Wohl aber ist es in Südamerika der Fall, dass vor der Re- genzeit sehr starke Erdbeben vorherzugehn pflegen: dies Erd- beben sind in diesem Lande so häufig, dass man sie gar nicht zählen kann; aber nie hat die Athmosphäre Einflus darauf: in Folge der Erdbeben verändert sich manchmal das Wetter. Das schrekliche Erdbeben in Riobamba, wobei 40,000(in wenigen Minuten)
Indianer umkamen, war auch kurz vor der Regenzeit ein- getreten; allerdings bemerkt man an manchen Orten vor dem Erdbeben einen veränderten Barometerstand, dies kömt aber daher, dass schon an einer andern Stelle eine Erschütterung Statt gefunden hat, deren Einflus, bei der grossen Schnelligkeit, womit die Athmosphäre diese Bewegungen fortpflanzt, auf das Barometer einwirkt. Dabei mus aber bemerkt werden, dass die tägliche Ebbe und Flut des Barometers , (welche unter den Tropen so regelmässig ist, dass man bis auf 10 Minuten die Zeit danach bestimmen könte) nicht im mindesten durch die Erdbeben gestört wird. Ich habe unzälige Beobachtungen darüber angestelt, und nie eine Veränderung bemerkt.
Oft ist mit dem Erdbeben ein unterirdisches Getöse verbunden.
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Wohl aber ist es in Südamerika der Fall, dass vor der Re- genzeit sehr starke Erdbeben vorherzugehn pflegen: dies Erd- beben sind in diesem Lande so häufig, dass man sie gar nicht zählen kann; aber nie hat die Athmosphäre Einflus darauf: in Folge der Erdbeben verändert sich manchmal das Wetter. Das schrekliche Erdbeben in Riobamba, wobei 40,000(in wenigen Minuten)
Indianer umkamen, war auch kurz vor der Regenzeit ein- getreten; allerdings bemerkt man an manchen Orten vor dem Erdbeben einen veränderten Barometerstand, dies kömt aber daher, dass schon an einer andern Stelle eine Erschütterung Statt gefunden hat, deren Einflus, bei der grossen Schnelligkeit, womit die Athmosphäre diese Bewegungen fortpflanzt, auf das Barometer einwirkt. Dabei mus aber bemerkt werden, dass die tägliche Ebbe und Flut des Barometers , (welche unter den Tropen so regelmässig ist, dass man bis auf 10 Minuten die Zeit danach bestimmen könte) nicht im mindesten durch die Erdbeben gestört wird. Ich habe unzälige Beobachtungen darüber angestelt, und nie eine Veränderung bemerkt.
Oft ist mit dem Erdbeben ein unterirdisches Getöse verbunden.
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[182r/0367]
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Wohl aber ist es in Südamerika der Fall, dass vor der Re-
genzeit sehr starke Erdbeben vorherzugehn pflegen: die Erd-
beben sind in diesem Lande so häufig, dass man sie gar
nicht zählen kann; aber nie hat die Athmosphäre Einflus
darauf: in Folge der Erdbeben verändert sich manchmal das
Wetter. Das schrekliche Erdbeben in Riobamba, wobei 40,000
Indianer umkamen, war auch kurz vor der Regenzeit ein-
getreten; allerdings bemerkt man an manchen Orten vor dem
Erdbeben einen veränderten Barometerstand, dies kömt aber
daher, dass schon an einer andern Stelle eine Erschütterung
Statt gefunden hat, deren Einflus, bei der grossen Schnelligkeit,
womit die Athmosphäre diese Bewegungen fortpflanzt, auf
das Barometer einwirkt. Dabei mus aber bemerkt werden, dass
die tägliche Ebbe und Flut des Barometers (welche unter den
Tropen so regelmässig ist, dass man bis auf 10 Minuten die
Zeit danach bestimmen könte) nicht im mindesten durch die
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 182r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/367>, abgerufen am 28.11.2024.
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