤt brach er dahin damit auf, um<lb/> nicht ins Eſſen zu fallen. Auch ſollte jeder<lb/> Menſch gegen Abend — naͤmlich nie gegen Mor¬<lb/> gen, wo der Geiſt noch den Koͤrper und das<lb/> Geſtern verdauet — mit Geſuchen und ſich zu<lb/> Großen kommen, welche er vielleicht alsdann<lb/> halb betrunken und halb-menſchlich, es ſei vom<lb/> Mittags-Eſſen oder Mittags-Trinken, zu fin¬<lb/> den hoffen darf. Auf dem Wege dahin wallete<lb/> Gottwalts Herz wie ein angewehtes Blumenbeet<lb/> bei dem Gedancken auf, daß er dem Hauſe zu¬<lb/> gehe, worinn Wina ſo lange als Kind und Jung¬<lb/> frau gelebt. Auf der lezten Gaſſe muſt' er mit<lb/> dem Plane der Uebergabe ins Reine kommen.<lb/> „Anders, ſagt' er ſich, kanns doch nicht gehoͤrig<lb/> delikat ausfallen, als wenn ichs ſo mache, daß<lb/> ich mich beim General — denn der Graf iſt<lb/> doch nur der Gaſt — ordentlich melden laſſe,<lb/> mich dann entſchuldige und ſage, daß ich dem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [146/0154]
richt zu faſſen und aufzuruͤtteln, daß er ganz
kuͤhn beim polniſchen General geweſen, um
Winas Brief an deſſen Schwiegerſohn auszu¬
liefern.
Sehr ſpaͤt brach er dahin damit auf, um
nicht ins Eſſen zu fallen. Auch ſollte jeder
Menſch gegen Abend — naͤmlich nie gegen Mor¬
gen, wo der Geiſt noch den Koͤrper und das
Geſtern verdauet — mit Geſuchen und ſich zu
Großen kommen, welche er vielleicht alsdann
halb betrunken und halb-menſchlich, es ſei vom
Mittags-Eſſen oder Mittags-Trinken, zu fin¬
den hoffen darf. Auf dem Wege dahin wallete
Gottwalts Herz wie ein angewehtes Blumenbeet
bei dem Gedancken auf, daß er dem Hauſe zu¬
gehe, worinn Wina ſo lange als Kind und Jung¬
frau gelebt. Auf der lezten Gaſſe muſt' er mit
dem Plane der Uebergabe ins Reine kommen.
„Anders, ſagt' er ſich, kanns doch nicht gehoͤrig
delikat ausfallen, als wenn ichs ſo mache, daß
ich mich beim General — denn der Graf iſt
doch nur der Gaſt — ordentlich melden laſſe,
mich dann entſchuldige und ſage, daß ich dem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |