Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804.Bitte darinn, ein redlicher Finder soll' ihm sei¬ Am Tische hört' er, daß der General Zab¬ Zu erklären ist allerdings einer der keckesten Bitte darinn, ein redlicher Finder ſoll' ihm ſei¬ Am Tiſche hoͤrt' er, daß der General Zab¬ Zu erklaͤren iſt allerdings einer der keckeſten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0153" n="145"/> Bitte darinn, ein redlicher Finder ſoll' ihm ſei¬<lb/> nen Brief wieder zuſtellen.</p><lb/> <p>Am Tiſche hoͤrt' er, daß der General Zab¬<lb/> locki ſeinen Koch ein Dienſtjubileum feiern laſſe.<lb/> Der Komoͤdiant leitete die Feier aus dem Herzen<lb/> des Generals, ein Offizier aus deſſen Gaumen<lb/> und Magen her; der Jubelkoch, fuͤgt' er bei,<lb/> iſt ihm ſo nahe wie eine Kompagnie oder ſein<lb/> Schwiegerſohn. Walt lief wieder in die Villa des<lb/> Grafen hinaus — Dieſer aß eben bei dem General.</p><lb/> <p>Zu erklaͤren iſt allerdings einer der keckeſten<lb/> Gedanken — die je Walten Sporen und Fluͤgel<lb/> angeſezt, — welcher ihm unter Klothars Gar¬<lb/> tenthuͤre anflog; ſo bald man erwaͤgt, daß er<lb/> das Sonntags-Konzert noch im Kopfe haben<lb/> muſte und im Herzen ohnehin. Daher iſt es<lb/> wohl nur ein Nebenumſtand dabei, — aber<lb/> er trug mit bei, — daß der General der<lb/> halbe Beſizer von Elterlein war und Gott¬<lb/> walt ein Linker. Gleichwohl wollt' er an¬<lb/> fangs ſich erſt mit ſeinem Bruder berathen, ob<lb/> er angehe, der Gang; ließ es aber unter Wegs,<lb/> um ihn, hoft' er, Abends mehr mit der Nach¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [145/0153]
Bitte darinn, ein redlicher Finder ſoll' ihm ſei¬
nen Brief wieder zuſtellen.
Am Tiſche hoͤrt' er, daß der General Zab¬
locki ſeinen Koch ein Dienſtjubileum feiern laſſe.
Der Komoͤdiant leitete die Feier aus dem Herzen
des Generals, ein Offizier aus deſſen Gaumen
und Magen her; der Jubelkoch, fuͤgt' er bei,
iſt ihm ſo nahe wie eine Kompagnie oder ſein
Schwiegerſohn. Walt lief wieder in die Villa des
Grafen hinaus — Dieſer aß eben bei dem General.
Zu erklaͤren iſt allerdings einer der keckeſten
Gedanken — die je Walten Sporen und Fluͤgel
angeſezt, — welcher ihm unter Klothars Gar¬
tenthuͤre anflog; ſo bald man erwaͤgt, daß er
das Sonntags-Konzert noch im Kopfe haben
muſte und im Herzen ohnehin. Daher iſt es
wohl nur ein Nebenumſtand dabei, — aber
er trug mit bei, — daß der General der
halbe Beſizer von Elterlein war und Gott¬
walt ein Linker. Gleichwohl wollt' er an¬
fangs ſich erſt mit ſeinem Bruder berathen, ob
er angehe, der Gang; ließ es aber unter Wegs,
um ihn, hoft' er, Abends mehr mit der Nach¬
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