verändert das uranfängl. Gestein, verwande[lt] 3., Kalk in Marmor oder die Lavaström[e] bilden in sich selbst Schichten von Gestein. D[ie] Höhe u. Tiefe der Lava bestimmt die Stärk[e] u. Schnelligkeit des Ausflusses, welche erster wieder von der Natur der Masse bestimmt wird. Auch hier [unleserliches Material]sind wichtig die Bemerkungen des Herrnv. Buch auf dessen Reise nach den Ka- narischen Jnseln. Kommt die Masse von d[er] Höhe herab so ist sie mehr glasartig, b[a-] saltartig hingegen, wenn sie aus nieder[en] Gegenden strömt. Der Trachit wird dadurch in Absidian u. dieser wieder [in] Bimstein verwandelt. Viele Vulkane Entstehung des Bimsteins bleiben bei diesem Proceß nicht stehen sondern verwandeln den Bimstein in Asche der Vesuv bringt dagegen weder Obsid[ian] noch Bimstein hervor. Bei dem Vulkan von Loktakongo habe ich die größten Bimsteinmassen gefunden, von 30-35 Fuß Länge u. 90 Fuß Höhe. Umgewandelter Obsidian, Trachit etc. können ganze Landstr[iche] bedecken, welches die Spanier das wüste Land nennen. Lavaschollen liegen oft Jahr- tausende ehe sie nur mit Flecken bedeckt werden, fällt aber Asche auf diese Fels[en] so werden diese Gegenden in wenigen Jahr[en] fruchtbar. Merkwürdig sind die Höhlen Höhlen d[unleserliches Material]in der Lava die man in diesen Laven findet. Man fa[nd] hier die Sublimation der Metalle, die auf die ähnliche Erscheinung in den Erzgän- gen der Gebirge schließen läßt. Es entste- hen dampfartig Höhlen u. Spalten Metalle in denselben. an deren Wänden schon 7 Metalle sub- limirt gefunden sind: Eisen, Titan, Kup- fer, Arsenik, Selen, Spißglanz etc. für
verändert das uranfängl. Geſtein, verwande[lt] 3., Kalk in Marmor oder die Lavaſtröm[e] bilden in ſich ſelbſt Schichten von Geſtein. D[ie] Höhe u. Tiefe der Lava beſtim̃t die Stärk[e] u. Schnelligkeit des Ausfluſſes, welche erſter wieder von der Natur der Maſſe beſtim̃t wird. Auch hier [unleserliches Material]sind wichtig die Bemerkungen des Herrnv. Buch auf deſſen Reiſe nach den Ka- nariſchen Jnſeln. Kom̃t die Maſſe von d[er] Höhe herab ſo iſt ſie mehr glasartig, b[a-] ſaltartig hingegen, weñ ſie aus nieder[en] Gegenden ſtrömt. Der Trachit wird dadurch in Absidian u. dieſer wieder [in] Bimſtein verwandelt. Viele Vulkane Entſtehung des Bimſteins bleiben bei dieſem Proceß nicht ſtehen ſondern verwandeln den Bimſtein in Aſche der Vesuv bringt dagegen weder Obsid[ian] noch Bimſtein hervor. Bei dem Vulkan von Loktakongo habe ich die größten Bimſteinmaſſen gefunden, von 30–35 Fuß Länge u. 90 Fuß Höhe. Umgewandelter Obſidian, Trachit etc. köñen ganze Landſtr[iche] bedecken, welches die Spanier das wüſte Land neñen. Lavaſchollen liegen oft Jahr- tausende ehe ſie nur mit Flecken bedeckt werden, fällt aber Aſche auf dieſe Felſ[en] ſo werden dieſe Gegenden in wenigen Jahr[en] fruchtbar. Merkwürdig ſind die Höhlen Höhlen d[unleserliches Material]in der Lava die man in dieſen Laven findet. Man fa[nd] hier die Sublimation der Metalle, die auf die ähnliche Erſcheinung in den Erzgän- gen der Gebirge ſchließen läßt. Es entſte- hen dampfartig Höhlen u. Spalten Metalle in denſelben. an deren Wänden ſchon 7 Metalle ſub- limirt gefunden ſind: Eiſen, Titan, Kup- fer, Arsenik, Selen, Spißglanz etc. für
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Länge u. 90 Fuß Höhe. Umgewandelter
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tausende ehe ſie nur mit Flecken bedeckt
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hier die Sublimation der Metalle, die
auf die ähnliche Erſcheinung in den Erzgän-
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3.,
Entſtehung
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 214.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/218>, abgerufen am 17.02.2025.
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