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Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.

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Newe Pers. Reise Beschreib.

Vnter andern notabeln Dingen funden wir allhie auff dem wol-
gebaweten Churfürstlichen Schlosse eine stattliche Bibliothec, welche
zwar nicht jährlich vermehret/ jedoch wol conserviret ward. Vnter
andern sahe man ein Repositorium voller folianten vnd groß Quart,
so alle in Silber eingefasset/ Vnter denen ward vns auch ein Buch ge-
zeiget/ welches Albertus Marchio Brandenburgensis, der erste Her-
tzog in Preussen/ so Anno Christi 1564. gestorben/ mit eigener Hand
geschrichen/ vnd darinnen seinen Sohn gelehret/ wie Er nach seinem
Tode Christlich vnd wol regieren solte.

Den 24 dieses seynd wir wieder auffgebrochen/ mit Gutschen vnd
Wagen fürder gezogen.

Elbingen.

Den 25 zu Elbingen/ einer zwar nicht von grossen vnd prächtigen
Häusern/ aber wolgelegenen/ mit ordentlichen Gassen/ Thürmen/
newen Wallen/ vnd Bollwercken wolgebaweten vnd fest verwahrten
Dantzig.Stadt. Vnd den 27 Februarij zu Dantzig ankommen. Hier blieben
wir in die dritte Woche stille liegen/ Jn werender Zeit seyn wir von
E. E. Rath mit guter Beschenckung vnnd von etlichen Rathsher-
ren vnd fürnehmen Bürgern mit angestelten köstlichen Banqueten, vn-
ter welchen H. Johannis Rossow das fürnembste/ honoriret worden.

Den 16 Martij begaben wir vns wieder auff die Reise vnd kamen
Stettin.den 25 Dito nach Stetin.

Rostock.

Den 29 Dito/ nemblich am heiligen Ostertage nach Rostock/
den 30 nach Wißmar/ den letzten Martij auff das Fürstliche Hauß
Schönberg. Da dann vnsers lieben Gefehrten Johan Albrecht von
Mandelslo Eltern vns freundlich empfiengen vnd herrlich tractirten,
Auch mir absonderlich/ da ich durch eines vnsers Comitats vnbeson-
nenheit beschädiget/ Nach der Gesandten Abreisen noch etliche Tage
bey jhnen liegen bleiben muste/ grosse Ehre vnd Gutthat erzeigeten.

Den 1 April seynd die Gesandten fürder nach Lübeck gezogen/ welchen ich
mit Johan Albrecht von Mandelslo den 3 dieses gefolget/ da mich dann/ wo es
Gott nicht sonderlich verhütet/ ein grösser Vnglück/ als das vorige/ getroffen hette:
Jn dem ich im herabsteigen vom Pferde auff meinen zerbrochenen Arm zur Er-
den fiel/ vnd des von Mandelslo groß vnd muhtig Pferd/ so schew gemachet ward/
mir zu rück ans Angesichte niedersprang.

Nach der Mittagsmahlzeit reiseten wir fürder/ vnd kamen in den Krug vor
Arensböck/ da dann Jhre Fürstl. Gn. Hertzog Joachim Ernst die Gesandten
auff einer Carrette mit 6 Pferden zu Schlosse holen/ vnd dieselben neben vnser
3 Personen an jhre Taffel nötigen liessen: Wir wurden in respect vnsers gnä-
digen Fürsten vnd Herrn sehr wol gehalten vnd tractiret.

Den folgenden morgen nach gehaltenen guten Frühstücke liessen Jhre
Pretz.Fürstl. Gn. die Gesandten wiederumb ins Quartier führen: Diesen Tag reise-
ten wir noch biß nach Pretz.

Zu Gottorff
wieder an-
kommen.

Den 6 Aprilis gegen den Mittag nach dem Kiel/ auff den Abend aber
seynd wir vollend vor Gottorff durch Gottes Geleite wol wieder ankommen.
Folgende Tage ist Jhre Fürstl. Gn. von den Gesandten der Verrichtung
halben relation gethan worden. Vnd so viel kürtzlich von der
ersten Reise nach Mußcow/ etc.

Die
Newe Perſ. Reiſe Beſchreib.

