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Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.

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Ander Theil der Persianischen
Senderut
Rivus.

Es fleust an der S. W. vnd S. seiten ein ziemlich groß Rivir/ Sen-
derut,
vorbey/ kömpt auß dem Gebirge Demawend, zertheilet sich
in vnterschiedliche kleine Bäche/ welche sie in etliche Cisternen/ so man
Haws vnd Burke nennet/ vnd durch die gantze Stadt vnd Häuser lei-
ten kan/ wiewol sie auch hin vnd wider in den Hössen viel gegrabene
Wasserbrunnen haben. Vom selbigen Rivire wird alsbald über der
Stadt ein Arm ab vnd in obgedachten Thiergarten Hasartzirib ge-
führet/ vnd an einem andern Orte/ durch vnter der Erden gelegte Ca-
Grosse Brü-
cke.
nalen in den fürnembsten Königlichen Garten Tzarbagh. Bald vn-
ter diesem Garten ist über dem Hauptstrom eine schöne zierlich Gebä-
wete lange steinern Brücke/ welche Allawerdichan, ein Chan zu
Schiras/ auff eigene Vnkosten hat legen lassen.

Es hat Schach Abas sich in die 14. Jahr sehr bemühet ein an-
Abkuren
Rivus.
der Wasser Abkuren, so auff der andern seiten des Berges Dema-
wend
fleust/ durch den Berg in das Rivir Senderut zuleiten/ hat täglich
800. in 1000. Mann abwechselsweise daran arbeiten lassen/ vnd
jeglichem zum Tagelohn ein halben abas oder 4. Groschen gegeben.
Man hat aber wegen der grossen Kälte vnd Schnee/ mit welchen der
Nordertheil die meiste zeit des Jahres beschweret wird/ kein Jahr über
3. Monat daran arbeiten können. Die Chanen vnd grossen Herrn
haben dem König zugefallen/ vnd das Werck zubefördern ein gut theil
durch zubrechen auff sich genommen. Es sol zwar der Fels sehr hart/
vnd am selben Orte 100. Elen hoch seyn. Gleich wol ist er biß auff
hundert Elen durch gegraben worden. Als aber Schach Abas darüber
gestorben/ vnd der junge Successor darzu keine Lust hatte/ ist das Werck
vnvollkommen liegen blieben.

Die Stadt
verwüstet.

Die Stadt Jspahan ist vom Tamerlano zweymahl verwüstet
worden/ erstlich als Er sie eingenommen/ vnd hernach als sie rebelli-
ret
hat. Gleiche Verwüstung vnd Ruin hat Sie von dem Chotza,
wegen Rebellion empfunden. Da Sie denn nicht allein an Gebäwen/
sondern auch an Mannschafft sehr verringert vnd erschöpffet worden.
Dann/ wie Josaphat Barbarus, welcher nach dieser Zeit/ nemblich
Anno 1475. in Persien gewesen/ berichtet/ hat man den außgeschickten
Soldaten ernstlich gebotten/ daß niemand ohne Kopff eines erlegten
Rebellen widerkommen solte. Daher etliche in mangelung der Man-
nespersonen/ den Weibern die Köpffe abgerissen/ beschoren/ vnd für
Mannesköpffe/ weil dieselben auch kahl/ dar gebracht haben. Vnter
Schach Jßmael I. hat sie sich etwas wider erholet. Schach Abas
Isfahan wird
Regia durch
Schach Abas
aber/ als er wegen des wolgelegenen lustigen Ortes den Königlichen
Sitz von Caswin hieher versetzet/ hat die Stadt nicht allein an herr-
lichen Gebäwen/ sondern auch mit vielen von vnterschiedlichen Pro-
vincien herzugeführten Völckern erbawet vnd besetzet. Daß es jtzo
gleich als eine kleine Welt/ vnd über 5. mahl hundert tausend Seelen
darinnen können gezehlet werden. Es hilfft zur weitleufftigkeit der

Stadt
Ander Theil der Perſianiſchen
Senderut
Rivus.

