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Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.

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Ander Theil der Persianischen
O Ein vergänglichs Thun! ist das der gantze Rest
Von so viel Tausenden? Wie daß dann ein Mensch lest
So viel bedüncken sich/ als wolt Er alle fressen?
Vor war hier alles voll; jtzt ist hier alles leer/
Diß gehet in der Welt noch jtzund also her:
Was jtzt wird so gescheut/ wird bald sein gar vergessen.

Ein Meile nach diesem Berge/ fähet auff derselben seiten an
der Berg Soccobei, vnd erstrecket sich auff 15. W. biß Samara; ist
hoch/ felsicht vnd mit dicken Gepüsche bekleidet. Jn der mitten des Ber-
ges ohngefehr 8. W. von der Stadt gibt ein breiter weisser Fels einen
grossen kahlen Platz/ vor demselben ist mitten in der Wolga vnreiner
Grund/ welchen die Russen scheuen. Als wir vmb den Mittag darzu
naheten/ machte sich der Wind vns starck entgegen/ daß wir Ancker
werffen/ vnd biß gegen den Abend liegen bleiben musten. Mitler weile
Zwo Schlan-
gen kommen
auffs Schiff
gekrochen.
kamen zwo rothbunte Schlangen an eines vnser Ancker/ so wir biß
auffs Wasser hangen liessen/ herauff gekrochen/ wunden sich vmb das-
selbige auffs Schiff. Als vnsere Russische Rudersleute dieselben er-
sahen/ wurden sie froh/ sagten/ man solte sie vnverhindert hinauff las-
sen/ verwahren vnd speisen/ Es were keine böse vnd schädliche/ sondern
gute art Schlangen/ welche die Post brächten/ das S. Nicolas mit ei-
nem guten Winde sie eine zeitlang von den Rudern vnd Arbeit ab-
lösen wurde.

Den 28. Aug. machten wir vns gutzeit wieder auff/ vnd naheten
Samara von
Casan 70.
Meilen.
noch vor der Sonnen Auffgang zur Stadt Samara, so 350. W. von
Casan gehalten wird. Diese lieget zur lincken Hand 2. W. vom Vfer/
ist in einer quadrat form gebauet/ hat etliche wenig steinerne Kirchen
vnd Klöster; bekompt den Namen von dem Fluß Samar, so 3. W. vn-
ter der Stadt einen Arm/ welchen sie Sin Samar nennen/ principaliter
aber 30. W. besser hinunter sich in die Wolga begibt.

Wir waren zwar willens vns vor der Stadt zusetzen/ vnd zuver-
nehmen/ was die mit vnserm Pristaffen voraußgeschickte zwey Gefan-
gene ferner außgesaget/ weil aber der Wind köstlich gut wurde/ gaben
wir jhm die Segel/ vnd fuhren dar von. Thaten auch heute eine so gute
Tage-reise/ als zuvor niemals geschehen/ kamen nemblich auff den
Abend vor den Cosakenberg so 115. W. von Samara, vor Ancker zulie-
gen. Begunte also der Russen gestriges Prognosticon wegen des gu-
ten Windes einzutreffen.

Hinter Samara erhebt sich zur Rechten wieder das Gebirge. Der
Samar vnd
Ascula Bä-
che.
erste Berg erstrecket sich auff 30. W. biß an den Fluß Samar, gegen
welchem zur Rechten auch ein ander Rivir Ascula eintritt; Die Wolga
ist allhier 3. W. breit. Dann folget der Berg Petscherski, r. so felsicht
vnd mit entzeln Büschen bewachsen/ läufft 40. W. hinunter. Hundert
W. von Samara lieget mitten im Strom eine Jnsel Batrach genandt/
Sisran ein
Bach.
3. W. lang/ 10. W. vom selben eine andere Lopatin 5. W. lang. Hier
kompt zur Rechten das Rivir Sisran eingetreten.


Der
Ander Theil der Perſianiſchen
O Ein vergaͤnglichs Thun! iſt das der gantze Reſt
Von ſo viel Tauſenden? Wie daß dann ein Menſch leſt
So viel beduͤncken ſich/ als wolt Er alle freſſen?
Vor war hier alles voll; jtzt iſt hier alles leer/
Diß gehet in der Welt noch jtzund alſo her:
Was jtzt wird ſo geſcheut/ wird bald ſein gar vergeſſen.

