Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.Beschreibung des Fichtelbergs. tern kan/ unten raum dem Stock die Wurtzel auf gegen der Nürm-berger Arbeit/ darunter findest du schwartzes Ertz/ ist sehr Gold- reich. 18.) Bey Maldershoff gehe daselbst an das nechste Dorff/ da man nach Weißa (Wiesa) gehet/ dann frage nach dem Lotterbron- nen/ eine Acker-Länge davon/ da grabe eines Ellenbogen tieffs/ so wirstu finden ein Sieb/ und im Sieb gerathen- und auch bißwei- len gediegene Gold-Körner/ diese seynd klein und wenig/ und die Granaten seynd gut und schön; Peter Leuthold/ und Hannß Trä- ger. 2.) schreibet Herr Joh. Beyer/ Wardein zu Gold-Cronach also: Jch Johann Beyer der jüngere/ Bürger zu Gold-Cronach/ habe auf dem Hach den Faulen Nicolsgang entblößet/ und fündig gemacht/ A. C. 1612. worauf 1616. nach Hardeck auf das Richter- Amt wegen einer müßgünstigen Verfolgung in Gold-Cronach ge- zogen/ dabey aber den Wardein-Dienst und Berg-Auffsicht zugleich mit angenommen. A. 1612. den 17. Septembr. habe den Faulen Ni- col gemuthet/ und den 27. dito zu arbeiten angefangen. A. 1616. den 16. Januar. sind Sr. Hochfürstl. Durchl. Herr Marggraf Chri- stian benebenst dem Edlen und Vesten Junckern Bernhard von Kinsberg zu Weidenberg/ dann Heinrich von Wilmersdorff/ und Christian von Rabenstein/ mit Andreas Kolb/ Hof-Goldschmidt/ frühe umb 9. Uhr zu mir kommen/ und in Dero Gegenwart von 3. und einem halben Centner Schlicht durch den Mercurium gehoben und gemachet 18. und 1. halb Loth Gold. Darnach seynd Jhro Durchl. in mein Gruben-Gebäude gefahren/ und haben alles bese- hen/ auch Jhro Hochfürstl. Durchl. den 18. Januar. für das Gold bezahlet 185. fl. Qvick-Arbeit/ wie ich Johann Beyer das Ertz aufm FaulenJ. Beyers Nemlich ich habe genommen *. 1. Loth in eine Kandel oder Nößel Gelden Q
Beſchreibung des Fichtelbergs. tern kan/ unten raum dem Stock die Wurtzel auf gegen der Nuͤrm-berger Arbeit/ darunter findeſt du ſchwartzes Ertz/ iſt ſehr Gold- reich. 18.) Bey Maldershoff gehe daſelbſt an das nechſte Dorff/ da man nach Weißa (Wieſa) gehet/ dann frage nach dem Lotterbron- nen/ eine Acker-Laͤnge davon/ da grabe eines Ellenbogen tieffs/ ſo wirſtu finden ein Sieb/ und im Sieb gerathen- und auch bißwei- len gediegene Gold-Koͤrner/ dieſe ſeynd klein und wenig/ und die Granaten ſeynd gut und ſchoͤn; Peter Leuthold/ und Hannß Traͤ- ger. 2.) ſchreibet Herr Joh. Beyer/ Wardein zu Gold-Cronach alſo: Jch Johann Beyer der juͤngere/ Buͤrger zu Gold-Cronach/ habe auf dem Hach den Faulen Nicolsgang entbloͤßet/ und fuͤndig gemacht/ A. C. 1612. worauf 1616. nach Hardeck auf das Richter- Amt wegen einer muͤßguͤnſtigen Verfolgung in Gold-Cronach ge- zogen/ dabey aber den Wardein-Dienſt und Berg-Auffſicht zugleich mit angenommen. A. 1612. den 17. Septembr. habe den Faulen Ni- col gemuthet/ und den 27. dito zu arbeiten angefangen. A. 1616. den 16. Januar. ſind Sr. Hochfuͤrſtl. Durchl. Herr Marggraf