die erst auf der Höhe von 5-8000 Fuß zu- finden. Jch ließ eine Palme fällen um sie ge- nau zu messen u. fand deren Länge 180 Fuß Jn Neuholland sind Bäume von 170-180 Fuß gewöhnlich. Jn neuester Zeit sind noch grö- ßere Bäume gefällt worden Zb. Eine Pin[ie] auf der Norfolk-Jnsel 29° S Br., die 240 Fuß Höhe hat. Neuerdings hab Herr Douglas u. Franklin am Ausfluß des Columbia Fluß[es] 58° NBr. eine Pinie von 15 Fuß Durchmesser u. 260 Fuß Länge fällen lassen, deren Zapfen 11/2 Fuß lang waren. Solche Bäume schr[um-] pfen im Norden bis zu 2 Zoll Höhe zusammen Wenn diese Ausdehnung in die Höhe merkwür- dig ist, so ist die in die Breite noch merk- würdiger. Die A[unleserliches Material]ndasonia u. die Baobab- Arten, deren Früchte zu den Römer Zeiten wahrscheinl. der Nil herabkamen, wachsen bei einer Höhe von 60', 34' im Durchmesser ganz in einem Stamme u. ihr Alten beträgt viele hundert Jahre. Die gewöhnliche Dicke der Bäume unter den Tropen ist stets 5-6 Fuß. Der Drachenbaum hat in seinem einfachen Stamm 6-7 Fuß vom Boden häufig 15 Fuß Durchmesser. Sehen wir auf die Contraste der Blüthen theilt so giebt es unten den Doldengewächsen u. der Raflesia in Sumatra eine Blume die 15 Lb wiegt u. 3 Fuß Durchmesser hat, so daß ein Kind vollkommen darin ruhen kann. Aehnliches ist es mit Cynomo[verlorenes Material][-] um u. dem Arosinen-Geschlecht. Ein Eb[verlorenes Material][-] menblatt der Aristolachia von 16-17 Durchmesser, welches die Kinder als Kappen trugen, fand ich öfter. Der Character der Tropen besteht überhaupt in der Größe der Formen, des Aufstrebens, des Ansetz[ens] mächtige Holzfasern. Jn ganz Frankreich giebt es nur 70 Baumartige Holzarten, in
Lappland
die erſt auf der Höhe von 5–8000 Fuß zu- finden. Jch ließ eine Palme fällen um ſie ge- nau zu meſſen u. fand deren Länge 180 Fuß Jn Neuholland ſind Bäume von 170–180 Fuß gewöhnlich. Jn neueſter Zeit ſind noch grö- ßere Bäume gefällt worden Zb. Eine Pin[ie] auf der Norfolk-Jnſel 29° S Br., die 240 Fuß Höhe hat. Neuerdings hab Herr Douglas u. Franklin am Ausfluß des Columbia Fluß[es] 58° NBr. eine Pinie von 15 Fuß Durchmeſſer u. 260 Fuß Länge fällen laſſen, deren Zapfen 1½ Fuß lang waren. Solche Bäume ſchr[um-] pfen im Norden bis zu 2 Zoll Höhe zuſam̃en Weñ dieſe Ausdehnung in die Höhe merkwür- dig iſt, ſo iſt die in die Breite noch merk- würdiger. Die A[unleserliches Material]ndasonia u. die Baobab- Arten, deren Früchte zu den Römer Zeiten wahrſcheinl. der Nil herabkamen, wachſen bei einer Höhe von 60′, 34′ im Durchmeſſer ganz in einem Stam̃e u. ihr Alten beträgt viele hundert Jahre. Die gewöhnliche Dicke der Bäume unter den Tropen iſt ſtets 5–6 Fuß. Der Drachenbaum hat in ſeinem einfachen Stam̃ 6–7 Fuß vom Boden häufig 15 Fuß Durchmeſſer. Sehen wir auf die Contraſte der Blüthen theilt ſo giebt es unten den Doldengewächſen u. der Rafleſia in Sumatra eine Blume die 15 ℔ wiegt u. 3 Fuß Durchmeſſer hat, ſo daß ein Kind vollkom̃en darin ruhen kañ. Aehnliches iſt es mit Cynomo[verlorenes Material][-] um u. dem Aroſinen-Geſchlecht. Ein Eb[verlorenes Material][-] menblatt der Ariſtolachia von 16–17 Durchmeſſer, welches die Kinder als Kappen trugen, fand ich öfter. Der Character der Tropen beſteht überhaupt in der Größe der Formen, des Aufſtrebens, des Anſetz[ens] mächtige Holzfaſern. Jn ganz Frankreich giebt es nur 70 Baumartige Holzarten, in
Lappland
<TEI><text><body><divxml:id="Ms_germ_fol_842"prev="#Ms_germ_fol_841"><divtype="session"n="56"><p><pbfacs="#f0371"n="354."/>
die erſt auf der Höhe von 5–8000 Fuß zu-<lb/>
finden. Jch ließ eine Palme fällen um ſie ge-<lb/>
nau zu meſſen u. fand deren Länge 180 Fuß<lb/>
Jn Neuholland ſind Bäume von 170–180 Fuß<lb/>
gewöhnlich. Jn neueſter Zeit ſind noch grö-<lb/>
ßere Bäume gefällt worden Zb. Eine Pin<suppliedreason="damage"resp="#BF">ie</supplied><lb/>
auf der Norfolk-Jnſel 29° S Br., die 240<lb/>
Fuß Höhe hat. Neuerdings hab Herr <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117651656 http://d-nb.info/gnd/117651656">Douglas</persName></hi><lb/>