Vnter andern notabeln Dingen funden wir allhie auff dem wol-
gebaweten Churfuͤrſtlichen Schloſſe eine ſtattliche Bibliothec, welche
zwar nicht jaͤhrlich vermehret/ jedoch wol conſerviret ward. Vnter
andern ſahe man ein Repoſitorium voller folianten vnd groß Quart,
ſo alle in Silber eingefaſſet/ Vnter denen ward vns auch ein Buch ge-
zeiget/ welches Albertus Marchio Brandenburgenſis, der erſte Her-
tzog in Preuſſen/ ſo Anno Chriſti 1564. geſtorben/ mit eigener Hand
geſchrichen/ vnd darinnen ſeinen Sohn gelehret/ wie Er nach ſeinem
Tode Chriſtlich vnd wol regieren ſolte.

Den 24 dieſes ſeynd wir wieder auffgebrochen/ mit Gutſchen vnd
Wagen fuͤrder gezogen.

Elbingen.

Den 25 zu Elbingen/ einer zwar nicht von groſſen vnd praͤchtigen
Haͤuſern/ aber wolgelegenen/ mit ordentlichen Gaſſen/ Thuͤrmen/
newen Wallen/ vnd Bollwercken wolgebaweten vnd feſt verwahrten
Dantzig.Stadt. Vnd den 27 Februarij zu Dantzig ankommen. Hier blieben
wir in die dritte Woche ſtille liegen/ Jn werender Zeit ſeyn wir von
E. E. Rath mit guter Beſchenckung vnnd von etlichen Rathsher-
ren vñ fuͤrnehmen Buͤrgern mit angeſtelten koͤſtlichen Banqueten, vn-
ter welchen H. Johannis Roſſow das fuͤrnembſte/ honoriret worden.

Den 16 Martij begaben wir vns wieder auff die Reiſe vnd kamen
Stettin.den 25 Dito nach Stetin.

Roſtock.

Den 29 Dito/ nemblich am heiligen Oſtertage nach Roſtock/
den 30 nach Wißmar/ den letzten Martij auff das Fuͤrſtliche Hauß
Schoͤnberg. Da dann vnſers lieben Gefehrten Johan Albrecht von
Mandelslo Eltern vns freundlich empfiengen vnd herꝛlich tractirten,
Auch mir abſonderlich/ da ich durch eines vnſers Comitats vnbeſon-
nenheit beſchaͤdiget/ Nach der Geſandten Abreiſen noch etliche Tage
bey jhnen liegen bleiben muſte/ groſſe Ehre vnd Gutthat erzeigeten.

Den 1 April ſeynd die Geſandten fuͤrder nach Luͤbeck gezogen/ welchen ich
mit Johan Albrecht von Mandelslo den 3 dieſes gefolget/ da mich dann/ wo es
Gott nicht ſonderlich verhuͤtet/ ein groͤſſer Vngluͤck/ als das vorige/ getroffen hette:
Jn dem ich im herabſteigen vom Pferde auff meinen zerbrochenen Arm zur Er-
den fiel/ vnd des von Mandelslo groß vnd muhtig Pferd/ ſo ſchew gemachet ward/
mir zu ruͤck ans Angeſichte niederſprang.

Nach der Mittagsmahlzeit reiſeten wir fuͤrder/ vnd kamen in den Krug vor
Arensboͤck/ da dann Jhre Fuͤrſtl. Gn. Hertzog Joachim Ernſt die Geſandten
auff einer Carrette mit 6 Pferden zu Schloſſe holen/ vnd dieſelben neben vnſer
3 Perſonen an jhre Taffel noͤtigen lieſſen: Wir wurden in reſpect vnſers gnaͤ-
digen Fuͤrſten vnd Herꝛn ſehr wol gehalten vnd tractiret.

Den folgenden morgen nach gehaltenen guten Fruͤhſtuͤcke lieſſen Jhre
Pretz.Fuͤrſtl. Gn. die Geſandten wiederumb ins Quartier fuͤhren: Dieſen Tag reiſe-
ten wiꝛ noch biß nach Pretz.

Zu Gottorff
wieder an-
kommen.

Den 6 Aprilis gegen den Mittag nach dem Kiel/ auff den Abend aber
ſeynd wir vollend vor Gottorff durch Gottes Geleite wol wieder ankommen.
Folgende Tage iſt Jhre Fuͤrſtl. Gn. von den Geſandten der Verrichtung
halben relation gethan worden. Vnd ſo viel kuͤrtzlich von der
erſten Reiſe nach Mußcow/ ꝛc.

