Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804.Er that an den sehr ernst unter seiner Thüre ste¬ Ein ganzer heller Sternenhimmel fuhr Vul¬ Auch der Wirth wurde sternig und sonnig; Er that an den ſehr ernſt unter ſeiner Thuͤre ſte¬ Ein ganzer heller Sternenhimmel fuhr Vul¬ Auch der Wirth wurde ſternig und ſonnig; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0153" n="143"/> <p>Er that an den ſehr ernſt unter ſeiner Thuͤre ſte¬<lb/> henden Wirth von Fernen — umſonſt wollt' er<lb/> gar vor ihn hinreiten — barhaupt am Stalle<lb/> die Frage, ob er <hi rendition="#g">hier</hi> mit ſeinem Gaul logieren<lb/> koͤnne.</p><lb/> <p>Ein ganzer heller Sternenhimmel fuhr Vul¬<lb/> ten durch die Bruſt und brannte nach.</p><lb/> <p>Auch der Wirth wurde ſternig und ſonnig;<lb/> aber wie waͤr' er — ſonſt haͤtt' er hoͤflicher aus<lb/> dem Dache geſprochen — darauf gekommen, daß<lb/> ein Paſſagier zu Pferde in dieſer Naͤhe der Stadt<lb/> und Ferne der Nacht ihn mit einem Stilllager<lb/> beehren werde —. Als er wahr nahm, daß der<lb/> Paſſagier ein beſonderes Vielek oder Dreiek mit<lb/> dem rechten Beine uͤber dem Gaule, abſizend be¬<lb/> ſchrieb, und daß er die ſchweren mit einem orga¬<lb/> niſierten Sattel behangenen Schenkel ins Haus<lb/> trug, ohne weiter nach dem Thiere oder Stalle<lb/> zu ſehen: ſo wuſte der Schelm ſehr gut, wen er<lb/> vor ſich habe; und lachte zwar nicht mit den<lb/> Lippen, aber mit den Augen den Gaſt aus, ganz<lb/> verwundert, daß dieſer ihn fuͤr ehrlich, und es<lb/> fuͤr moͤglich hielt, er werde den Hafer, den er<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [143/0153]
Er that an den ſehr ernſt unter ſeiner Thuͤre ſte¬
henden Wirth von Fernen — umſonſt wollt' er
gar vor ihn hinreiten — barhaupt am Stalle
die Frage, ob er hier mit ſeinem Gaul logieren
koͤnne.
Ein ganzer heller Sternenhimmel fuhr Vul¬
ten durch die Bruſt und brannte nach.
Auch der Wirth wurde ſternig und ſonnig;
aber wie waͤr' er — ſonſt haͤtt' er hoͤflicher aus
dem Dache geſprochen — darauf gekommen, daß
ein Paſſagier zu Pferde in dieſer Naͤhe der Stadt
und Ferne der Nacht ihn mit einem Stilllager
beehren werde —. Als er wahr nahm, daß der
Paſſagier ein beſonderes Vielek oder Dreiek mit
dem rechten Beine uͤber dem Gaule, abſizend be¬
ſchrieb, und daß er die ſchweren mit einem orga¬
niſierten Sattel behangenen Schenkel ins Haus
trug, ohne weiter nach dem Thiere oder Stalle
zu ſehen: ſo wuſte der Schelm ſehr gut, wen er
vor ſich habe; und lachte zwar nicht mit den
Lippen, aber mit den Augen den Gaſt aus, ganz
verwundert, daß dieſer ihn fuͤr ehrlich, und es
fuͤr moͤglich hielt, er werde den Hafer, den er
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