Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.

Bild:
<< vorherige Seite

nichts, als Romane, Gedichte, Schauspiele, Journale und verführerische philosophische Werke, und kümmere sich nicht, ob sie von Heiden, oder Juden, oder gar Protestanten geschrieben worden. Dadurch werde die heilige katholische Religion untergraben, der Unglaube ausgebreitet, die verderbliche Toleranz befördert, und der Keim des Lasters, der Ausschweifungen und des Empörungsgeistes in die Herzen gelegt. In dem glücklichen Mittelalter habe der Teufel sein Werk durch Hexen und Zauberer getrieben, in der itzigen Periode treibe er es durch Schriftsteller und Philosophen. Die Landesobrigkeiten sollten dießhalb auf ihrer Hut seyn, und die Gesetze, welche man ehemals gegen die erstern exerciert, nun auf die letztern anwenden, und durch alle Mittel, die ihnen zu Gebote stehen, durch Kassation, Landesverweisung, Festungsstrafe, Galgen, Rad und Scheiterhaufen ihrem Unfuge steuern.

Um die Kraft seines Angriffes zu verstärken, theilte Simpert das Manuscript vor dem Abdrucke mehreren großen Männern seiner Parthey, die sich schon eher viel Uebung in den Kämpfen gegen die Novaturienten erworben hatten, mit. Der Pater Zeiler in

nichts, als Romane, Gedichte, Schauspiele, Journale und verführerische philosophische Werke, und kümmere sich nicht, ob sie von Heiden, oder Juden, oder gar Protestanten geschrieben worden. Dadurch werde die heilige katholische Religion untergraben, der Unglaube ausgebreitet, die verderbliche Toleranz befördert, und der Keim des Lasters, der Ausschweifungen und des Empörungsgeistes in die Herzen gelegt. In dem glücklichen Mittelalter habe der Teufel sein Werk durch Hexen und Zauberer getrieben, in der itzigen Periode treibe er es durch Schriftsteller und Philosophen. Die Landesobrigkeiten sollten dießhalb auf ihrer Hut seyn, und die Gesetze, welche man ehemals gegen die erstern exerciert, nun auf die letztern anwenden, und durch alle Mittel, die ihnen zu Gebote stehen, durch Kassation, Landesverweisung, Festungsstrafe, Galgen, Rad und Scheiterhaufen ihrem Unfuge steuern.

Um die Kraft seines Angriffes zu verstärken, theilte Simpert das Manuscript vor dem Abdrucke mehreren großen Männern seiner Parthey, die sich schon eher viel Uebung in den Kämpfen gegen die Novaturienten erworben hatten, mit. Der Pater Zeiler in

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0034" n="34"/>
nichts, als Romane, Gedichte, Schauspiele, Journale und verführerische philosophische Werke, und kümmere sich nicht, ob sie von Heiden, oder Juden, oder gar Protestanten geschrieben worden. Dadurch werde die heilige katholische Religion untergraben, der Unglaube ausgebreitet, die verderbliche Toleranz befördert, und der Keim des Lasters, der Ausschweifungen und des Empörungsgeistes in die Herzen gelegt. In dem glücklichen Mittelalter habe der Teufel sein Werk durch Hexen und Zauberer getrieben, in der itzigen Periode treibe er es durch Schriftsteller und Philosophen. Die Landesobrigkeiten sollten dießhalb auf ihrer Hut seyn, und die Gesetze, welche man ehemals gegen die erstern exerciert, nun auf die letztern anwenden, und durch alle Mittel, die ihnen zu Gebote stehen, durch Kassation, Landesverweisung, Festungsstrafe, Galgen, Rad und Scheiterhaufen ihrem Unfuge steuern.</p>
        <p>Um die Kraft seines Angriffes zu verstärken, theilte <hi rendition="#g">Simpert</hi> das Manuscript vor dem Abdrucke mehreren großen Männern seiner Parthey, die sich schon eher viel Uebung in den Kämpfen gegen die Novaturienten erworben hatten, mit. Der Pater <hi rendition="#g">Zeiler</hi> in
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[34/0034] nichts, als Romane, Gedichte, Schauspiele, Journale und verführerische philosophische Werke, und kümmere sich nicht, ob sie von Heiden, oder Juden, oder gar Protestanten geschrieben worden. Dadurch werde die heilige katholische Religion untergraben, der Unglaube ausgebreitet, die verderbliche Toleranz befördert, und der Keim des Lasters, der Ausschweifungen und des Empörungsgeistes in die Herzen gelegt. In dem glücklichen Mittelalter habe der Teufel sein Werk durch Hexen und Zauberer getrieben, in der itzigen Periode treibe er es durch Schriftsteller und Philosophen. Die Landesobrigkeiten sollten dießhalb auf ihrer Hut seyn, und die Gesetze, welche man ehemals gegen die erstern exerciert, nun auf die letztern anwenden, und durch alle Mittel, die ihnen zu Gebote stehen, durch Kassation, Landesverweisung, Festungsstrafe, Galgen, Rad und Scheiterhaufen ihrem Unfuge steuern. Um die Kraft seines Angriffes zu verstärken, theilte Simpert das Manuscript vor dem Abdrucke mehreren großen Männern seiner Parthey, die sich schon eher viel Uebung in den Kämpfen gegen die Novaturienten erworben hatten, mit. Der Pater Zeiler in

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-29T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-29T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Der Seitenwechsel erfolgt bei Worttrennung nach dem gesamten Wort.
  • Geviertstriche (—) wurden durch Halbgeviertstriche ersetzt (–).
  • Alle redaktionellen Texte dieses Projektes stehen unter der Lizenz CC-BY-SA 2.0 deutsch



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/34
Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/34>, abgerufen am 24.11.2024.