Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.Beschreibung des Fichtelbergs. ches so unwerth ist geachtet worden/ daß der Centner nur 4. Rthl.gelten wollen/ wozu zwar auch die Kriege viel geholffen. Das beruffene Crystallen-Bergwerck in der Stadt solle schonCrystallen- Bey Abgang der Bergwercke nun hat insonderheit wegenJetzund Denckwür- digkeiten. A. 1498. hat das Sümern Korn 4. fl. golten. A. 1508. T
Beſchreibung des Fichtelbergs. ches ſo unwerth iſt geachtet worden/ daß der Centner nur 4. Rthl.gelten wollen/ wozu zwar auch die Kriege viel geholffen. Das beruffene Cryſtallen-Bergwerck in der Stadt ſolle ſchonCryſtallen- Bey Abgang der Bergwercke nun hat inſonderheit wegenJetzund Denckwuͤr- digkeiten. A. 1498. hat das Suͤmern Korn 4. fl. golten. A. 1508. T
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Beſchreibung des Fichtelbergs.
ches ſo unwerth iſt geachtet worden/ daß der Centner nur 4. Rthl.
gelten wollen/ wozu zwar auch die Kriege viel geholffen.
Das beruffene Cryſtallen-Bergwerck in der Stadt ſolle ſchon
zu Herrn Burggrafen Johannſen des Dritten Zeiten/ als er noch
bey ſeines Herrn Vaters Leben dieſe Lande oberhalb Gebuͤrgs zu re-
gieren uͤberkommen/ entdecket ſeyn worden. Es ſolle nehmlich
dieſer Glorwuͤrdige Fuͤrſt einen Ritter an ſeinem Hof zu Plaßen-
burg gehabt haben/ welcher zum Herrn Burggrafen geſprochen:
Es haͤtte dieſer Fuͤrſt auf ſeinen Theil ein Staͤdtlein mit bekom-
men/ das laͤge auf einem Cryſtallenen Grund und Boden/ womit
er zugleich auf ferneres Befragen etliche der ſchoͤnſten Cryſtallen-
Steine hervor gezeiget/ worauf der Herr Burggraf voller Freu-
den anbefohlen/ dergleichen Steinen nachzuſuchen/ ſo auch durch
Eroͤffnung dieſes Bergwercks geſchehen/ weswegen dieſer Herr dem
Staͤdtlein ſo guͤnſtig worden/ daß er ſolchem vor andern immer
groſſe Gnade erzeiget. Der Schacht dieſes Cryſtallen-Berg-
wercks iſt faſt mitten in der Stadt/ in der foͤrdern Haiter-Gaſſen
an eines Buͤrgers Stuben-Fenſter bey 5. Lachter tieff/ und iſt un-
ter der Stadt durchgearbeitet/ und ein Stollen durchaus auf 594.
Schritt lang getrieben/ welcher gleich hinter der Untern- oder An-
ger-Muͤhl ſeinen Ausgang hat. Es iſt aber ſolcher Gang jetziger
Zeit ziemlich eingegangen/ wird auch/ weil der Bergleute Bericht
nach/ der gantze Gang allzuſehr verſchleimet/ nicht viel auszurichten
ſeyn/ ſo ferne der Stollen von unten auf nicht geoͤffnet wird.
Cryſtallen-
Bergwerck
in Weiſſen-
ſtadt/ wann
es entdecket
worden?
Bey Abgang der Bergwercke nun hat inſonderheit wegen
des rauhen Erdbodens dieſer Ort anjetzt ſich gar kuͤmmerlich zu
naͤhren/ und waͤre dieſen guten Leuten nebſt dem edlen Frieden
wohl das vorige Berggluͤck wieder zu goͤnnen. Sonſten hat das
Staͤdtlein viel von Krieg und Brand ausſtehen muͤſſen/ und nur
etwas zu gedencken/ ſo haben A. 1429. oder wie etliche wollen/ 1430.
die Hußiten/ A. 1462. aber die Boͤhmen; nachgehends A. 1492. die
Bayern/ dann A. 1533. die Hungarn/ wiederum 1635. die Croaten/
die Stadt entweder gantz und gar/ oder den meiſten Theil ausge-
brennet/ von andern dergleichen Fatalitaͤten nichts zu gedencken.
Jetzund
ſchlechte
Nahrung
in Weiſſen-
ſtadt.
Die Stadt
muß viel
von Krieg
und Brand
ausſtehen.
A. 1498. hat das Suͤmern Korn 4. fl. golten.
A. 1508.
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