Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.Reise Beschreibung. [Abbildung]
vnterschieden. Sie werden aber auff beyden seiten mit blossen Händengeschlagen/ deswegen man sie an einem Rimen vmb den Halß hänget. Die Täntzerinnen machen im Tantzen mit Füssen/ Händen vnd dem gantzen Leibe/ viel seltzame/ freundliche Posituren vnd behende Possen/ Tantzen bißweilen gegen einer Person der Zuseher absonderlich/ vnd zwar mit verliebten Gebärden/ worunter sie mit einer sonderlichen ma- nier die Hände zum Geschenck fordern darreichen kunten. Daß also der Jndianer Tantzen viel lebhaffter/ zierlicher vnd lustiger/ als der Persianerinnen anzusehen war. Auff späten Abend begleiteten vns die Engelischen mit vielen Pferden vnd Windliechtern wider ins Quartier. Diese Tage wurden vnser etliche von den Frantzösischen Kauffleu-Gasterey der Den 1. Octobris stelleten die Gesandten selbst ein Fürstlich Pan-October. war D d d ij
Reiſe Beſchreibung. [Abbildung]
vnterſchieden. Sie werden aber auff beyden ſeiten mit bloſſen Haͤndengeſchlagen/ deswegen man ſie an einem Rimen vmb den Halß haͤnget. Die Taͤntzerinnen machen im Tantzen mit Fuͤſſen/ Haͤnden vnd dem gantzen Leibe/ viel ſeltzame/ freundliche Poſituren vnd behende Poſſen/ Tantzen bißweilen gegen einer Perſon der Zuſeher abſonderlich/ vnd zwar mit verliebten Gebaͤrden/ worunter ſie mit einer ſonderlichen ma- nier die Haͤnde zum Geſchenck fordern darreichen kunten. Daß alſo der Jndianer Tantzen viel lebhaffter/ zierlicher vnd luſtiger/ als der Perſianerinnen anzuſehen war. Auff ſpaͤten Abend begleiteten vns die Engeliſchen mit vielen Pferden vñ Windliechtern wider ins Quartier. Dieſe Tage wurden vnſer etliche von den Frantzoͤſiſchen Kauffleu-Gaſterey der Den 1. Octobris ſtelleten die Geſandten ſelbſt ein Fuͤrſtlich Pan-October. war D d d ij
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Reiſe Beſchreibung.
[Abbildung]
vnterſchieden. Sie werden aber auff beyden ſeiten mit bloſſen Haͤnden
geſchlagen/ deswegen man ſie an einem Rimen vmb den Halß haͤnget.
Die Taͤntzerinnen machen im Tantzen mit Fuͤſſen/ Haͤnden vnd dem
gantzen Leibe/ viel ſeltzame/ freundliche Poſituren vnd behende Poſſen/
Tantzen bißweilen gegen einer Perſon der Zuſeher abſonderlich/ vnd
zwar mit verliebten Gebaͤrden/ worunter ſie mit einer ſonderlichen ma-
nier die Haͤnde zum Geſchenck fordern darreichen kunten. Daß alſo
der Jndianer Tantzen viel lebhaffter/ zierlicher vnd luſtiger/ als der
Perſianerinnen anzuſehen war. Auff ſpaͤten Abend begleiteten vns die
Engeliſchen mit vielen Pferden vñ Windliechtern wider ins Quartier.
Dieſe Tage wurden vnſer etliche von den Frantzoͤſiſchen Kauffleu-
ten in eine Carwanſera gebeten/ vnd neben den Engliſchen wol tractiret.
Gaſterey der
Frantzoſen.
Den 1. Octobris ſtelleten die Geſandten ſelbſt ein Fuͤrſtlich Pan-
quet an/ zu welchem der Ruſſiſche Poßlanik; Der Armeniſche Guber-
nator mit ſeinen zweyen Bruͤdern; die fuͤrnembſten der Engliſchen
Compagnie; Etliche Frantzoſen, die Spaniſchen Auguſtiner; wie
auch etliche Jtalieniſche Carmeliten Muͤnche eingeladen/ erſchienen.
Die Tractamente/ ſo auff Deutſche manier zugerichtet/ wurden mit
vielen ſchoͤnen Schaw Eſſen in zweyen Gaͤngen jeder von 40. Gerich-
ten auffgeſetzet/ vnd nach demſelben/ koͤſtlicher Confect. Die Muſic
war
October.
Panquet der
Geſandten.
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