Es fleuſt an der S. W. vnd S. ſeiten ein ziemlich groß Rivir/ Sen-
derut,
vorbey/ koͤmpt auß dem Gebirge Demawend, zertheilet ſich
in vnterſchiedliche kleine Baͤche/ welche ſie in etliche Ciſternen/ ſo man
Haws vnd Burke nennet/ vnd durch die gantze Stadt vnd Haͤuſer lei-
ten kan/ wiewol ſie auch hin vnd wider in den Hoͤſſen viel gegrabene
Waſſerbrunnen haben. Vom ſelbigen Rivire wird alsbald uͤber der
Stadt ein Arm ab vnd in obgedachten Thiergarten Haſartzirib ge-
fuͤhret/ vnd an einem andern Orte/ durch vnter der Erden gelegte Ca-
Groſſe Bruͤ-
cke.
nalen in den fuͤrnembſten Koͤniglichen Garten Tzarbagh. Bald vn-
ter dieſem Garten iſt uͤber dem Hauptſtrom eine ſchoͤne zierlich Gebaͤ-
wete lange ſteinern Bruͤcke/ welche Allawerdichan, ein Chan zu
Schiras/ auff eigene Vnkoſten hat legen laſſen.

Es hat Schach Abas ſich in die 14. Jahr ſehr bemuͤhet ein an-
Abkuren
Rivus.
der Waſſer Abkuren, ſo auff der andern ſeiten des Berges Dema-
wend
fleuſt/ durch den Berg in das Rivir Senderút zuleiten/ hat taͤglich
800. in 1000. Mann abwechſelsweiſe daran arbeiten laſſen/ vnd
jeglichem zum Tagelohn ein halben abas oder 4. Groſchen gegeben.
Man hat aber wegen der groſſen Kaͤlte vnd Schnee/ mit welchen der
Nordertheil die meiſte zeit des Jahres beſchweret wird/ kein Jahr uͤber
3. Monat daran arbeiten koͤnnen. Die Chanen vnd groſſen Herꝛn
haben dem Koͤnig zugefallen/ vnd das Werck zubefoͤrdern ein gut theil
durch zubrechen auff ſich genommen. Es ſol zwar der Fels ſehr hart/
vnd am ſelben Orte 100. Elen hoch ſeyn. Gleich wol iſt er biß auff
hundert Elen durch gegraben worden. Als aber Schach Abas daruͤber
geſtorben/ vnd der junge Succeſſor daꝛzu keine Luſt hatte/ iſt das Werck
vnvollkommen liegen blieben.

Die Stadt
verwuͤſtet.

Die Stadt Jſpahan iſt vom Tamerlano zweymahl verwuͤſtet
worden/ erſtlich als Er ſie eingenommen/ vnd hernach als ſie rebelli-
ret
hat. Gleiche Verwuͤſtung vnd Ruin hat Sie von dem Chotza,
wegen Rebellion empfunden. Da Sie denn nicht allein an Gebaͤwen/
ſondern auch an Mannſchafft ſehr verringert vnd erſchoͤpffet worden.
Dann/ wie Joſaphat Barbarus, welcher nach dieſer Zeit/ nemblich
Anno 1475. in Perſien geweſen/ berichtet/ hat man den außgeſchickten
Soldaten ernſtlich gebotten/ daß niemand ohne Kopff eines erlegten
Rebellen widerkommen ſolte. Daher etliche in mangelung der Man-
nesperſonen/ den Weibern die Koͤpffe abgeriſſen/ beſchoren/ vnd fuͤr
Manneskoͤpffe/ weil dieſelben auch kahl/ dar gebracht haben. Vnter
Schach Jßmael I. hat ſie ſich etwas wider erholet. Schach Abas
Isfahan wird
Regia durch
Schach Abas
aber/ als er wegen des wolgelegenen luſtigen Ortes den Koͤniglichen
Sitz von Caswin hieher verſetzet/ hat die Stadt nicht allein an herꝛ-
lichen Gebaͤwen/ ſondern auch mit vielen von vnterſchiedlichen Pro-
vincien herzugefuͤhrten Voͤlckern erbawet vnd beſetzet. Daß es jtzo
gleich als eine kleine Welt/ vnd uͤber 5. mahl hundert tauſend Seelen
darinnen koͤnnen gezehlet werden. Es hilfft zur weitleufftigkeit der

