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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804.

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er das Pferd des Fleischers hinein, der sie uns abge¬
kauft. Es ist blutwenig, aber aller Anfang ist
schwer; beim Aufgehen der Jagd hinken die Hunde
noch; ich habe manchen gelehrten Hungerleider ge¬
sehen, der Anfangs von nichts lebte. -- Sei nur
besonders vigilant, Peter, denn sobald der Mensch
auf der Welt einmal etwas Braves gelernt -- --

"Ein Notarius -- fieng heiter Knol, unter
dem GeldEinstecken, an, und hielt die Pfeife lan¬
ge ans Licht, eh' er fortfuhr -- ist zwar nichts
Sonderliches, im Reiche sind viel, nämlich No¬
tarii, sagt' der ReichsAbschied von 1500 Art. XIV,
wiewohl ich selber meines Orts nur Notarien ma¬
chen kann, und doch kein Instrument." --

"Wie mancher Pfalzgraf und mancher Vater
-- sagte leise Goldine -- keine Gedichte, aber doch
einen Dichter." --

"Indes ist in Haslau -- fuhr er fort -- so oft
bald ein Testament, bald ein Interrogatorium,
bald ein Vidimus, zuweilen, aber höchst selten
eine donatio inter vivos zu machen; falls nun
der junge Mensch advoziert" --

"Das muß mein Peter," sagte Lukas --

er das Pferd des Fleiſchers hinein, der ſie uns abge¬
kauft. Es iſt blutwenig, aber aller Anfang iſt
ſchwer; beim Aufgehen der Jagd hinken die Hunde
noch; ich habe manchen gelehrten Hungerleider ge¬
ſehen, der Anfangs von nichts lebte. — Sei nur
beſonders vigilant, Peter, denn ſobald der Menſch
auf der Welt einmal etwas Braves gelernt — —

„Ein Notarius — fieng heiter Knol, unter
dem GeldEinſtecken, an, und hielt die Pfeife lan¬
ge ans Licht, eh' er fortfuhr — iſt zwar nichts
Sonderliches, im Reiche ſind viel, naͤmlich No¬
tarii, ſagt' der ReichsAbſchied von 1500 Art. XIV,
wiewohl ich ſelber meines Orts nur Notarien ma¬
chen kann, und doch kein Inſtrument.“ —

„Wie mancher Pfalzgraf und mancher Vater
— ſagte leiſe Goldine — keine Gedichte, aber doch
einen Dichter.“ —

„Indes iſt in Haslau — fuhr er fort — ſo oft
bald ein Teſtament, bald ein Interrogatorium,
bald ein Vidimus, zuweilen, aber hoͤchſt ſelten
eine donatio inter vivos zu machen; falls nun
der junge Menſch advoziert“ —

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[98/0108] er das Pferd des Fleiſchers hinein, der ſie uns abge¬ kauft. Es iſt blutwenig, aber aller Anfang iſt ſchwer; beim Aufgehen der Jagd hinken die Hunde noch; ich habe manchen gelehrten Hungerleider ge¬ ſehen, der Anfangs von nichts lebte. — Sei nur beſonders vigilant, Peter, denn ſobald der Menſch auf der Welt einmal etwas Braves gelernt — — „Ein Notarius — fieng heiter Knol, unter dem GeldEinſtecken, an, und hielt die Pfeife lan¬ ge ans Licht, eh' er fortfuhr — iſt zwar nichts Sonderliches, im Reiche ſind viel, naͤmlich No¬ tarii, ſagt' der ReichsAbſchied von 1500 Art. XIV, wiewohl ich ſelber meines Orts nur Notarien ma¬ chen kann, und doch kein Inſtrument.“ — „Wie mancher Pfalzgraf und mancher Vater — ſagte leiſe Goldine — keine Gedichte, aber doch einen Dichter.“ — „Indes iſt in Haslau — fuhr er fort — ſo oft bald ein Teſtament, bald ein Interrogatorium, bald ein Vidimus, zuweilen, aber hoͤchſt ſelten eine donatio inter vivos zu machen; falls nun der junge Menſch advoziert“ — „Das muß mein Peter,“ ſagte Lukas —

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre01_1804/108>, abgerufen am 22.11.2024.