[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.Predigten, hat er mit mathematischer Evidenz dargethan, daß niemand außer den Katholiken selig werden könne. Diese Predigten wurden ins Spanische übersetzt, und über tausend Exemplare davon giengen allein nach Baiern. Dann schrieb er mehrere große Werke gegen Frebronius, Sterzinger, Eybel und die Salzburger Recensenten, in denen die ganze polemische Energie des seligen Weislinger's herrscht. Alle Schriften des Herrn Kanonikus Weissenbach giengen vor ihrer Erscheinung durch seine Korrectur, und dem Buchhändler Wolf in Augsburg diente er bey den ihm angebotenen Verlagsartikeln als kritischer Rathgeber. Hiebey verfertigte er auch alle Jahre die Komödien, welche von den hiesigen Jesuiter-Schülern aufgeführt wurden, und worinn meine Wenigkeit gewöhnlich eine Rolle erhielt. Was das für mein glaubiges Herz für ein Labsal war, wenn ich die Person des Beelzebubs spielte, und so meinen Jocus mit dem vertrakten Martin Luther treiben durfte, und mit seiner schändlichen Buhldirne, Katharina von Born! Aber das ganze Gewicht dieses so verdienstvollen Mannes wurde in dem Augenblicke federleicht, Predigten, hat er mit mathematischer Evidenz dargethan, daß niemand außer den Katholiken selig werden könne. Diese Predigten wurden ins Spanische übersetzt, und über tausend Exemplare davon giengen allein nach Baiern. Dann schrieb er mehrere große Werke gegen Frebronius, Sterzinger, Eybel und die Salzburger Recensenten, in denen die ganze polemische Energie des seligen Weislinger’s herrscht. Alle Schriften des Herrn Kanonikus Weissenbach giengen vor ihrer Erscheinung durch seine Korrectur, und dem Buchhändler Wolf in Augsburg diente er bey den ihm angebotenen Verlagsartikeln als kritischer Rathgeber. Hiebey verfertigte er auch alle Jahre die Komödien, welche von den hiesigen Jesuiter-Schülern aufgeführt wurden, und worinn meine Wenigkeit gewöhnlich eine Rolle erhielt. Was das für mein glaubiges Herz für ein Labsal war, wenn ich die Person des Beelzebubs spielte, und so meinen Jocus mit dem vertrakten Martin Luther treiben durfte, und mit seiner schändlichen Buhldirne, Katharina von Born! Aber das ganze Gewicht dieses so verdienstvollen Mannes wurde in dem Augenblicke federleicht, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0024" n="24"/> Predigten, hat er mit mathematischer Evidenz dargethan, daß niemand außer den Katholiken selig werden könne. Diese Predigten wurden ins Spanische übersetzt, und über tausend Exemplare davon giengen allein nach <hi rendition="#g">Baiern</hi>. Dann schrieb er mehrere große Werke gegen <hi rendition="#g">Frebronius, Sterzinger, Eybel</hi> und die <hi rendition="#g">Salzburger Recensenten</hi>, in denen die ganze polemische Energie des seligen <hi rendition="#g">Weislinger’s</hi> herrscht. Alle Schriften des Herrn Kanonikus <hi rendition="#g">Weissenbach</hi> giengen vor ihrer Erscheinung durch seine Korrectur, und dem Buchhändler <hi rendition="#g">Wolf</hi> in <hi rendition="#g">Augsburg</hi> diente er bey den ihm angebotenen Verlagsartikeln als kritischer Rathgeber. Hiebey verfertigte er auch alle Jahre die Komödien, welche von den hiesigen Jesuiter-Schülern aufgeführt wurden, und worinn meine Wenigkeit gewöhnlich eine Rolle erhielt. Was das für mein glaubiges Herz für ein Labsal war, wenn ich die Person des Beelzebubs spielte, und so meinen <hi rendition="#aq">Jocus</hi> mit dem vertrakten <hi rendition="#g">Martin Luther</hi> treiben durfte, und mit seiner schändlichen Buhldirne, <hi rendition="#g">Katharina von Born!</hi></p> <p>Aber das ganze Gewicht dieses so verdienstvollen Mannes wurde in dem Augenblicke federleicht, </p> </div> </body> </text> </TEI> [24/0024]
Predigten, hat er mit mathematischer Evidenz dargethan, daß niemand außer den Katholiken selig werden könne. Diese Predigten wurden ins Spanische übersetzt, und über tausend Exemplare davon giengen allein nach Baiern. Dann schrieb er mehrere große Werke gegen Frebronius, Sterzinger, Eybel und die Salzburger Recensenten, in denen die ganze polemische Energie des seligen Weislinger’s herrscht. Alle Schriften des Herrn Kanonikus Weissenbach giengen vor ihrer Erscheinung durch seine Korrectur, und dem Buchhändler Wolf in Augsburg diente er bey den ihm angebotenen Verlagsartikeln als kritischer Rathgeber. Hiebey verfertigte er auch alle Jahre die Komödien, welche von den hiesigen Jesuiter-Schülern aufgeführt wurden, und worinn meine Wenigkeit gewöhnlich eine Rolle erhielt. Was das für mein glaubiges Herz für ein Labsal war, wenn ich die Person des Beelzebubs spielte, und so meinen Jocus mit dem vertrakten Martin Luther treiben durfte, und mit seiner schändlichen Buhldirne, Katharina von Born!
Aber das ganze Gewicht dieses so verdienstvollen Mannes wurde in dem Augenblicke federleicht,
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