Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597.denn vnterscheid der speise / das sie auch nicht dulden noch leiden können / bey dem H. Abendmal ander Brot / als man teglich isset / können die weissen oblaten nicht für Brot erkennen / sprechen / es sey nur schaum des Brots / Nennens gleichwol aus Gregorio Nummularios panes, können auch keinen güldenen Kelch auff dem Tisch des HErrn leiden / wolten lieber Gleserne / höltzerne / oder ander geschirr haben. Da doch die lieben alten / ohn zweiffel / aus Christlichem bedencken / ein solch Brot verordnet / das die Krancken / so wol als die gesunden könten geniessen / vnd dem tewren Blut Christi / auch ein Ehr angethan / Da man doch der leiblichen speise vnd tranck mit köstlichen gefessen wol pfleget Ehre zuerzeigen. Aber in solchen Mitteldingen / darüber die Sacramentirer rumoren / ist der Papst Pius auch verstendiger gewesen / denn sie / der die Grichen / wegen jhres gesewerten Brots eben so wenig als die vnsern vmb der vngesewerten oblaten willen / hat verdammet leiden wollen / sondern vermanet wenn man bey den Grichen were. Sol man mit jhren Ceremonien zu frieden sein / an diesen örten aber / mit den vnsern es halten / vnd vor lieb nemen. 4. Zum vierden / Ist das ein schendlich excess, in der lehre / vom vnterschied der speise / das die Sacramentirer den spruch Rom. 15. Regnum Dei non est cibus & potus, auch dürffen auff das H. Gnadenreiche Abendtmal des Sohns GOttes zerren / gerad als wenn diß heilwertige Essen vnd Trincken im Sacrament / nicht zum Reich GOttes gehörete / sondern nur zur gemeinen teglichen bauchspeise gezehlet möste werden / Ist fürwar Sünd vnd schand / das Christen solche schentliche mißbreuche / vnnd verkerung Göttliches worts in jren Mund nemen sollen. Gleichwol darff Gualtherus in Luc. 22. mit solchem gewesche die ware gegenwart denn vnterscheid der speise / das sie auch nicht dulden noch leiden können / bey dem H. Abendmal ander Brot / als man teglich isset / können die weissen oblaten nicht für Brot erkennen / sprechen / es sey nur schaum des Brots / Nennens gleichwol aus Gregorio Nummularios panes, können auch keinen güldenen Kelch auff dem Tisch des HErrn leiden / wolten lieber Gleserne / höltzerne / oder ander geschirr haben. Da doch die lieben alten / ohn zweiffel / aus Christlichem bedencken / ein solch Brot verordnet / das die Krancken / so wol als die gesunden könten geniessen / vnd dem tewren Blut Christi / auch ein Ehr angethan / Da man doch der leiblichen speise vnd tranck mit köstlichen gefessen wol pfleget Ehre zuerzeigen. Aber in solchen Mitteldingen / darüber die Sacramentirer rumoren / ist der Papst Pius auch verstendiger gewesen / denn sie / der die Grichen / wegen jhres gesewerten Brots eben so wenig als die vnsern vmb der vngesewerten oblaten willen / hat verdammet leiden wollen / sondern vermanet wenn man bey den Grichen were. Sol man mit jhren Ceremonien zu frieden sein / an diesen örten aber / mit den vnsern es halten / vnd vor lieb nemen. 4. Zum vierden / Ist das ein schendlich excess, in der lehre / vom vnterschied der speise / das die Sacramentirer den spruch Rom. 15. Regnum Dei non est cibus & potus, auch dürffen auff das H. Gnadenreiche Abendtmal des Sohns GOttes zerren / gerad als wenn diß heilwertige Essen vnd Trincken im Sacrament / nicht zum Reich GOttes gehörete / sondern nur zur gemeinen teglichen bauchspeise gezehlet möste werden / Ist fürwar Sünd vnd schand / das Christen solche schentliche mißbreuche / vnnd verkerung Göttliches worts in jren Mund nemen sollen. 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Aber in solchen Mitteldingen / darüber die Sacramentirer rumoren / ist der Papst Pius auch verstendiger gewesen / denn sie / der die Grichen / wegen jhres gesewerten Brots eben so wenig als die vnsern vmb der vngesewerten oblaten willen / hat verdammet leiden wollen / sondern vermanet wenn man bey den Grichen were. Sol man mit jhren Ceremonien zu frieden sein / an diesen örten aber / mit den vnsern es halten / vnd vor lieb nemen.</p> <p>4. Zum vierden / Ist das ein schendlich excess, in der lehre / vom vnterschied der speise / das die Sacramentirer den spruch Rom. 15. Regnum Dei non est cibus & potus, auch dürffen auff das H. Gnadenreiche Abendtmal des Sohns GOttes zerren / gerad als wenn diß heilwertige Essen vnd Trincken im Sacrament / nicht zum Reich GOttes gehörete / sondern nur zur gemeinen teglichen bauchspeise gezehlet möste werden / Ist fürwar Sünd vnd schand / das Christen solche schentliche mißbreuche / vnnd verkerung Göttliches worts in jren Mund nemen sollen. Gleichwol darff Gualtherus in Luc. 22. mit solchem gewesche die ware gegenwart </p> </div> </body> </text> </TEI> [0260]
denn vnterscheid der speise / das sie auch nicht dulden noch leiden können / bey dem H. Abendmal ander Brot / als man teglich isset / können die weissen oblaten nicht für Brot erkennen / sprechen / es sey nur schaum des Brots / Nennens gleichwol aus Gregorio Nummularios panes, können auch keinen güldenen Kelch auff dem Tisch des HErrn leiden / wolten lieber Gleserne / höltzerne / oder ander geschirr haben. Da doch die lieben alten / ohn zweiffel / aus Christlichem bedencken / ein solch Brot verordnet / das die Krancken / so wol als die gesunden könten geniessen / vnd dem tewren Blut Christi / auch ein Ehr angethan / Da man doch der leiblichen speise vnd tranck mit köstlichen gefessen wol pfleget Ehre zuerzeigen. Aber in solchen Mitteldingen / darüber die Sacramentirer rumoren / ist der Papst Pius auch verstendiger gewesen / denn sie / der die Grichen / wegen jhres gesewerten Brots eben so wenig als die vnsern vmb der vngesewerten oblaten willen / hat verdammet leiden wollen / sondern vermanet wenn man bey den Grichen were. Sol man mit jhren Ceremonien zu frieden sein / an diesen örten aber / mit den vnsern es halten / vnd vor lieb nemen.
4. Zum vierden / Ist das ein schendlich excess, in der lehre / vom vnterschied der speise / das die Sacramentirer den spruch Rom. 15. Regnum Dei non est cibus & potus, auch dürffen auff das H. Gnadenreiche Abendtmal des Sohns GOttes zerren / gerad als wenn diß heilwertige Essen vnd Trincken im Sacrament / nicht zum Reich GOttes gehörete / sondern nur zur gemeinen teglichen bauchspeise gezehlet möste werden / Ist fürwar Sünd vnd schand / das Christen solche schentliche mißbreuche / vnnd verkerung Göttliches worts in jren Mund nemen sollen. Gleichwol darff Gualtherus in Luc. 22. mit solchem gewesche die ware gegenwart
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