hat Deutschland 3200 Phanerogamen. Dies macht daß Frankreich eine Temper. von 9-12° R. hat, während Deutschl. nur 7-9° Wärme besitzt. Jn Brandenburg zählt man 950 Phanerog. u. 2200 Formen incl. der kryptog. Würtenberg, ein abwechselnd mit Höhen belege- nes Land zählt 1230 Species u. Berlin etwa 1000, obgleich hier der Boden viel magerer ist. Jn Lappland bei einer mittleren Temper = 0 sind doch noch 520 Species u. 1100 mit den Kryptogamen. Jsland mit einem mildern Klima, hat wie alle Jnselländer wenige Species u. nur 374 Phanerogamen. Es liegt zwischen 63-67° N. Br. Noch ärmer sind die Jnseln im atlantischen Meere. Helena hat 50-60 Species, Tristan Aconha um 55 Species. Selbst Südl. Continente haben bei ungünstiger Lage wenige Pflanzen. Zb. Egypten nicht mehr als Berlin u. Nubien, Dongola etc. zählen nur 200 Species.
Wir kommen jetzt zur geographischen Verschie- denheit der Pflanzen, sofern sie von physischen Beschaffenheit abhängen. Es frägt sich, sind die Pflanzen größer in den Tropen oder in der temperirten Zone? Man kann dieß hier nach der Aehnlichkeit der Pflanzen ent- scheiden; denn wir finden in jeder Zone Ersatz für die fehlenden Formen u. die Zapfenbäum[e] der temperirten Zone, sind die Palmen der Tropen. Nehmen wir die mikroscopischen Pflan- zen, die Bacilarien u. oscillatorien; die Meteorische Vegetation des rothen Schnees, der als ein kleiner Pilz wuchert, in welchem merkwürdigen Contraste erscheinen sie mit den majestätischen Formen der Palmen auf der Andeskette. Man glaubte Palmen hören bei 2000 Fuß Höhe auf zu wachsen, u. es ist mir geglückt die Berg-Palme zu entdecken
die
hat Deutſchland 3200 Phanerogamen. Dies macht daß Frankreich eine Temper. von 9–12° R. hat, während Deutſchl. nur 7–9° Wärme beſitzt. Jn Brandenburg zählt man 950 Phanerog. u. 2200 Formen incl. der kryptog. Würtenberg, ein abwechſelnd mit Höhen belege- nes Land zählt 1230 Species u. Berlin etwa 1000, obgleich hier der Boden viel magerer iſt. Jn Lappland bei einer mittleren Temper = 0 ſind doch noch 520 Species u. 1100 mit den Kryptogamen. Jsland mit einem mildern Klima, hat wie alle Jnſelländer wenige Species u. nur 374 Phanerogamen. Es liegt zwiſchen 63–67° N. Br. Noch ärmer ſind die Jnſeln im atlantiſchen Meere. Helena hat 50–60 Species, Tristan Aconha um 55 Species. Selbſt ⎡Südl. Continente haben bei ungünſtiger Lage wenige Pflanzen. Zb. Egypten nicht mehr als Berlin u. Nubien, Dongola etc. zählen nur 200 Species.
Wir kom̃en jetzt zur geographiſchen Verſchie- denheit der Pflanzen, ſofern ſie von phyſiſchen Beſchaffenheit abhängen. Es frägt ſich, ſind die Pflanzen größer in den Tropen oder in der temperirten Zone? Man kañ dieß hier nach der Aehnlichkeit der Pflanzen ent- ſcheiden; deñ wir finden in jeder Zone Erſatz für die fehlenden Formen u. die Zapfenbäum[e] der temperirten Zone, ſind die Palmen der Tropen. Nehmen wir die mikroscopiſchen Pflan- zen, die Bacilarien u. oſcillatorien; die Meteoriſche Vegetation des rothen Schnees, der als ein kleiner Pilz wuchert, in welchem merkwürdigen Contraſte erſcheinen ſie mit den majeſtätiſchen Formen der Palmen auf der Andeskette. Man glaubte Palmen hören bei 2000 Fuß Höhe auf zu wachſen, u. es iſt mir geglückt die Berg-Palme zu entdecken
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hat Deutſchland 3200 Phanerogamen. Dies
macht daß Frankreich eine Temper. von 9–12°
R. hat, während Deutſchl. nur 7–9° Wärme
beſitzt. Jn Brandenburg zählt man 950
Phanerog. u. 2200 Formen incl. der kryptog.
Würtenberg, ein abwechſelnd mit Höhen belege-
nes Land zählt 1230 Species u. Berlin
etwa 1000, obgleich hier der Boden viel
magerer iſt. Jn Lappland bei einer mittler
Temper = 0 ſind doch noch 520 Species u.
1100 mit den Kryptogamen. Jsland mit
einem mildern Klima, hat wie alle Jnſelländer
wenige Species u. nur 374 Phanerogamen.
Es liegt zwiſchen 63–67° N. Br. Noch ärmer
ſind die Jnſeln im atlantiſchen Meere. Helena
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die Pflanzen größer in den Tropen oder
in der temperirten Zone? Man kañ dieß
hier nach der Aehnlichkeit der Pflanzen ent-
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für die fehlenden Formen u. die Zapfenbäume
der temperirt Zone, ſind die Palmen der
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 353.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/370>, abgerufen am 23.11.2024.
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