[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.Ausbreitung desselben Schaden leidet. Zwar ist es allerdings an dem, wer für das Evangelium lebt, söll sich auch von dem Evangelium nähren, und diese Nahrung wird in dem Maaße kärglicher, indem der Verstand über die Dummheit triumphirt. Denn der Verstand, zumahl der Weltverstand unserer Zeit, bringt keine Opfer, läßt keine Messen lesen, macht keine frommen Stiftungen, und eröthet nicht, die Güter der Kirche öffentlich zu bestehlen. Man kann es deßhalb der Klerisey nicht übel nehmen, wenn sie ihm, als ihrem Erbfeinde, kräftiglich entgegen manoeuvriren, und die Dummheit in ihrem Wesen und wohl hergebrachten Besitzstande zu erhalten sucht. Denn Leibesnahrung und Nothdurft ist doch das erste, was wir nöthig haben, um zu leben und Gutes zu thun; und wenn der Kaufmann spekuliert, und der Professionist seine Handwerksvortheile exerciert, wer will den einen oder den andern darüber verdammen. - Doch zeitlicher Gewinn und Verlust sind für uns nur Nebensache, wie unsere Freunde und Feind wohl wissen. Wir sprechen, und schreyen, und protestiren und handeln gegen die Herrschaft der Ausbreitung desselben Schaden leidet. Zwar ist es allerdings an dem, wer für das Evangelium lebt, söll sich auch von dem Evangelium nähren, und diese Nahrung wird in dem Maaße kärglicher, indem der Verstand über die Dummheit triumphirt. Denn der Verstand, zumahl der Weltverstand unserer Zeit, bringt keine Opfer, läßt keine Messen lesen, macht keine frommen Stiftungen, und eröthet nicht, die Güter der Kirche öffentlich zu bestehlen. Man kann es deßhalb der Klerisey nicht übel nehmen, wenn sie ihm, als ihrem Erbfeinde, kräftiglich entgegen manoeuvriren, und die Dummheit in ihrem Wesen und wohl hergebrachten Besitzstande zu erhalten sucht. Denn Leibesnahrung und Nothdurft ist doch das erste, was wir nöthig haben, um zu leben und Gutes zu thun; und wenn der Kaufmann spekuliert, und der Professionist seine Handwerksvortheile exerciert, wer will den einen oder den andern darüber verdammen. – Doch zeitlicher Gewinn und Verlust sind für uns nur Nebensache, wie unsere Freunde und Feind wohl wissen. Wir sprechen, und schreyen, und protestiren und handeln gegen die Herrschaft der <TEI> <text> <body> <div type="appendix" n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0272" n="272"/> Ausbreitung desselben Schaden leidet. Zwar ist es allerdings an dem, wer für das Evangelium lebt, söll sich auch von dem Evangelium nähren, und diese Nahrung wird in dem Maaße kärglicher, indem der Verstand über die Dummheit triumphirt. Denn der Verstand, zumahl der Weltverstand unserer Zeit, bringt keine Opfer, läßt keine Messen lesen, macht keine frommen Stiftungen, und eröthet nicht, die Güter der Kirche öffentlich zu bestehlen. Man kann es deßhalb der Klerisey nicht übel nehmen, wenn sie ihm, als ihrem Erbfeinde, kräftiglich entgegen manoeuvriren, und die Dummheit in ihrem Wesen und wohl hergebrachten Besitzstande zu erhalten sucht. Denn Leibesnahrung und Nothdurft ist doch das erste, was wir nöthig haben, um zu leben und Gutes zu thun; und wenn der Kaufmann spekuliert, und der Professionist seine Handwerksvortheile exerciert, wer will den einen oder den andern darüber verdammen. – Doch zeitlicher Gewinn und Verlust sind für uns nur Nebensache, wie unsere Freunde und Feind wohl wissen. Wir sprechen, und schreyen, und protestiren und handeln gegen die Herrschaft der </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [272/0272]
Ausbreitung desselben Schaden leidet. Zwar ist es allerdings an dem, wer für das Evangelium lebt, söll sich auch von dem Evangelium nähren, und diese Nahrung wird in dem Maaße kärglicher, indem der Verstand über die Dummheit triumphirt. Denn der Verstand, zumahl der Weltverstand unserer Zeit, bringt keine Opfer, läßt keine Messen lesen, macht keine frommen Stiftungen, und eröthet nicht, die Güter der Kirche öffentlich zu bestehlen. Man kann es deßhalb der Klerisey nicht übel nehmen, wenn sie ihm, als ihrem Erbfeinde, kräftiglich entgegen manoeuvriren, und die Dummheit in ihrem Wesen und wohl hergebrachten Besitzstande zu erhalten sucht. Denn Leibesnahrung und Nothdurft ist doch das erste, was wir nöthig haben, um zu leben und Gutes zu thun; und wenn der Kaufmann spekuliert, und der Professionist seine Handwerksvortheile exerciert, wer will den einen oder den andern darüber verdammen. – Doch zeitlicher Gewinn und Verlust sind für uns nur Nebensache, wie unsere Freunde und Feind wohl wissen. Wir sprechen, und schreyen, und protestiren und handeln gegen die Herrschaft der
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