mit einem langen Schweife gewesen, der sich der Erde genähert, und bei ihr fixirt habe.
Sein Durchmesser beträgt 466 Meilen, also ist das russische Reich noch etwas grösser, als die Hälfte des Mondes, welche wir von hier aus sehn.
Seine Rotazionsaxe steht senkrecht auf seiner Bahn. Die Ent- fernung von der Erde beträgt 51,800 Meilen, und ist 1/3300 ungewis. Genau wurde sie zuerst von Lacaille am Vorgebirge der guten Hofnung gemessen: dann von Lalande, der besonders deswegen nach Berlin kam, und obgleich der Meridian des Vorgebirges etwas weniges östlich von dem von Berlin fält, so war diese Reise doch für die Bestimmungen von Wichtigkeit. Wie gering übrigens die Entfernung des Mondes sei, ergiebt sich aus der Betrach- tung, dass ein englischer Kapitain auf dem Paketboot nach Kanton ungefähr 6 Reisen hin und her zu machen braucht, um so weit gewesen zu sein, als der Mond entfernt ist.
Sein Licht ist nach Lambert's Messungen 300,000 mal geringer als das der Sonne: im 1ten und lezten Viertel bemerkt man auf dem dunkeln Theile ein aschfarbenes Licht, das von der Zurükstralung der Erde herrührt. Hipparch dachte dabei an
mit einem langen Schweife gewesen, der sich der Erde genähert, und bei ihr fixirt habe.
Sein Durchmesser beträgt 466 Meilen, also ist das russische Reich noch etwas grösser, als die Hälfte des Mondes, welche wir von hier aus sehn.
Seine Rotazionsaxe steht senkrecht auf seiner Bahn. Die Ent- fernung von der Erde beträgt 51,800 Meilen, und ist 1/3300 ungewis. Genau wurde sie zuerst von Lacaille am Vorgebirge der guten Hofnung gemessen: dann von Lalande, der besonders deswegen nach Berlin kam, und obgleich der Meridian des Vorgebirges etwas weniges östlich von dem von Berlin fält, so war diese Reise doch für die Bestimmungen von Wichtigkeit. Wie gering übrigens die Entfernung des Mondes sei, ergiebt sich aus der Betrach- tung, dass ein englischer Kapitain auf dem Paketboot nach Kanton ungefähr 6 Reisen hin und her zu machen braucht, um so weit gewesen zu sein, als der Mond entfernt ist.
Sein Licht ist nach Lambert’s Messungen 300,000 mal geringer als das der Sonne: im 1ten und lezten Viertel bemerkt man auf dem dunkeln Theile ein aschfarbenes Licht, das von der Zurükstralung der Erde herrührt. Hipparch dachte dabei an
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="22"><p><pbfacs="#f0232"n="114v"/>
mit einem langen Schweife gewesen, der sich der Erde genähert,<lb/>
und bei ihr fixirt habe.</p><lb/><p>Sein Durchmesser beträgt 466 Meilen, also ist das russische<lb/>
Reich noch etwas grösser, als die Hälfte des Mondes, welche wir<lb/>
von hier aus sehn.</p><lb/><p>Seine Rotazionsaxe steht senkrecht auf seiner Bahn. Die Ent-<lb/>
fernung von der Erde beträgt 51,800 Meilen, und ist <hirendition="#sup">1</hi>/<hirendition="#sub">3300</hi> ungewis.<lb/>
Genau wurde sie zuerst von <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-119174596 http://d-nb.info/gnd/119174596">Lacaille</persName> am Vorgebirge der guten<lb/>
Hofnung gemessen: dann von <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-104234059 http://d-nb.info/gnd/104234059">Lalande</persName>, der besonders deswegen<lb/>
nach Berlin kam, und obgleich der Meridian des Vorgebirges<lb/>
etwas weniges östlich von dem von Berlin fält, so war diese Reise<lb/>
doch für die Bestimmungen von Wichtigkeit. Wie gering übrigens<lb/>
die Entfernung des Mondes sei, ergiebt sich aus der Betrach-<lb/>
tung, dass ein englischer Kapitain auf dem Paketboot nach<lb/>
Kanton ungefähr 6 Reisen hin und her zu machen braucht,<lb/>
um so weit gewesen zu sein, als der Mond entfernt ist.</p><lb/><p>Sein <hirendition="#u">Licht</hi> ist nach <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118568876 http://d-nb.info/gnd/118568876">Lambert</persName>’s Messungen 300,000 mal geringer<lb/>
als das der Sonne: im 1<choice><abbr><hirendition="#sup #uu"></hi></abbr><expanresp="#CT"><hirendition="#sup #uu">ten</hi></expan></choice> und lezten Viertel bemerkt man<lb/>
auf dem dunkeln Theile ein aschfarbenes Licht, das von der<lb/>
Zurükstralung der Erde herrührt. <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-100499651 http://d-nb.info/gnd/100499651">Hipparch</persName> dachte dabei an<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[114v/0232]
mit einem langen Schweife gewesen, der sich der Erde genähert,
und bei ihr fixirt habe.
Sein Durchmesser beträgt 466 Meilen, also ist das russische
Reich noch etwas grösser, als die Hälfte des Mondes, welche wir
von hier aus sehn.
Seine Rotazionsaxe steht senkrecht auf seiner Bahn. Die Ent-
fernung von der Erde beträgt 51,800 Meilen, und ist 1/3300 ungewis.
Genau wurde sie zuerst von Lacaille am Vorgebirge der guten
Hofnung gemessen: dann von Lalande, der besonders deswegen
nach Berlin kam, und obgleich der Meridian des Vorgebirges
etwas weniges östlich von dem von Berlin fält, so war diese Reise
doch für die Bestimmungen von Wichtigkeit. Wie gering übrigens
die Entfernung des Mondes sei, ergiebt sich aus der Betrach-
tung, dass ein englischer Kapitain auf dem Paketboot nach
Kanton ungefähr 6 Reisen hin und her zu machen braucht,
um so weit gewesen zu sein, als der Mond entfernt ist.
Sein Licht ist nach Lambert’s Messungen 300,000 mal geringer
als das der Sonne: im 1 und lezten Viertel bemerkt man
auf dem dunkeln Theile ein aschfarbenes Licht, das von der
Zurükstralung der Erde herrührt. Hipparch dachte dabei an
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 114v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/232>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.