Eine Bergspize erkältet, indem bei Tage ein warmer Luftstrom an ihren Seiten in die Höhe steigt: dah der allerlei leichte Körper mit sich fortführt: daher findet man Insekten auf Höhen von 18000 Fus, daher weitentfernt wachsende Gräser auf der Silla von Caracas. In der Nacht dagegen geht ein Luft- strom von der Spize des Berges abwärts. Allein auch diesem Einflusse darf man auf die Temperatur eines Ortes nicht zuviel zuschreiben. Endlich erkälten die Berge noch, insofern sie Schat- ten geben, und den am Fusse liegenden Ebnen die Sonnenstra- len früher entziehn.
Weit mehr als alle Gebirge wirkt auf die Temperatur eines Ortes der Zustand der Ebne selbst, und es sind hi[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]er eine Menge von Bedingungen zu beachten, die auf vielfache Weise in das Klima eingreifen. Nicht allein die chemische oder geognostische Beschaffenheit der Ebne kömt hier in Anschlag, sondern auch das Ansehn ihrer Oberfläche und besonders ihre Farbe. Ganz anders wird der Zustand, wenn sie dunkel ist oder hell, rauh oder eben, mit Rasen oder
Eine Bergspize erkältet, indem bei Tage ein warmer Luftstrom an ihren Seiten in die Höhe steigt: dah der allerlei leichte Körper mit sich fortführt: daher findet man Insekten auf Höhen von 18000 Fus, daher weitentfernt wachsende Gräser auf der Silla von Caracas. In der Nacht dagegen geht ein Luft- strom von der Spize des Berges abwärts. Allein auch diesem Einflusse darf man auf die Temperatur eines Ortes nicht zuviel zuschreiben. Endlich erkälten die Berge noch, insofern sie Schat- ten geben, und den am Fusse liegenden Ebnen die Sonnenstra- len früher entziehn.
Weit mehr als alle Gebirge wirkt auf die Temperatur eines Ortes der Zustand der Ebne selbst, und es sind hi[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]er eine Menge von Bedingungen zu beachten, die auf vielfache Weise in das Klima eingreifen. Nicht allein die chemische oder geognostische Beschaffenheit der Ebne kömt hier in Anschlag, sondern auch das Ansehn ihrer Oberfläche und besonders ihre Farbe. Ganz anders wird der Zustand, wenn sie dunkel ist oder hell, rauh oder eben, mit Rasen oder
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[293v/0590]
Eine Bergspize erkältet, indem bei Tage ein warmer Luftstrom
an ihren Seiten in die Höhe steigt: der allerlei leichte
Körper mit sich fortführt: daher findet man Insekten auf
Höhen von 18000 Fus, daher weitentfernt-wachsende Gräser auf
der Silla von Caracas. In der Nacht dagegen geht ein Luft-
strom von der Spize des Berges abwärts. Allein auch diesem
Einflusse darf man auf die Temperatur eines Ortes nicht zuviel
zuschreiben. Endlich erkälten die Berge noch, insofern sie Schat-
ten geben, und den am Fusse liegenden Ebnen die Sonnenstra-
len früher entziehn.
Weit mehr als alle Gebirge wirkt auf die Temperatur eines
Ortes der Zustand der Ebne selbst, und es sind hier eine
Menge von Bedingungen zu beachten, die auf vielfache
Weise in das Klima eingreifen. Nicht allein die chemische
oder geognostische Beschaffenheit der Ebne kömt hier
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besonders ihre Farbe. Ganz anders wird der Zustand, wenn
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 293v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/590>, abgerufen am 23.11.2024.
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