Käsbohrer, Sebastian [i. e. Johann Gottfried Pahl]: Vernunft- und schriftmäßiges Schutz- Trutz- und Vertheidigungs-Libell für den Wirtembergischen Adel, gegen die demokratischen und jakobinischen Belialssöhne unserer Zeit. Waldangelloch und Leipzig [Stuttgart], 1797.uneigennützigen, redlichen, rechtschaffenen, thätigen und bescheidenen Männern gesegnet sind, daß wir dem Himmel nicht genug für sie danken können, und daß ihnen gegen über ihre Lästerer verstummen müssen, wie meine Kirchenuhr zur Zeit des Thauwetters. Wollte man aber auch von ihrer Amtsthätigkeit ganz stille schweigen, und ihren öffentlichen Character gar nicht in Anschlag bringen, so verdienten sie doch schon wegen ihres Einflusses auf unseren Volksgeist, unsre Sitten, und unsre äussern Verhältnisse, als eine kostbare Perle in der wirtembergischen Krone betrachtet zu werden, - und Schande und Hohn müsse jeden treffen, der unverschämt genug ist, diese Perle mit Koth zu beschmieren. Sie sind für uns die Tongeber in Sachen der Cultur und des Geschmacks; sie sind der Kanal, durch den alle neue Moden nach Wirtemberg geleitet werden; sie uneigennützigen, redlichen, rechtschaffenen, thätigen und bescheidenen Männern gesegnet sind, daß wir dem Himmel nicht genug für sie danken können, und daß ihnen gegen über ihre Lästerer verstummen müssen, wie meine Kirchenuhr zur Zeit des Thauwetters. Wollte man aber auch von ihrer Amtsthätigkeit ganz stille schweigen, und ihren öffentlichen Character gar nicht in Anschlag bringen, so verdienten sie doch schon wegen ihres Einflusses auf unseren Volksgeist, unsre Sitten, und unsre äussern Verhältnisse, als eine kostbare Perle in der wirtembergischen Krone betrachtet zu werden, – und Schande und Hohn müsse jeden treffen, der unverschämt genug ist, diese Perle mit Koth zu beschmieren. Sie sind für uns die Tongeber in Sachen der Cultur und des Geschmacks; sie sind der Kanal, durch den alle neue Moden nach Wirtemberg geleitet werden; sie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0038" n="38"/> uneigennützigen, redlichen, rechtschaffenen, thätigen und bescheidenen Männern gesegnet sind, daß wir dem Himmel nicht genug für sie danken können, und daß ihnen gegen über ihre Lästerer verstummen müssen, wie meine Kirchenuhr zur Zeit des Thauwetters.</p> <p>Wollte man aber auch von ihrer Amtsthätigkeit ganz stille schweigen, und ihren öffentlichen Character gar nicht in Anschlag bringen, so verdienten sie doch schon wegen ihres Einflusses auf unseren Volksgeist, unsre Sitten, und unsre äussern Verhältnisse, als eine kostbare Perle in der wirtembergischen Krone betrachtet zu werden, – und Schande und Hohn müsse jeden treffen, der unverschämt genug ist, diese Perle mit Koth zu beschmieren. Sie sind für uns die Tongeber in Sachen der Cultur und des Geschmacks; sie sind der Kanal, durch den alle neue Moden nach <hi rendition="#i">Wirtemberg</hi> geleitet werden; sie </p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0038]
uneigennützigen, redlichen, rechtschaffenen, thätigen und bescheidenen Männern gesegnet sind, daß wir dem Himmel nicht genug für sie danken können, und daß ihnen gegen über ihre Lästerer verstummen müssen, wie meine Kirchenuhr zur Zeit des Thauwetters.
Wollte man aber auch von ihrer Amtsthätigkeit ganz stille schweigen, und ihren öffentlichen Character gar nicht in Anschlag bringen, so verdienten sie doch schon wegen ihres Einflusses auf unseren Volksgeist, unsre Sitten, und unsre äussern Verhältnisse, als eine kostbare Perle in der wirtembergischen Krone betrachtet zu werden, – und Schande und Hohn müsse jeden treffen, der unverschämt genug ist, diese Perle mit Koth zu beschmieren. Sie sind für uns die Tongeber in Sachen der Cultur und des Geschmacks; sie sind der Kanal, durch den alle neue Moden nach Wirtemberg geleitet werden; sie
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Zitationshilfe: | Käsbohrer, Sebastian [i. e. Johann Gottfried Pahl]: Vernunft- und schriftmäßiges Schutz- Trutz- und Vertheidigungs-Libell für den Wirtembergischen Adel, gegen die demokratischen und jakobinischen Belialssöhne unserer Zeit. Waldangelloch und Leipzig [Stuttgart], 1797, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_libell_1797/38>, abgerufen am 16.02.2025. |