u. <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118692844 http://d-nb.info/gnd/118692844">Franklin</persName></hi> am Ausfluß des Columbia Fluß<suppliedreason="damage"resp="#BF">es</supplied><lb/>
58° NBr. eine Pinie von 15 Fuß Durchmeſſer<lb/>
u. 260 Fuß Länge fällen laſſen, deren Zapfen<lb/>
1½ Fuß lang waren. Solche Bäume ſchr<suppliedreason="damage"resp="#BF">um-</supplied><lb/>
pfen im Norden bis zu 2 Zoll Höhe zuſam̃en<lb/>
Weñ dieſe Ausdehnung in die Höhe merkwür-<lb/>
dig iſt, ſo iſt die in die Breite noch merk-<lb/>
würdiger. Die <hirendition="#aq">A<subst><delrendition="#ow"><gapreason="illegible"/></del><addplace="across"><unclearreason="illegible"cert="low"resp="#BF">nda</unclear></add></subst>sonia</hi> u. die <hirendition="#aq">Baobab</hi>-<lb/>
Arten, deren Früchte zu den Römer Zeiten<lb/>
wahrſcheinl. der Nil herabkamen, wachſen<lb/>
bei einer Höhe von 60′, 34′ im Durchmeſſer<lb/>
ganz in einem Stam̃e u. ihr Alten beträgt<lb/>
viele hundert Jahre. Die gewöhnliche Dicke<lb/>
der Bäume unter den Tropen iſt ſtets 5–6<lb/>
Fuß. Der Drachenbaum hat in ſeinem<lb/>
einfachen Stam̃ 6–7 Fuß vom Boden<lb/>
häufig 15 Fuß Durchmeſſer. Sehen<lb/>
wir auf die Contraſte der Blüthen theilt<lb/>ſo giebt es unten den Doldengewächſen<lb/>
u. der <hirendition="#aq">Rafleſia</hi> in Sumatra eine Blume<lb/>
die 15 ℔ wiegt u. 3 Fuß Durchmeſſer<lb/>
hat, ſo daß ein Kind vollkom̃en darin<lb/>
ruhen kañ. Aehnliches iſt es mit <hirendition="#aq"><unclearreason="illegible"cert="low"resp="#BF">Cynomo<gapreason="lost"/><suppliedreason="damage"resp="#BF">-</supplied><lb/>
um</unclear></hi> u. dem <hirendition="#aq">Aroſinen</hi>-Geſchlecht. Ein Eb<gapreason="lost"/><suppliedreason="damage"resp="#BF">-</supplied><lb/>
menblatt der <hirendition="#aq">Ariſtolachia</hi> von 16–17<lb/>
Durchmeſſer, welches die Kinder als Kappen<lb/>
trugen, fand ich öfter. Der Character<lb/>
der Tropen beſteht überhaupt in der Größe<lb/>
der Formen, des Aufſtrebens, des Anſetz<suppliedreason="damage"resp="#BF">ens</supplied><lb/>
mächtige Holzfaſern. Jn ganz Frankreich<lb/>
giebt es nur 70 Baumartige Holzarten, in<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Lappland</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[354./0371]
die erſt auf der Höhe von 5–8000 Fuß zu-
finden. Jch ließ eine Palme fällen um ſie ge-
nau zu meſſen u. fand deren Länge 180 Fuß
Jn Neuholland ſind Bäume von 170–180 Fuß
gewöhnlich. Jn neueſter Zeit ſind noch grö-
ßere Bäume gefällt worden Zb. Eine Pinie
auf der Norfolk-Jnſel 29° S Br., die 240
Fuß Höhe hat. Neuerdings hab Herr Douglas
u. Franklin am Ausfluß des Columbia Flußes
58° NBr. eine Pinie von 15 Fuß Durchmeſſer
u. 260 Fuß Länge fällen laſſen, deren Zapfen
1½ Fuß lang waren. Solche Bäume ſchrum-
pfen im Norden bis zu 2 Zoll Höhe zuſam̃en
Weñ dieſe Ausdehnung in die Höhe merkwür-
dig iſt, ſo iſt die in die Breite noch merk-
würdiger. Die Andasonia u. die Baobab-
Arten, deren Früchte zu den Römer Zeiten
wahrſcheinl. der Nil herabkamen, wachſen
bei einer Höhe von 60′, 34′ im Durchmeſſer
ganz in einem Stam̃e u. ihr Alten beträgt
viele hundert Jahre. Die gewöhnliche Dicke
der Bäume unter den Tropen iſt ſtets 5–6
Fuß. Der Drachenbaum hat in ſeinem
einfachen Stam̃ 6–7 Fuß vom Boden
häufig 15 Fuß Durchmeſſer. Sehen
wir auf die Contraſte der Blüthen theilt
ſo giebt es unten den Doldengewächſen
u. der Rafleſia in Sumatra eine Blume
die 15 ℔ wiegt u. 3 Fuß Durchmeſſer
hat, ſo daß ein Kind vollkom̃en darin
ruhen kañ. Aehnliches iſt es mit Cynomo_ -
um u. dem Aroſinen-Geſchlecht. Ein Eb_ -
menblatt der Ariſtolachia von 16–17
Durchmeſſer, welches die Kinder als Kappen
trugen, fand ich öfter. Der Character
der Tropen beſteht überhaupt in der Größe
der Formen, des Aufſtrebens, des Anſetzens
mächtige Holzfaſern. Jn ganz Frankreich
giebt es nur 70 Baumartige Holzarten, in
Lappland
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 354.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/371>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.