Ein Meile nach dieſem Berge/ faͤhet auff derſelben ſeiten an
der Berg Soccobei, vnd erſtrecket ſich auff 15. W. biß Samara; iſt
hoch/ felſicht vnd mit dicken Gepuͤſche bekleidet. Jn der mitten des Ber-
ges ohngefehr 8. W. von der Stadt gibt ein breiter weiſſer Fels einen
groſſen kahlen Platz/ vor demſelben iſt mitten in der Wolga vnreiner
Grund/ welchen die Ruſſen ſcheuen. Als wir vmb den Mittag darzu
naheten/ machte ſich der Wind vns ſtarck entgegen/ daß wir Ancker
werffen/ vnd biß gegen den Abend liegen bleiben muſten. Mitler weile
Zwo Schlan-
gen kommen
auffs Schiff
gekrochen.
kamen zwo rothbunte Schlangen an eines vnſer Ancker/ ſo wir biß
auffs Waſſer hangen lieſſen/ herauff gekrochen/ wunden ſich vmb daſ-
ſelbige auffs Schiff. Als vnſere Ruſſiſche Rudersleute dieſelben er-
ſahen/ wurden ſie froh/ ſagten/ man ſolte ſie vnverhindert hinauff laſ-
ſen/ verwahren vnd ſpeiſen/ Es were keine boͤſe vnd ſchaͤdliche/ ſondern
gute art Schlangen/ welche die Poſt braͤchten/ das S. Nicolas mit ei-
nem guten Winde ſie eine zeitlang von den Rudern vnd Arbeit ab-
loͤſen wurde.

Den 28. Aug. machten wir vns gutzeit wieder auff/ vnd naheten
Samara von
Caſan 70.
Meilen.
noch vor der Sonnen Auffgang zur Stadt Samara, ſo 350. W. von
Caſan gehalten wird. Dieſe lieget zur lincken Hand 2. W. vom Vfer/
iſt in einer quadrat form gebauet/ hat etliche wenig ſteinerne Kirchen
vnd Kloͤſter; bekompt den Namen von dem Fluß Samar, ſo 3. W. vn-
ter der Stadt einen Arm/ welchen ſie Sin Samar nennen/ principaliter
aber 30. W. beſſer hinunter ſich in die Wolga begibt.

Wir waren zwar willens vns vor der Stadt zuſetzen/ vnd zuver-
nehmen/ was die mit vnſerm Priſtaffen voraußgeſchickte zwey Gefan-
gene ferner außgeſaget/ weil aber der Wind koͤſtlich gut wurde/ gaben
wir jhm die Segel/ vnd fuhren dar von. Thaten auch heute eine ſo gute
Tage-reiſe/ als zuvor niemals geſchehen/ kamen nemblich auff den
Abend vor den Coſakenberg ſo 115. W. von Samara, vor Ancker zulie-
gen. Begunte alſo der Ruſſen geſtriges Prognoſticon wegen des gu-
ten Windes einzutreffen.

Hinter Samara erhebt ſich zur Rechten wieder das Gebirge. Der
Samar vnd
Aſcula Baͤ-
che.
erſte Berg erſtrecket ſich auff 30. W. biß an den Fluß Samar, gegen
welchem zur Rechten auch ein ander Rivir Aſcula eintritt; Die Wolga
iſt allhier 3. W. breit. Dann folget der Berg Petſcherski, r. ſo felſicht
vnd mit entzeln Buͤſchen bewachſen/ laͤufft 40. W. hinunter. Hundert
W. von Samara lieget mitten im Strom eine Jnſel Batrach genandt/
Sisran ein
Bach.
3. W. lang/ 10. W. vom ſelben eine andere Lopatin 5. W. lang. Hier
kompt zur Rechten das Rivir Sisran eingetreten.


