dass der Sonnenschein einen grossen Einflus auf das Wachsen des Ge- treides, also auch auf seinen Preis hat. Aus diesen Tafeln ergab sich nun zwar kein genauer Zusammenhang der Sonnenflekken mit der Erndte, aber doch ein periodisches Wiederkehren derselben, wie man es auch beim Nordlicht beobachtet hat, welches indes damit in keinem Zusammenhange zu stehn scheint. -
Schon Mariotte entdekte die unsichtbaren Wärmestralen; Rochon (dem wir die Erfindung des sehr nüzlichen prismatischen Mikrometers verdanken) fand 1776, also lange vor Herschel, dass der violette Stral fast gar nicht erwärmt, der rothe aber sehr stark. Herschel endlich machte die merkwürdige Entdekkung, dass das Maximum der Wärme da ist, wo gar kein Licht hinfält, ausserhalb des rothen Strales. Seebek fand noch kleine Verschiedenheiten hierin, bisweilen fällt das Maximum der Wärme näher, ja es gelang ihm, dasselbe bis in den rothen Stral hineinzurükken. Man könte noch eine chemische Eigenschaft
dass der Sonnenschein einen grossen Einflus auf das Wachsen des Ge- treides, also auch auf seinen Preis hat. Aus diesen Tafeln ergab sich nun zwar kein genauer Zusammenhang der Sonnenflekken mit der Erndte, aber doch ein periodisches Wiederkehren derselben, wie man es auch beim Nordlicht beobachtet hat, welches indes damit in keinem Zusammenhange zu stehn scheint. –
Schon Mariotte entdekte die unsichtbaren Wärmestralen; Rochon (dem wir die Erfindung des sehr nüzlichen prismatischen Mikrometers verdanken) fand 1776, also lange vor Herschel, dass der violette Stral fast gar nicht erwärmt, der rothe aber sehr stark. Herschel endlich machte die merkwürdige Entdekkung, dass das Maximum der Wärme da ist, wo gar kein Licht hinfält, ausserhalb des rothen Strales. Seebek fand noch kleine Verschiedenheiten hierin, bisweilen fällt das Maximum der Wärme näher, ja es gelang ihm, dasselbe bis in den rothen Stral hineinzurükken. Man könte noch eine chemische Eigenschaft
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="20"><p><pbfacs="#f0208"n="102v"/>
dass der <choice><abbr>S.</abbr><expanresp="#CT">Sonnen</expan></choice>schein einen grossen Einflus auf das Wachsen des Ge-<lb/>
treides, also auch auf seinen Preis hat. Aus diesen Tafeln ergab<lb/>
sich nun zwar kein genauer Zusammenhang der <choice><abbr>S.</abbr><expanresp="#CT">Sonnen</expan></choice>flekken mit<lb/>
der Erndte, aber doch ein periodisches Wiederkehren derselben,<lb/>
wie man es auch beim Nordlicht beobachtet hat, welches<lb/>
indes damit in keinem Zusammenhange zu stehn scheint. –</p><lb/><p>Die <hirendition="#u">Sonnenstralen</hi> sind von dreierlei Art:<lb/><list><item>1, nichtleuchtende, wärmende.</item><lb/><item>2, magnetisirende.</item><lb/><item>3, leuchtende.</item><lb/></list></p><p>Schon <hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117551988 http://d-nb.info/gnd/117551988">Mariotte</persName></hi> entdekte die unsichtbaren Wärmestralen;<lb/><hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117533777 http://d-nb.info/gnd/117533777">Rochon</persName></hi> (dem wir die Erfindung des sehr nüzlichen prismatischen<lb/>
Mikrometers verdanken) fand 1776, also lange vor <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Herschel</persName>, dass<lb/>
der violette Stral fast gar nicht erwärmt, der rothe aber sehr<lb/>
stark. <hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Herschel</persName></hi> endlich machte die merkwürdige Entdekkung,<lb/>
dass das Maximum der Wärme da ist, wo gar kein Licht<lb/>
hinfält, ausserhalb des rothen Strales. <hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117654698 http://d-nb.info/gnd/117654698">Seebek</persName></hi> fand noch<lb/>
kleine Verschiedenheiten hierin, bisweilen fäl<delrendition="#s">l</del>t das Maximum<lb/>
der Wärme näher, ja es gelang ihm, dasselbe bis in den rothen<lb/>
Stral hineinzurükken. Man könte noch eine chemische Eigenschaft<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[102v/0208]
dass der S.schein einen grossen Einflus auf das Wachsen des Ge-
treides, also auch auf seinen Preis hat. Aus diesen Tafeln ergab
sich nun zwar kein genauer Zusammenhang der S.flekken mit
der Erndte, aber doch ein periodisches Wiederkehren derselben,
wie man es auch beim Nordlicht beobachtet hat, welches
indes damit in keinem Zusammenhange zu stehn scheint. –
Die Sonnenstralen sind von dreierlei Art:
1, nichtleuchtende, wärmende.
2, magnetisirende.
3, leuchtende.
Schon Mariotte entdekte die unsichtbaren Wärmestralen;
Rochon (dem wir die Erfindung des sehr nüzlichen prismatischen
Mikrometers verdanken) fand 1776, also lange vor Herschel, dass
der violette Stral fast gar nicht erwärmt, der rothe aber sehr
stark. Herschel endlich machte die merkwürdige Entdekkung,
dass das Maximum der Wärme da ist, wo gar kein Licht
hinfält, ausserhalb des rothen Strales. Seebek fand noch
kleine Verschiedenheiten hierin, bisweilen fält das Maximum
der Wärme näher, ja es gelang ihm, dasselbe bis in den rothen
Stral hineinzurükken. Man könte noch eine chemische Eigenschaft
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 102v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/208>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.