[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.Falls man ihm keine Sicherheit gegen ähnliche Ereignisse versprechen könne. Dieser Richterspruch erregte den Jubel der Ausgewanderten und der Obskuranten, und erfüllte die Aufklärer mit Unwillen und Verdruß. Langhans übergab eine neue Vorstellung. Er beschrieb darinn die ihm erwiesene Mißhandlung mit den lügenhaftesten Uebertreibungen, und legte das Amt eines Zeitungsschreibers Sr. Durchlaucht zu Füßen. "Er könne, sagte er, dasselbe nicht länger in einem Lande begleiten, wo man bey dem offenen Zeugnisse der Wahrheit seines Lebens nicht sicher sey, und der Staat die Mörder in seinen Schutz nehme. Zugleich bat er, Se. Durchlaucht möchten ihm eine protestantische Pfarre, die eben erledigt war, übertragen, damit er auf dem Lande, in einer geräuschlosen Thätigkeit, die Ruhe finde, die ihm in seinem bisherigen Berufe, durch die Anmassungen übermüthiger Fremdlinge, nicht zu Theil geworden sey." - Die Abdikation wurde in Gnade angenommen, und durch die Vermittlung des Abbes erhielt sein lieber Getreuer die Pfarre, um die er gebeten hatte. Falls man ihm keine Sicherheit gegen ähnliche Ereignisse versprechen könne. Dieser Richterspruch erregte den Jubel der Ausgewanderten und der Obskuranten, und erfüllte die Aufklärer mit Unwillen und Verdruß. Langhans übergab eine neue Vorstellung. Er beschrieb darinn die ihm erwiesene Mißhandlung mit den lügenhaftesten Uebertreibungen, und legte das Amt eines Zeitungsschreibers Sr. Durchlaucht zu Füßen. „Er könne, sagte er, dasselbe nicht länger in einem Lande begleiten, wo man bey dem offenen Zeugnisse der Wahrheit seines Lebens nicht sicher sey, und der Staat die Mörder in seinen Schutz nehme. Zugleich bat er, Se. Durchlaucht möchten ihm eine protestantische Pfarre, die eben erledigt war, übertragen, damit er auf dem Lande, in einer geräuschlosen Thätigkeit, die Ruhe finde, die ihm in seinem bisherigen Berufe, durch die Anmassungen übermüthiger Fremdlinge, nicht zu Theil geworden sey.“ – Die Abdikation wurde in Gnade angenommen, und durch die Vermittlung des Abbes erhielt sein lieber Getreuer die Pfarre, um die er gebeten hatte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0162" n="162"/> Falls man ihm keine Sicherheit gegen ähnliche Ereignisse versprechen könne.</p> <p>Dieser Richterspruch erregte den Jubel der Ausgewanderten und der Obskuranten, und erfüllte die Aufklärer mit Unwillen und Verdruß. <hi rendition="#g">Langhans</hi> übergab eine neue Vorstellung. Er beschrieb darinn die ihm erwiesene Mißhandlung mit den lügenhaftesten Uebertreibungen, und legte das Amt eines Zeitungsschreibers Sr. Durchlaucht zu Füßen. „Er könne, sagte er, dasselbe nicht länger in einem Lande begleiten, wo man bey dem offenen Zeugnisse der Wahrheit seines Lebens nicht sicher sey, und der Staat die Mörder in seinen Schutz nehme. Zugleich bat er, Se. Durchlaucht möchten ihm eine protestantische Pfarre, die eben erledigt war, übertragen, damit er auf dem Lande, in einer geräuschlosen Thätigkeit, die Ruhe finde, die ihm in seinem bisherigen Berufe, durch die Anmassungen übermüthiger Fremdlinge, nicht zu Theil geworden sey.“ – Die Abdikation wurde in Gnade angenommen, und durch die Vermittlung des Abbes erhielt sein lieber Getreuer die Pfarre, um die er gebeten hatte.</p> </div> </body> </text> </TEI> [162/0162]
Falls man ihm keine Sicherheit gegen ähnliche Ereignisse versprechen könne.
Dieser Richterspruch erregte den Jubel der Ausgewanderten und der Obskuranten, und erfüllte die Aufklärer mit Unwillen und Verdruß. Langhans übergab eine neue Vorstellung. Er beschrieb darinn die ihm erwiesene Mißhandlung mit den lügenhaftesten Uebertreibungen, und legte das Amt eines Zeitungsschreibers Sr. Durchlaucht zu Füßen. „Er könne, sagte er, dasselbe nicht länger in einem Lande begleiten, wo man bey dem offenen Zeugnisse der Wahrheit seines Lebens nicht sicher sey, und der Staat die Mörder in seinen Schutz nehme. Zugleich bat er, Se. Durchlaucht möchten ihm eine protestantische Pfarre, die eben erledigt war, übertragen, damit er auf dem Lande, in einer geräuschlosen Thätigkeit, die Ruhe finde, die ihm in seinem bisherigen Berufe, durch die Anmassungen übermüthiger Fremdlinge, nicht zu Theil geworden sey.“ – Die Abdikation wurde in Gnade angenommen, und durch die Vermittlung des Abbes erhielt sein lieber Getreuer die Pfarre, um die er gebeten hatte.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/162 |
Zitationshilfe: | [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/162>, abgerufen am 16.02.2025. |