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Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 1. Leipzig, 1846.

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die kleinen Pfeifen, welche wenigstens jetzt nicht brannten. Kein Glas Branntwein, keine Karte war in dieser Stube zu sehen.

Sie saßen Alle an einer langen Tafel auf hölzernen Bänken sich gegenüber, und sangen.

Franz Thalheim und Wilhelm Bürger saßen obenan -- sie waren Vorsänger.

Diese beiden jungen Arbeiter waren innige Freunde und hatten gemeinsam endlich die Einrichtung zu Stande gebracht, von welcher wir jetzt Zeuge sind.

Sie hatten die sämmtlichen unverheiratheten Arbeiter aufgefordert, mit ihnen zu einem Verein zusammen zu treten, dessen hauptsächlichste Regeln waren:

Keine Karten anzurühren.

Keinen Branntwein zu trinken.

Keine Schulden in der Schenke zu machen.

Sich von dem Fabrikherrn niemals Arbeitslohn voraus bezahlen zu lassen.

Dies war der negative Zweck dieses Vereins. Er hatte aber auch einen positiven.

Die Arbeiter hatten eine gemeinschaftliche Kasse, in welche jedes Mitglied wöchentlich eine Kleinigkeit beisteuerte. Aus dieser Kasse bezahlte man an den Schenkwirth, bei dem man Sonntags und Mittwochs Abends zusammenkam, das Bier gemeinschaftlich. Auch bezahlte man davon die

die kleinen Pfeifen, welche wenigstens jetzt nicht brannten. Kein Glas Branntwein, keine Karte war in dieser Stube zu sehen.

Sie saßen Alle an einer langen Tafel auf hölzernen Bänken sich gegenüber, und sangen.

Franz Thalheim und Wilhelm Bürger saßen obenan — sie waren Vorsänger.

Diese beiden jungen Arbeiter waren innige Freunde und hatten gemeinsam endlich die Einrichtung zu Stande gebracht, von welcher wir jetzt Zeuge sind.

Sie hatten die sämmtlichen unverheiratheten Arbeiter aufgefordert, mit ihnen zu einem Verein zusammen zu treten, dessen hauptsächlichste Regeln waren:

Keine Karten anzurühren.

Keinen Branntwein zu trinken.

Keine Schulden in der Schenke zu machen.

Sich von dem Fabrikherrn niemals Arbeitslohn voraus bezahlen zu lassen.

Dies war der negative Zweck dieses Vereins. Er hatte aber auch einen positiven.

Die Arbeiter hatten eine gemeinschaftliche Kasse, in welche jedes Mitglied wöchentlich eine Kleinigkeit beisteuerte. Aus dieser Kasse bezahlte man an den Schenkwirth, bei dem man Sonntags und Mittwochs Abends zusammenkam, das Bier gemeinschaftlich. Auch bezahlte man davon die

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[150/0160] die kleinen Pfeifen, welche wenigstens jetzt nicht brannten. Kein Glas Branntwein, keine Karte war in dieser Stube zu sehen. Sie saßen Alle an einer langen Tafel auf hölzernen Bänken sich gegenüber, und sangen. Franz Thalheim und Wilhelm Bürger saßen obenan — sie waren Vorsänger. Diese beiden jungen Arbeiter waren innige Freunde und hatten gemeinsam endlich die Einrichtung zu Stande gebracht, von welcher wir jetzt Zeuge sind. Sie hatten die sämmtlichen unverheiratheten Arbeiter aufgefordert, mit ihnen zu einem Verein zusammen zu treten, dessen hauptsächlichste Regeln waren: Keine Karten anzurühren. Keinen Branntwein zu trinken. Keine Schulden in der Schenke zu machen. Sich von dem Fabrikherrn niemals Arbeitslohn voraus bezahlen zu lassen. Dies war der negative Zweck dieses Vereins. Er hatte aber auch einen positiven. Die Arbeiter hatten eine gemeinschaftliche Kasse, in welche jedes Mitglied wöchentlich eine Kleinigkeit beisteuerte. Aus dieser Kasse bezahlte man an den Schenkwirth, bei dem man Sonntags und Mittwochs Abends zusammenkam, das Bier gemeinschaftlich. Auch bezahlte man davon die

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Zitationshilfe: Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 1. Leipzig, 1846, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss01_1846/160>, abgerufen am 23.11.2024.