HerrBauer hält sie jezt für Uredo und Tremella. Es sind kleine Sphä- ren, aus denen neue entstehn; nicht blos bei einer Temperatur von unter 0° R. sondern bei +15 bis 16° R. können sie sich fortpflanzen. Bauer fand am Morgen ihre Zahl oft verdoppelt: so haben sie in Paris, Lon- don, Genf 11/2 Jahr fortgedauert, jezt ist aber nichts mehr davon vorhanden.
Diese kleinen Vegetabilien bilden einen starken Kontrast gegen die Palmen der Andeskette, von denen die höchsten nicht in der Ebne wachsen, wohl aber sonderbar genug auf den Bergen. Ich war so glüklich, mit HerrnBonpland dies neue Genus zu entdekken. Es ist die Wachspal- me, welche erst auf 4000 Fus Höhe anfängt. Da die Messungen mit dem Schatten sehr unsicher sind, so fälte ich einige Bäume, um genau zu wissen, wie gros sie [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] wären, und fand sie von 180 Pariser Fus Länge. In Neu Holland hat man Melaleuceen von 170-180 Fus gemessen. Noch grösser aber ist die Araucaria, welche auf den Norfolksinseln 29° Südbreite vorkömt; von der Araucaria excelsa hat man Stämme gefunden, die die ungeheuere Höhe von 240 Fus er- reichten, also so hoch als unsre Kirchthürme. Aber noch rie- senhafter ist der Baum, den ganz neuerlich, 1826,Douglas ge- messen hat, der mit dem KapitänFranklin (nicht jenem der nach
HerrBauer hält sie jezt für Uredo und Tremella. Es sind kleine Sphä- ren, aus denen neue entstehn; nicht blos bei einer Temperatur von unter 0° R. sondern bei +15 bis 16° R. können sie sich fortpflanzen. Bauer fand am Morgen ihre Zahl oft verdoppelt: so haben sie in Paris, Lon- don, Genf 1½ Jahr fortgedauert, jezt ist aber nichts mehr davon vorhanden.
Diese kleinen Vegetabilien bilden einen starken Kontrast gegen die Palmen der Andeskette, von denen die höchsten nicht in der Ebne wachsen, ⎡wohl aber sonderbar genug auf den Bergen. Ich war so glüklich, mit HerrnBonpland dies neue Genus zu entdekken. Es ist die Wachspal- me, welche erst auf 4000 Fus Höhe anfängt. Da die Messungen mit dem Schatten sehr unsicher sind, so fälte ich einige Bäume, um genau zu wissen, wie gros sie [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] wären, und fand sie von 180 Pariser Fus Länge. In Neu Holland hat man Melaleuceen von 170–180 Fus gemessen. Noch grösser aber ist die Araucaria, welche auf den Norfolksinseln ⎡29° Südbreite vorkömt; von der Araucaria excelsa hat man Stämme gefunden, die die ungeheuere Höhe von 240 Fus er- reichten, also so hoch als unsre Kirchthürme. Aber noch rie- senhafter ist der Baum, den ganz neuerlich, 1826,Douglas ge- messen hat, der mit dem KapitänFranklin (nicht jenem der nach
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0° R. sondern bei +15 bis 16° R. können sie sich fortpflanzen. Bauer
fand am Morgen ihre Zahl oft verdoppelt: so haben sie in Paris, Lon-
don, Genf 1½ Jahr fortgedauert, jezt ist aber nichts mehr davon
vorhanden.
Diese kleinen Vegetabilien bilden einen starken Kontrast gegen
die Palmen der Andeskette, von denen die höchsten nicht in der Ebne
wachsen, wohl aber sonderbar genug auf den Bergen. Ich war so glüklich, mit
Hr. Bonpland dies neue Genus zu entdekken. Es ist die Wachspal-
me, welche erst auf 4000 Fus Höhe anfängt. Da die Messungen
mit dem Schatten sehr unsicher sind, so fälte ich einige Bäume,
um genau zu wissen, wie gros sie wären, und fand sie von 180
Pariser Fus Länge. In Neu Holland hat man Melaleuceen von
170–180 Fus gemessen. Noch grösser aber ist die Araucaria,
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man Stämme gefunden, die die ungeheuere Höhe von 240 Fus er-
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senhafter ist der Baum, den ganz neuerlich; 1826. Douglas ge-
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 353v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/710>, abgerufen am 23.11.2024.
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