Chri- ſtian benebenſt dem Edlen und Veſten Junckern Bernhard von Kinsberg zu Weidenberg/ dann Heinrich von Wilmersdorff/ und Chriſtian von Rabenſtein/ mit Andreas Kolb/ Hof-Goldſchmidt/ fruͤhe umb 9. Uhr zu mir kommen/ und in Dero Gegenwart von 3. und einem halben Centner Schlicht durch den Mercurium gehoben und gemachet 18. und 1. halb Loth Gold. Darnach ſeynd Jhro Durchl. in mein Gruben-Gebaͤude gefahren/ und haben alles beſe- hen/ auch Jhro Hochfuͤrſtl. Durchl. den 18. Januar. fuͤr das Gold bezahlet 185. fl. Qvick-Arbeit/ wie ich Johann Beyer das Ertz aufm FaulenJ. Beyers Nemlich ich habe genommen *. 1. Loth in eine Kandel oder Noͤßel Gelden Q
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tern kan/ unten raum dem Stock die Wurtzel auf gegen der Nuͤrm-
berger Arbeit/ darunter findeſt du ſchwartzes Ertz/ iſt ſehr Gold-
reich. 18.) Bey Maldershoff gehe daſelbſt an das nechſte Dorff/ da
man nach Weißa (Wieſa) gehet/ dann frage nach dem Lotterbron-
nen/ eine Acker-Laͤnge davon/ da grabe eines Ellenbogen tieffs/ ſo
wirſtu finden ein Sieb/ und im Sieb gerathen- und auch bißwei-
len gediegene Gold-Koͤrner/ dieſe ſeynd klein und wenig/ und die
Granaten ſeynd gut und ſchoͤn; Peter Leuthold/ und Hannß Traͤ-
ger. 2.) ſchreibet Herr Joh. Beyer/ Wardein zu Gold-Cronach
alſo: Jch Johann Beyer der juͤngere/ Buͤrger zu Gold-Cronach/
habe auf dem Hach den Faulen Nicolsgang entbloͤßet/ und fuͤndig
gemacht/ A. C. 1612. worauf 1616. nach Hardeck auf das Richter-
Amt wegen einer muͤßguͤnſtigen Verfolgung in Gold-Cronach ge-
zogen/ dabey aber den Wardein-Dienſt und Berg-Auffſicht zugleich
mit angenommen. A. 1612. den 17. Septembr. habe den Faulen Ni-
col gemuthet/ und den 27. dito zu arbeiten angefangen. A. 1616. den
16. Januar. ſind Sr. Hochfuͤrſtl. Durchl. Herr Marggraf Chri-
ſtian benebenſt dem Edlen und Veſten Junckern Bernhard von
Kinsberg zu Weidenberg/ dann Heinrich von Wilmersdorff/ und
Chriſtian von Rabenſtein/ mit Andreas Kolb/ Hof-Goldſchmidt/
fruͤhe umb 9. Uhr zu mir kommen/ und in Dero Gegenwart von
3. und einem halben Centner Schlicht durch den Mercurium gehoben
und gemachet 18. und 1. halb Loth Gold. Darnach ſeynd Jhro
Durchl. in mein Gruben-Gebaͤude gefahren/ und haben alles beſe-
hen/ auch Jhro Hochfuͤrſtl. Durchl. den 18. Januar. fuͤr das Gold
bezahlet 185. fl.
Qvick-Arbeit/ wie ich Johann Beyer das Ertz aufm Faulen
Nicol zu gute gemacht in Beyſeyn Jhro Durchl. des Herrn
Marggrafen Chriſtian und anderer Fuͤrſten/ ſo ſolches mit
Verwunderung der andern ihrer eigenen Kuͤnſtler angeſehen.
Da ich auf einmahl mehr Gold mit dem Mercurio gehoben
und geſchmoltzen/ weder ſie auf 10. oder mehrmahlen.
J. Beyers
Qvick-Ar-
beit.
Nemlich ich habe genommen *. 1. Loth in eine Kandel oder Noͤßel
Wein-Eßig/ nach dem des Schlichts viel oder wenig geweſen/
warm aufſolvirt/ und dann daruͤber gegoſſen in ein Kuͤbelein oder
Gelden
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