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Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597.

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Wort der Caluinischen Postill.oder Bilder vnd denselben gebrauch in der Kirchen vertheidigen / raspeln alles zusammen / was von dem Cherubin / vnd anderer zierd des Tempels Salomonis in der Schrifft stehet. Item. Das Gott den Vätern etwa in einer sichtlichen gestalt erschienen / vnter des verschweigen sie das gantze Erste Gebot / da es so fleissig mit erzehlung aller Stück verboten wird / das wir kein Bild oder Gleichnüs machen / auch demselben kein eusserliche noch jnnerliche Ehre erzeigen sollen / das es wunder ist / wie etliche dermassen rasen können / das sie die Gemelde oder Bilder für zugelassene oder mitteldingen können achten

Damit aber diese Leut jhren Betrug bey dem Pöbelvolck desto leichter können decken / damit sie auch den einfeltigen keine vrsach geben von der abschewlichen vnd vnfletigen darstellung der Bilder zu dencken / streichen sie das gantze Gebot Gottes aus jhren Catechismis / in denen sie doch ein vollkommene Summa des Christlichen Glaubens vnd Religion verheissen zu lehren / vnd durch schendliche durstigkeit dürffen sie den kurtzen Auszug des Göttlichen willens kürtzer einziehen / dehnen denselben aus am Ende / wie ein Semisch Leder / nicht allein leppisch / sondern auch boshafftig / da sie das Gebot von der Lustseuche / welchs in der Warheit einig ist / inn zwey Gebot zerreissen / das es zehen Gebot voll werden. In dem aber dienen sie dem Teuffel trefflich / der da in der Kirchen die Ehre der Bilder kurtzumb wil erhalten / in betrachtung / das da gar keine Religion sein oder bestehen kan / da ein Bildnüs ist / etc.

Vnd solches thun eben die Leute / welche vns vnd vnsere Kirchen / vmb des Handels willen vom Sacrament / feindlicher weise verfolgen / vnnd verleumbden vns / das wir die wort der Einsetzung zum theil ausstreichen / zum theil mit

Wort der Caluinischen Postill.oder Bilder vnd denselben gebrauch in der Kirchen vertheidigen / raspeln alles zusammen / was von dem Cherubin / vnd anderer zierd des Tempels Salomonis in der Schrifft stehet. Item. Das Gott den Vätern etwa in einer sichtlichen gestalt erschienen / vnter des verschweigen sie das gantze Erste Gebot / da es so fleissig mit erzehlung aller Stück verboten wird / das wir kein Bild oder Gleichnüs machen / auch demselben kein eusserliche noch jnnerliche Ehre erzeigen sollen / das es wunder ist / wie etliche dermassen rasen können / das sie die Gemelde oder Bilder für zugelassene oder mitteldingen können achten

Damit aber diese Leut jhren Betrug bey dem Pöbelvolck desto leichter können decken / damit sie auch den einfeltigen keine vrsach geben von der abschewlichen vnd vnfletigen darstellung der Bilder zu dencken / streichen sie das gantze Gebot Gottes aus jhren Catechismis / in denen sie doch ein vollkommene Summa des Christlichen Glaubens vnd Religion verheissen zu lehren / vnd durch schendliche durstigkeit dürffen sie den kurtzen Auszug des Göttlichen willens kürtzer einziehen / dehnen denselben aus am Ende / wie ein Semisch Leder / nicht allein leppisch / sondern auch boshafftig / da sie das Gebot von der Lustseuche / welchs in der Warheit einig ist / inn zwey Gebot zerreissen / das es zehen Gebot voll werden. In dem aber dienen sie dem Teuffel trefflich / der da in der Kirchen die Ehre der Bilder kurtzumb wil erhalten / in betrachtung / das da gar keine Religion sein oder bestehen kan / da ein Bildnüs ist / etc.

Vnd solches thun eben die Leute / welche vns vnd vnsere Kirchen / vmb des Handels willen vom Sacrament / feindlicher weise verfolgen / vnnd verleumbden vns / das wir die wort der Einsetzung zum theil ausstreichen / zum theil mit

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[0038] oder Bilder vnd denselben gebrauch in der Kirchen vertheidigen / raspeln alles zusammen / was von dem Cherubin / vnd anderer zierd des Tempels Salomonis in der Schrifft stehet. Item. Das Gott den Vätern etwa in einer sichtlichen gestalt erschienen / vnter des verschweigen sie das gantze Erste Gebot / da es so fleissig mit erzehlung aller Stück verboten wird / das wir kein Bild oder Gleichnüs machen / auch demselben kein eusserliche noch jnnerliche Ehre erzeigen sollen / das es wunder ist / wie etliche dermassen rasen können / das sie die Gemelde oder Bilder für zugelassene oder mitteldingen können achten Wort der Caluinischen Postill. Damit aber diese Leut jhren Betrug bey dem Pöbelvolck desto leichter können decken / damit sie auch den einfeltigen keine vrsach geben von der abschewlichen vnd vnfletigen darstellung der Bilder zu dencken / streichen sie das gantze Gebot Gottes aus jhren Catechismis / in denen sie doch ein vollkommene Summa des Christlichen Glaubens vnd Religion verheissen zu lehren / vnd durch schendliche durstigkeit dürffen sie den kurtzen Auszug des Göttlichen willens kürtzer einziehen / dehnen denselben aus am Ende / wie ein Semisch Leder / nicht allein leppisch / sondern auch boshafftig / da sie das Gebot von der Lustseuche / welchs in der Warheit einig ist / inn zwey Gebot zerreissen / das es zehen Gebot voll werden. In dem aber dienen sie dem Teuffel trefflich / der da in der Kirchen die Ehre der Bilder kurtzumb wil erhalten / in betrachtung / das da gar keine Religion sein oder bestehen kan / da ein Bildnüs ist / etc. Vnd solches thun eben die Leute / welche vns vnd vnsere Kirchen / vmb des Handels willen vom Sacrament / feindlicher weise verfolgen / vnnd verleumbden vns / das wir die wort der Einsetzung zum theil ausstreichen / zum theil mit

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Zitationshilfe: Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597/38>, abgerufen am 04.05.2024.