Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.Beschreibung des Fichtelbergs. ches die Erfahrung bezeiget/ welches auch die in der Nähe stehen-de Gold- oder andere Ertze/ daraus die Körner bestehen/ andeutet. zerschlagen/ zeigen zuweilen ihre Me- tallen. 35) Die Ertzgänge werden bißweiln auch über dem Grund Berg-Art oder Glantz/ oder Wiß- muth in der Tham- Erden. 36) Schürffende Bergleute machen sich gute Hoffnung/ ge. 37) Alte Gänge sind die besten/ je tieffer und breiter ein mit gediegenem Schliech. 38) Laimichte Erde in sich haltend einen gediegenen Schlich. 39) Feiste Erden ohne Ertz/ schwartz/ weiß/ gelb/ roth/ grün/ Berggrün
Beſchreibung des Fichtelbergs. ches die Erfahrung bezeiget/ welches auch die in der Naͤhe ſtehen-de Gold- oder andere Ertze/ daraus die Koͤrner beſtehen/ andeutet. zerſchlagen/ zeigen zuweilen ihre Me- tallen. 35) Die Ertzgaͤnge werden bißweiln auch uͤber dem Grund Berg-Art oder Glantz/ oder Wiß- muth in der Tham- Erden. 36) Schuͤrffende Bergleute machen ſich gute Hoffnung/ ge. 37) Alte Gaͤnge ſind die beſten/ je tieffer und breiter ein mit gediegenem Schliech. 38) Laimichte Erde in ſich haltend einen gediegenen Schlich. 39) Feiſte Erden ohne Ertz/ ſchwartz/ weiß/ gelb/ roth/ gruͤn/ Berggruͤn
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Beſchreibung des Fichtelbergs.
ches die Erfahrung bezeiget/ welches auch die in der Naͤhe ſtehen-
de Gold- oder andere Ertze/ daraus die Koͤrner beſtehen/ andeutet.
35) Die Ertzgaͤnge werden bißweiln auch uͤber dem Grund
in groſſen Steinen gefunden/ welche/ wann ſie zerbrochen wer-
den/ ihre Metallen zeigen. Bedeckte Gaͤnge aber ſuchet man
alſo: man nimmet ein Jnſtrument/ ſo an dem einen Ende eine
ſtaͤhlerne Spitze/ womit man graben und hacken kan/ am andern
Ende aber einen ſtumpffen Knopff oder Kopff habe/ die Steine
damit zu zerſchlagen. Hiemit gehet man zu denen Loͤchern des
Gebuͤrges Fußes/ und ſiehet ſich nach Steinen umb/ die ſchlaͤgt
man in Stuͤcken entzwey/ findet man ſie nun Metalliſch/ ſo ſie-
het man/ wie der Ort liegt/ und woher die Steine kommen oder
fallen koͤnnen/ welches unfehlbar von einem hoͤhern Ort geſche-
hen muß/ und alſo folget man der Spur dieſer Steine auf dem
Berg ſo lange nach/ biß man einen dergleichen Stein wieder fin-
det/ und wann man ſo hoch kommen/ daß keine dergleichen Stei-
ne mehr zu ſehen ſind/ ſo iſts ein gewiſſes Zeichen/ daß allda her-
umb der Gang ſeinen Anfang habe/ allwo man dann die Erde
oͤffnet/ und die Bergwercke verfolget/ nachdem die Ertz-Adern
fuͤhren und leiten.
36) Schuͤrffende Bergleute machen ſich gute Hoffnung/
wann ſie in der Thamm-Erden eine Eiſenſchuͤßige Berg-Art/
oder einen Glantz- oder Wißmuth-Gang finden/ dann alſo iſt an
gutem Erfolg nicht zu zweiffeln.
37) Alte Gaͤnge ſind die beſten/ je tieffer und breiter ein
Gang nun iſt/ je aͤlter iſt er auch/ wo aber der Gaͤnge Streichen
ſich fern erſtrecken/ ſelbſt verliehren/ und nicht abſchneiden/ iſt es
ein boͤſes Zeichen.
38) Laimichte Erde in ſich haltend einen gediegenen Schlich.
39) Feiſte Erden ohne Ertz/ ſchwartz/ weiß/ gelb/ roth/ gruͤn/
blau; it. 40) dieſe Farben: Berg-Schiefer-Spangruͤn/ ſo
Kupffer anzeigen. 41) Laſur/ weiſſer Arſenic, Silberglette
zeigt Silber an. 42) Zinnober und Bergroͤth/ ſo Gold oder
Silber andeutet/ oder beede miſcirt; 43) Opperment, rother
Schwefel/ oder Goldglette/ ſo Gold bedeutet. 44) Laſur mit
Berggruͤn
It. Feiſte Erde oh-
ne Ertz/ gefaͤrbt.
Dieſe und folgen-
de ſind lauter gar
gewiſſe Kennzei-
chen der Ertz Gaͤn-
ge.
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