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[414/0462] Ander Theil der Perſianiſchen Es fleuſt an der S. W. vnd S. ſeiten ein ziemlich groß Rivir/ Sen- derut, vorbey/ koͤmpt auß dem Gebirge Demawend, zertheilet ſich in vnterſchiedliche kleine Baͤche/ welche ſie in etliche Ciſternen/ ſo man Haws vnd Burke nennet/ vnd durch die gantze Stadt vnd Haͤuſer lei- ten kan/ wiewol ſie auch hin vnd wider in den Hoͤſſen viel gegrabene Waſſerbrunnen haben. Vom ſelbigen Rivire wird alsbald uͤber der Stadt ein Arm ab vnd in obgedachten Thiergarten Haſartzirib ge- fuͤhret/ vnd an einem andern Orte/ durch vnter der Erden gelegte Ca- nalen in den fuͤrnembſten Koͤniglichen Garten Tzarbagh. Bald vn- ter dieſem Garten iſt uͤber dem Hauptſtrom eine ſchoͤne zierlich Gebaͤ- wete lange ſteinern Bruͤcke/ welche Allawerdichan, ein Chan zu Schiras/ auff eigene Vnkoſten hat legen laſſen. Groſſe Bruͤ- cke. Es hat Schach Abas ſich in die 14. Jahr ſehr bemuͤhet ein an- der Waſſer Abkuren, ſo auff der andern ſeiten des Berges Dema- wend fleuſt/ durch den Berg in das Rivir Senderút zuleiten/ hat taͤglich 800. in 1000. Mann abwechſelsweiſe daran arbeiten laſſen/ vnd jeglichem zum Tagelohn ein halben abas oder 4. Groſchen gegeben. Man hat aber wegen der groſſen Kaͤlte vnd Schnee/ mit welchen der Nordertheil die meiſte zeit des Jahres beſchweret wird/ kein Jahr uͤber 3. Monat daran arbeiten koͤnnen. Die Chanen vnd groſſen Herꝛn haben dem Koͤnig zugefallen/ vnd das Werck zubefoͤrdern ein gut theil durch zubrechen auff ſich genommen. Es ſol zwar der Fels ſehr hart/ vnd am ſelben Orte 100. Elen hoch ſeyn. Gleich wol iſt er biß auff hundert Elen durch gegraben worden. Als aber Schach Abas daruͤber geſtorben/ vnd der junge Succeſſor daꝛzu keine Luſt hatte/ iſt das Werck vnvollkommen liegen blieben. Abkuren Rivus. Die Stadt Jſpahan iſt vom Tamerlano zweymahl verwuͤſtet worden/ erſtlich als Er ſie eingenommen/ vnd hernach als ſie rebelli- ret hat. Gleiche Verwuͤſtung vnd Ruin hat Sie von dem Chotza, wegen Rebellion empfunden. Da Sie denn nicht allein an Gebaͤwen/ ſondern auch an Mannſchafft ſehr verringert vnd erſchoͤpffet worden. Dann/ wie Joſaphat Barbarus, welcher nach dieſer Zeit/ nemblich Anno 1475. in Perſien geweſen/ berichtet/ hat man den außgeſchickten Soldaten ernſtlich gebotten/ daß niemand ohne Kopff eines erlegten Rebellen widerkommen ſolte. Daher etliche in mangelung der Man- nesperſonen/ den Weibern die Koͤpffe abgeriſſen/ beſchoren/ vnd fuͤr Manneskoͤpffe/ weil dieſelben auch kahl/ dar gebracht haben. Vnter Schach Jßmael I. hat ſie ſich etwas wider erholet. Schach Abas aber/ als er wegen des wolgelegenen luſtigen Ortes den Koͤniglichen Sitz von Caswin hieher verſetzet/ hat die Stadt nicht allein an herꝛ- lichen Gebaͤwen/ ſondern auch mit vielen von vnterſchiedlichen Pro- vincien herzugefuͤhrten Voͤlckern erbawet vnd beſetzet. Daß es jtzo gleich als eine kleine Welt/ vnd uͤber 5. mahl hundert tauſend Seelen darinnen koͤnnen gezehlet werden. Es hilfft zur weitleufftigkeit der Stadt Isfahan wird Regia durch Schach Abas

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Zitationshilfe: Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647. , S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/462>, abgerufen am 26.06.2024.