Die
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[48/0080] Newe Perſ. Reiſe Beſchreib. Vnter andern notabeln Dingen funden wir allhie auff dem wol- gebaweten Churfuͤrſtlichen Schloſſe eine ſtattliche Bibliothec, welche zwar nicht jaͤhrlich vermehret/ jedoch wol conſerviret ward. Vnter andern ſahe man ein Repoſitorium voller folianten vnd groß Quart, ſo alle in Silber eingefaſſet/ Vnter denen ward vns auch ein Buch ge- zeiget/ welches Albertus Marchio Brandenburgenſis, der erſte Her- tzog in Preuſſen/ ſo Anno Chriſti 1564. geſtorben/ mit eigener Hand geſchrichen/ vnd darinnen ſeinen Sohn gelehret/ wie Er nach ſeinem Tode Chriſtlich vnd wol regieren ſolte. Den 24 dieſes ſeynd wir wieder auffgebrochen/ mit Gutſchen vnd Wagen fuͤrder gezogen. Den 25 zu Elbingen/ einer zwar nicht von groſſen vnd praͤchtigen Haͤuſern/ aber wolgelegenen/ mit ordentlichen Gaſſen/ Thuͤrmen/ newen Wallen/ vnd Bollwercken wolgebaweten vnd feſt verwahrten Stadt. Vnd den 27 Februarij zu Dantzig ankommen. Hier blieben wir in die dritte Woche ſtille liegen/ Jn werender Zeit ſeyn wir von E. E. Rath mit guter Beſchenckung vnnd von etlichen Rathsher- ren vñ fuͤrnehmen Buͤrgern mit angeſtelten koͤſtlichen Banqueten, vn- ter welchen H. Johannis Roſſow das fuͤrnembſte/ honoriret worden. Dantzig. Den 16 Martij begaben wir vns wieder auff die Reiſe vnd kamen den 25 Dito nach Stetin. Stettin. Den 29 Dito/ nemblich am heiligen Oſtertage nach Roſtock/ den 30 nach Wißmar/ den letzten Martij auff das Fuͤrſtliche Hauß Schoͤnberg. Da dann vnſers lieben Gefehrten Johan Albrecht von Mandelslo Eltern vns freundlich empfiengen vnd herꝛlich tractirten, Auch mir abſonderlich/ da ich durch eines vnſers Comitats vnbeſon- nenheit beſchaͤdiget/ Nach der Geſandten Abreiſen noch etliche Tage bey jhnen liegen bleiben muſte/ groſſe Ehre vnd Gutthat erzeigeten. Den 1 April ſeynd die Geſandten fuͤrder nach Luͤbeck gezogen/ welchen ich mit Johan Albrecht von Mandelslo den 3 dieſes gefolget/ da mich dann/ wo es Gott nicht ſonderlich verhuͤtet/ ein groͤſſer Vngluͤck/ als das vorige/ getroffen hette: Jn dem ich im herabſteigen vom Pferde auff meinen zerbrochenen Arm zur Er- den fiel/ vnd des von Mandelslo groß vnd muhtig Pferd/ ſo ſchew gemachet ward/ mir zu ruͤck ans Angeſichte niederſprang. Nach der Mittagsmahlzeit reiſeten wir fuͤrder/ vnd kamen in den Krug vor Arensboͤck/ da dann Jhre Fuͤrſtl. Gn. Hertzog Joachim Ernſt die Geſandten auff einer Carrette mit 6 Pferden zu Schloſſe holen/ vnd dieſelben neben vnſer 3 Perſonen an jhre Taffel noͤtigen lieſſen: Wir wurden in reſpect vnſers gnaͤ- digen Fuͤrſten vnd Herꝛn ſehr wol gehalten vnd tractiret. Den folgenden morgen nach gehaltenen guten Fruͤhſtuͤcke lieſſen Jhre Fuͤrſtl. Gn. die Geſandten wiederumb ins Quartier fuͤhren: Dieſen Tag reiſe- ten wiꝛ noch biß nach Pretz. Pretz. Den 6 Aprilis gegen den Mittag nach dem Kiel/ auff den Abend aber ſeynd wir vollend vor Gottorff durch Gottes Geleite wol wieder ankommen. Folgende Tage iſt Jhre Fuͤrſtl. Gn. von den Geſandten der Verrichtung halben relation gethan worden. Vnd ſo viel kuͤrtzlich von der erſten Reiſe nach Mußcow/ ꝛc. Die

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Zitationshilfe: Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647. , S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/80>, abgerufen am 24.11.2024.