Der
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[226/0272] Ander Theil der Perſianiſchen O Ein vergaͤnglichs Thun! iſt das der gantze Reſt Von ſo viel Tauſenden? Wie daß dann ein Menſch leſt So viel beduͤncken ſich/ als wolt Er alle freſſen? Vor war hier alles voll; jtzt iſt hier alles leer/ Diß gehet in der Welt noch jtzund alſo her: Was jtzt wird ſo geſcheut/ wird bald ſein gar vergeſſen. Ein Meile nach dieſem Berge/ faͤhet auff derſelben ſeiten an der Berg Soccobei, vnd erſtrecket ſich auff 15. W. biß Samara; iſt hoch/ felſicht vnd mit dicken Gepuͤſche bekleidet. Jn der mitten des Ber- ges ohngefehr 8. W. von der Stadt gibt ein breiter weiſſer Fels einen groſſen kahlen Platz/ vor demſelben iſt mitten in der Wolga vnreiner Grund/ welchen die Ruſſen ſcheuen. Als wir vmb den Mittag darzu naheten/ machte ſich der Wind vns ſtarck entgegen/ daß wir Ancker werffen/ vnd biß gegen den Abend liegen bleiben muſten. Mitler weile kamen zwo rothbunte Schlangen an eines vnſer Ancker/ ſo wir biß auffs Waſſer hangen lieſſen/ herauff gekrochen/ wunden ſich vmb daſ- ſelbige auffs Schiff. Als vnſere Ruſſiſche Rudersleute dieſelben er- ſahen/ wurden ſie froh/ ſagten/ man ſolte ſie vnverhindert hinauff laſ- ſen/ verwahren vnd ſpeiſen/ Es were keine boͤſe vnd ſchaͤdliche/ ſondern gute art Schlangen/ welche die Poſt braͤchten/ das S. Nicolas mit ei- nem guten Winde ſie eine zeitlang von den Rudern vnd Arbeit ab- loͤſen wurde. Zwo Schlan- gen kommen auffs Schiff gekrochen. Den 28. Aug. machten wir vns gutzeit wieder auff/ vnd naheten noch vor der Sonnen Auffgang zur Stadt Samara, ſo 350. W. von Caſan gehalten wird. Dieſe lieget zur lincken Hand 2. W. vom Vfer/ iſt in einer quadrat form gebauet/ hat etliche wenig ſteinerne Kirchen vnd Kloͤſter; bekompt den Namen von dem Fluß Samar, ſo 3. W. vn- ter der Stadt einen Arm/ welchen ſie Sin Samar nennen/ principaliter aber 30. W. beſſer hinunter ſich in die Wolga begibt. Samara von Caſan 70. Meilen. Wir waren zwar willens vns vor der Stadt zuſetzen/ vnd zuver- nehmen/ was die mit vnſerm Priſtaffen voraußgeſchickte zwey Gefan- gene ferner außgeſaget/ weil aber der Wind koͤſtlich gut wurde/ gaben wir jhm die Segel/ vnd fuhren dar von. Thaten auch heute eine ſo gute Tage-reiſe/ als zuvor niemals geſchehen/ kamen nemblich auff den Abend vor den Coſakenberg ſo 115. W. von Samara, vor Ancker zulie- gen. Begunte alſo der Ruſſen geſtriges Prognoſticon wegen des gu- ten Windes einzutreffen. Hinter Samara erhebt ſich zur Rechten wieder das Gebirge. Der erſte Berg erſtrecket ſich auff 30. W. biß an den Fluß Samar, gegen welchem zur Rechten auch ein ander Rivir Aſcula eintritt; Die Wolga iſt allhier 3. W. breit. Dann folget der Berg Petſcherski, r. ſo felſicht vnd mit entzeln Buͤſchen bewachſen/ laͤufft 40. W. hinunter. Hundert W. von Samara lieget mitten im Strom eine Jnſel Batrach genandt/ 3. W. lang/ 10. W. vom ſelben eine andere Lopatin 5. W. lang. Hier kompt zur Rechten das Rivir Sisran eingetreten. Samar vnd Aſcula Baͤ- che. Sisran ein Bach. Der

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Zitationshilfe: Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647. , S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/272>, abgerufen am 25.11.2024.