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Otto-Peters, Louise: Ein Bauernsohn. Leipzig, 1849.

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für meine Mutter, tröstet sie, so gut Jhr könnt! -- Es
ist das Werk unsrer Feinde, daß dieser Tag uns gestört
wird, geht ruhig nach Hause, damit sie nicht sagen können,
wir trügen die Schuld -- und nun geh' ich hin, wohin
die Diener des Gerichts wollen -- der Unschuldige braucht
Nichts zu fürchten." --

So ward er abgeführt und in einen Wagen gesetzt,
der ihn nach der Stadt fuhr. Die Meisten sahen ihm
klagend, Christlieb und seine Genossen aber hohnlachend
nach. --



fuͤr meine Mutter, troͤſtet ſie, ſo gut Jhr koͤnnt! — Es
iſt das Werk unſrer Feinde, daß dieſer Tag uns geſtoͤrt
wird, geht ruhig nach Hauſe, damit ſie nicht ſagen koͤnnen,
wir truͤgen die Schuld — und nun geh’ ich hin, wohin
die Diener des Gerichts wollen — der Unſchuldige braucht
Nichts zu fuͤrchten.“ —

So ward er abgefuͤhrt und in einen Wagen geſetzt,
der ihn nach der Stadt fuhr. Die Meiſten ſahen ihm
klagend, Chriſtlieb und ſeine Genoſſen aber hohnlachend
nach. —



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[274/0282] fuͤr meine Mutter, troͤſtet ſie, ſo gut Jhr koͤnnt! — Es iſt das Werk unſrer Feinde, daß dieſer Tag uns geſtoͤrt wird, geht ruhig nach Hauſe, damit ſie nicht ſagen koͤnnen, wir truͤgen die Schuld — und nun geh’ ich hin, wohin die Diener des Gerichts wollen — der Unſchuldige braucht Nichts zu fuͤrchten.“ — So ward er abgefuͤhrt und in einen Wagen geſetzt, der ihn nach der Stadt fuhr. Die Meiſten ſahen ihm klagend, Chriſtlieb und ſeine Genoſſen aber hohnlachend nach. —

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Zitationshilfe: Otto-Peters, Louise: Ein Bauernsohn. Leipzig, 1849, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_bauernsohn_1849/282>, abgerufen am 22.11.2024.