über die Aerolithen hat gezeigt, dass sie gröstentheils Ge- birgsarten enthalten, wie sie auf unsrer Erde vorkommen: und selbst von diesem Erdkörper kennen wir nur eine dünne Rinde, die man bis jezt in 51 einfache Körper zerlegt hat, welche in sehr ungleicher Quantität darin vertheilt sind: am häufigsten kommen vor Sauerstof und Kieselsäure, am wenigsten Vitriol und Kali. Der meiste Sauerstoff befindet sich nicht, wie man sonst glaubte, in der Luft, sondern in den festen Massen, welches durch Davy's & Berzelius' Versuche bewiesen wurde: die Kalkerde allein, eine der am meisten verbreiteten Erden, enthält 28 Theile Sauerstoff. AnBei den flüssigen Massen welche unsern Erdkörper um- geben finden wir eine geringere Mannigfaltigkeit in der Zusammensezung der Stoffe, als bei den festen. Die Ath- mosphäre enthält 3/4 Stickstof, 1/1000 Kohlensäure, (die sich jedoch nach den Jahreszeiten zu ändern scheint) und ist also derie gröste Vorrathkammer von Stikstof die wir kennen.
Eine noch dünnere Rinde um die Erde bildet die organische Natur, welche nur bis zu einer sehr geringen Tiefe in
über die Aërolithen hat gezeigt, dass sie gröstentheils Ge- birgsarten enthalten, wie sie auf unsrer Erde vorkommen: und selbst von diesem Erdkörper kennen wir nur eine dünne Rinde, die man bis jezt in 51 einfache Körper zerlegt hat, welche in sehr ungleicher Quantität darin vertheilt sind: am häufigsten kommen vor Sauerstof und Kieselsäure, am wenigsten Vitriol und Kali. Der meiste Sauerstoff befindet sich nicht, wie man sonst glaubte, in der Luft, sondern in den festen Massen, welches durch Davy’s & Berzelius’ Versuche bewiesen wurde: die Kalkerde allein, eine der am meisten verbreiteten Erden, enthält 28 Theile Sauerstoff. AnBei den flüssigen Massen welche unsern Erdkörper um- geben finden wir eine geringere Mannigfaltigkeit in der Zusammensezung der Stoffe, als bei den festen. Die Ath- mosphäre enthält ¾ Stickstof, 1/1000 Kohlensäure, (die sich jedoch nach den Jahreszeiten zu ändern scheint) und ist also derie gröste Vorrathkammer von Stikstof die wir kennen.
Eine noch dünnere Rinde um die Erde bildet die organische Natur, welche nur bis zu einer sehr geringen Tiefe in
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[53r/0109]
über die Aërolithen hat gezeigt, dass sie gröstentheils Ge-
birgsarten enthalten, wie sie auf unsrer Erde vorkommen:
und selbst von diesem Erdkörper kennen wir nur eine dünne
Rinde, die man bis jezt in 51 einfache Körper zerlegt hat,
welche in sehr ungleicher Quantität darin vertheilt sind:
am häufigsten kommen vor Sauerstof und Kieselsäure, am
wenigsten Vitriol und Kali. Der meiste Sauerstoff befindet
sich nicht, wie man sonst glaubte, in der Luft, sondern
in den festen Massen, welches durch Davy’s & Berzelius
Versuche bewiesen wurde: die Kalkerde allein, eine der am
meisten verbreiteten Erden, enthält 28 Theile Sauerstoff.
Bei den flüssigen Massen welche unsern Erdkörper um-
geben finden wir eine geringere Mannigfaltigkeit in der
Zusammensezung der Stoffe, als bei den festen. Die Ath-
mosphäre enthält ¾ Stickstof, 1/1000 Kohlensäure, (die sich
jedoch nach den Jahreszeiten zu ändern scheint) und ist
also die gröste Vorrathkammer von Stikstof die wir kennen.
Eine noch dünnere Rinde um die Erde bildet die organische
Natur, welche nur bis zu einer sehr geringen Tiefe in
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 53r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/109>, abgerufen am 27.11.2024.
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