beste geschrieben, was wir aus dem Alterthume über die Kometen haben: es war zu seiner Zeit ein sehr grosser erschienen, und er diskutirt weitläufig die Frage, ob dies derselbe sein könne, der bei Caesars Tode sichtbar war. Nachher verdunkelten sich die Vorstellungen davon sehr, und bis in das 16teJahrhundert hinein hielt man sie für Meteore. Acosta will noch daraus die Höhe der Passatwinde erklären: es war grade ein Komet erschienen, der von Ost nach West ging, und da die Passatwinde dieselbe Richtung haben: so glaubte er, sie gingen bis zur Höhe des Kometen hinauf. Alle bewegen sich in sehr exzentrischen Ellipsen, manche ohne Dunst- hülle und Schweif.
Gewöhnlich giebt man an, dass der gelehrte Dörfel zu Plauen im Voigtlande 1680 die parabolische Bahn der Kometen erkant habe, allein schon früher fand H. Percy, Herzog von Northumber- land, das richtige, dass sie sich in Ellipsen bewegen. Die genaue Theorie davon gab der grosse Newton, indes war der grosse Halley- sche von 1682 bis dahin der einzige, von dem man gewis wuste, dass er wiederkehrte. In den mexikanischen Analen steht die Erscheinung der Kometen von 1490 und 1527 unter den Wundern,
beste geschrieben, was wir aus dem Alterthume über die Kometen haben: es war zu seiner Zeit ein sehr grosser erschienen, und er diskutirt weitläufig die Frage, ob dies derselbe sein könne, der bei Caesars Tode sichtbar war. Nachher verdunkelten sich die Vorstellungen davon sehr, und bis in das 16teJahrhundert hinein hielt man sie für Meteore. Acosta will noch daraus die Höhe der Passatwinde erklären: es war grade ein Komet erschienen, der von Ost nach West ging, und da die Passatwinde dieselbe Richtung haben: so glaubte er, sie gingen bis zur Höhe des Kometen hinauf. Alle bewegen sich in sehr exzentrischen Ellipsen, manche ohne Dunst- hülle und Schweif.
Gewöhnlich giebt man an, dass der gelehrte Dörfel zu Plauen im Voigtlande 1680 die parabolische Bahn der Kometen erkant habe, allein schon früher fand H. Percy, Herzog von Northumber- land, das richtige, dass sie sich in Ellipsen bewegen. Die genaue Theorie davon gab der grosse Newton, indes war der grosse Halley- sche von 1682 bis dahin der einzige, von dem man gewis wuste, dass er wiederkehrte. In den mexikanischen Analen steht die Erscheinung der Kometen von 1490 und 1527 unter den Wundern,
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="24"><p><pbfacs="#f0259"n="128r"/>
beste geschrieben, was wir aus dem Alterthume über die Kometen<lb/>
haben: es war zu seiner Zeit ein sehr grosser erschienen, und er<lb/>
diskutirt weitläufig die Frage, ob dies derselbe sein könne, der<lb/>
bei <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118518275 http://d-nb.info/gnd/118518275">Caesar</persName>s Tode sichtbar war. Nachher verdunkelten sich die<lb/>
Vorstellungen davon sehr, und bis in das 16<choice><abbr><hirendition="#sup #u"></hi></abbr><expanresp="#CT"><hirendition="#sup #u">te</hi></expan></choice><choice><abbr>Jahrh.</abbr><expan>Jahrhundert</expan></choice> hinein<lb/>
hielt man sie für Meteore. <hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-12116117X http://d-nb.info/gnd/12116117X">Acosta</persName></hi> will noch daraus die Höhe<lb/>
der Passatwinde erklären: es war grade ein Komet erschienen, der<lb/>
von <choice><abbr>O.</abbr><expanresp="#CT">Ost</expan></choice> nach <choice><abbr>W.</abbr><expanresp="#CT">West</expan></choice> ging, und da die Passatwinde dieselbe Richtung<lb/>
haben: so glaubte er, sie gingen bis zur Höhe des Kometen hinauf.<lb/>
Alle bewegen sich in sehr exzentrischen Ellipsen, manche ohne Dunst-<lb/>
hülle und Schweif.</p><lb/><p>Gewöhnlich giebt man an, dass der gelehrte <hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11948689X http://d-nb.info/gnd/11948689X">Dörfel</persName></hi> zu Plauen im<lb/>
Voigtlande 1680 die parabolische Bahn der Kometen erkant<lb/>
habe, allein schon früher fand <persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-133338592 http://d-nb.info/gnd/133338592">H. <hirendition="#u">Percy</hi>, Herzog von Northumber-<lb/>
land</persName>, das richtige, dass sie sich in Ellipsen bewegen. Die genaue<lb/>
Theorie davon gab der grosse <hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118587544 http://d-nb.info/gnd/118587544">Newton</persName></hi>, indes war der grosse <hirendition="#u"><persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118720066 http://d-nb.info/gnd/118720066">Halley</persName></hi>-<lb/>
sche von 1682 bis dahin der einzige, von dem man gewis wuste,<lb/>
dass er wiederkehrte. In den mexikanischen Analen steht die<lb/>
Erscheinung der Kometen von 1490 und 1527 unter den Wundern,<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[128r/0259]
beste geschrieben, was wir aus dem Alterthume über die Kometen
haben: es war zu seiner Zeit ein sehr grosser erschienen, und er
diskutirt weitläufig die Frage, ob dies derselbe sein könne, der
bei Caesars Tode sichtbar war. Nachher verdunkelten sich die
Vorstellungen davon sehr, und bis in das 16 Jahrh. hinein
hielt man sie für Meteore. Acosta will noch daraus die Höhe
der Passatwinde erklären: es war grade ein Komet erschienen, der
von O. nach W. ging, und da die Passatwinde dieselbe Richtung
haben: so glaubte er, sie gingen bis zur Höhe des Kometen hinauf.
Alle bewegen sich in sehr exzentrischen Ellipsen, manche ohne Dunst-
hülle und Schweif.
Gewöhnlich giebt man an, dass der gelehrte Dörfel zu Plauen im
Voigtlande 1680 die parabolische Bahn der Kometen erkant
habe, allein schon früher fand H. Percy, Herzog von Northumber-
land, das richtige, dass sie sich in Ellipsen bewegen. Die genaue
Theorie davon gab der grosse Newton, indes war der grosse Halley-
sche von 1682 bis dahin der einzige, von dem man gewis wuste,
dass er wiederkehrte. In den mexikanischen Analen steht die
Erscheinung der Kometen von 1490 und 1527 unter den Wundern,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 128r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/259>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.