kommen also 60000 schon sehr nahe. In den neusten Zeiten ist der Zuwachs an Pflanzen ganz ungemein gros gewesen. Von meiner Reise brachte ich 6000 Pflanzen zurük. Aus Neu Holland sind 3700 Spezies gekommen. Brasilien ist in dieser Hinsicht am merkwürdigsten: hier kante man nach Decandolle im Jahr 1800 nur 500 Spezies: durch die Reisen von St Hilaire, Martiuspp. kent man jezt 17000: allein in 27 Jahren. Die meisten Reisenden haben dieselbe Quantität, näm- lich ungefähr 6000 Spezies mitgebracht. Burchill, der am Vorgebirge der guten Hofnung einen Flächenraum wie Frankreich durchforschte, brachte über 7000 zurük: die gröste Zahl aus einem einzelnen Lande erreichte der DrPohl, er brachte aus Brasilien 8000 Spezies.
Neuerdings habe ich wieder eine Zählung mit den HerrenBrown und Decandolle angestelt, welche uns 60-65000 bekante Pha- nerogamen gab. Bedenkt man nun, dass alle das Land nur 1/3 der Erdoberfläche beträgt, und zu 21/2 Millionen Quadratmei- len angeschlagen werden kann, so kömt 1 Spezies auf 42 Quadrat- meilen: dies ist allerdings sehr wenig: indessen mus man nicht vergessen, dass deshalb die Zahl der Individuen von derselben Spezies sehr gros sein kann. In allen Gärten von England,
kommen also 60000 schon sehr nahe. In den neusten Zeiten ist der Zuwachs an Pflanzen ganz ungemein gros gewesen. Von meiner Reise brachte ich 6000 Pflanzen zurük. Aus Neu Holland sind 3700 Spezies gekommen. Brasilien ist in dieser Hinsicht am merkwürdigsten: hier kante man nach Decandolle im Jahr 1800 nur 500 Spezies: durch die Reisen von St Hilaire, Martiuspp. kent man jezt 17000: allein in 27 Jahren. Die meisten Reisenden haben dieselbe Quantität, näm- lich ungefähr 6000 Spezies mitgebracht. Burchill, der am Vorgebirge der guten Hofnung einen Flächenraum wie Frankreich durchforschte, brachte über 7000 zurük: die gröste Zahl aus einem einzelnen Lande erreichte der DrPohl, er brachte aus Brasilien 8000 Spezies.
Neuerdings habe ich wieder eine Zählung mit den HerrenBrown und Decandolle angestelt, welche uns 60–65000 bekante Pha- nerogamen gab. Bedenkt man nun, dass alle das Land nur ⅓ der Erdoberfläche beträgt, und zu 2½ Millionen Quadratmei- len angeschlagen werden kann, so kömt 1 Spezies auf 42 Quadrat- meilen: dies ist allerdings sehr wenig: indessen mus man nicht vergessen, dass deshalb die Zahl der Individuen von derselben Spezies sehr gros sein kann. In allen Gärten von England,
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[350r/0703]
kommen also 60000 schon sehr nahe. In den neusten Zeiten ist der
Zuwachs an Pflanzen ganz ungemein gros gewesen. Von meiner Reise
brachte ich 6000 Pflanzen zurük. Aus Neu Holland sind 3700 Spezies
gekommen. Brasilien ist in dieser Hinsicht am merkwürdigsten: hier
kante man nach Decandolle im Jahr 1800 nur 500 Spezies: durch
die Reisen von St Hilaire, Martius pp kent man jezt 17000: allein
in 27 Jahren. Die meisten Reisenden haben dieselbe Quantität, näm-
lich ungefähr 6000 Spezies mitgebracht. Burchill, der am Vorgebirge
der guten Hofnung einen Flächenraum wie Frankreich durchforschte,
brachte über 7000 zurük: die gröste Zahl aus einem einzelnen Lande
erreichte der Dr Pohl, er brachte aus Brasilien 8000 Spezies.
56. 19 April.
Neuerdings habe ich wieder eine Zählung mit den Hr. Brown
und Decandolle angestelt, welche uns 60–65000 bekante Pha-
nerogamen gab. Bedenkt man nun, dass das Land nur
⅓ der Erdoberfläche beträgt, und zu 2½ Millionen Quadratmei-
len angeschlagen werden kann, so kömt 1 Spezies auf 42 Quadr.
meilen: dies ist allerdings sehr wenig: indessen mus man nicht
vergessen, dass deshalb die Zahl der Individuen von derselben
Spezies sehr gros sein kann. In allen Gärten von England,
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 350r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/703>, abgerufen am 23.11.2024.
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