Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.Ander Theil Der Newen Persianischen Reise Beschreibung. WJR wenden vns nun wieder zu vnser Als wir kaum ein wenig vom Strande/ kömpt auch dahin des jun- Diese Nacht/ in dem das Russische Boßvolck/ deren je Achte wech- Den C c
Ander Theil Der Newen Perſianiſchen Reiſe Beſchreibung. WJR wenden vns nun wieder zu vnſer Als wir kaum ein wenig vom Strande/ koͤmpt auch dahin des jun- Dieſe Nacht/ in dem das Ruſſiſche Boßvolck/ deren je Achte wech- Den C c
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0247" n="201"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Ander Theil<lb/> Der Newen Perſianiſchen<lb/> Reiſe Beſchreibung.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi><hi rendition="#fr">JR wenden vns nun wieder zu vnſer</hi><lb/> Reiſe nach Perſien. Als derwegen obgedachter<note place="right">Auffbruch<lb/> auß Mußcow<lb/> nach Perſien<lb/> den 30. <hi rendition="#aq">Junij</hi><lb/> 1636.</note><lb/> Großfuͤrſtlicher Paß vns durch die Priſtaffen ein-<lb/> gehaͤndiget wurde/ geſchahe vnſer Auffbruch auß<lb/> Mußcow den 30. <hi rendition="#aq">Junij.</hi> Dann nachdem wir denſel-<lb/> ben Tag uͤber von vnſerm <hi rendition="#aq">Factor</hi> H. David Rutzen<lb/> zum <hi rendition="#aq">Valet</hi> wol <hi rendition="#aq">tractiret</hi> waren/ wurden vns bey vntergang der Son-<lb/> nen des Großfuͤrſten Pferde vorgefuͤhret/ auff welchen wir im Geleite<lb/> vnſer alten Priſtaffen vnnd vieler fuͤrnehmen Deutſchen hinauß 3.<lb/> Werſte biß zum Kloſter <hi rendition="#aq">Símana</hi> ritten/ woſelbſt das Both/ ſo wegen<lb/> der groſſen Kruͤmme des Fluſſes <hi rendition="#aq">Moska</hi> vorauß gangen/ vnſer erwar-<lb/> tete/ tratten alſo ins Both mit guthertzigen anwuͤndſchen guter Freun-<lb/> de. Es ward vns von dem Großfuͤrſten ein Priſtaff Namens <hi rendition="#aq">Rodiwon<lb/> Matfeowitz</hi> zugeordnet/ welcher mit vns biß Aſtrachan gehen muſte.</p><lb/> <p>Als wir kaum ein wenig vom Strande/ koͤmpt auch dahin des jun-<lb/> gen Printzen Hoffmeiſter/ hatte ſeine Trompeter bey ſich/ bat die Ge-<lb/> ſandten ein wenig wieder anzulegen/ damit Er ſie zum <hi rendition="#aq">Valet tractiren</hi><lb/> moͤchte; Die Geſandten aber weigerten ſich/ vnd weil Er vor dieſem<lb/> in Mußcow/ wie obgedacht/ vnſer etliche auff der Falcken-Jagt wol<note place="right"><hi rendition="#aq">Pag.</hi> 107.</note><lb/><hi rendition="#aq">tractiret</hi> hatte/ beſchenckten ſie jhn mit einem ſilbern Drinckgeſchirꝛ.<lb/> Darauff fuhr Er in einem abſonderlichem kleinem Bote am Strande<lb/> eine gute weile neben vns her/ ließ ſeine Trompeter luſtig hoͤren/ denen<lb/> die vnſerige antworteten; uͤber eine weile kam Er gar auff vnſer Both/<lb/> blieb vnd dranck mit vnſern Edelleuten biß an den morgen/ da Er dann<lb/> von jhnen/ weil Er ſie ſehr liebete/ auch viel des Weines zu ſich genom-<lb/> men hatte/ mit naſſen Augen Abſchied nam.</p><lb/> <p>Dieſe Nacht/ in dem das Ruſſiſche Boßvolck/ deren je Achte wech-<lb/> ſels-weiſe bey den Remen ſaſſen/ noch friſch/ vnd jeglicher eine Schale<lb/> Brandwein bekam/ gieng es mit dem Strom ſo friſch fort/ daß wir des<lb/> andern Tages nemblich den 1. <hi rendition="#aq">Julij</hi> bald nach auffgang der Sonnen<note place="right">1. <hi rendition="#aq">Julij.</hi></note><lb/> einen Edelhoff <hi rendition="#aq">Dworeninow,</hi> ſo 80. Werſte oder 16. Deutſche Mei-<note place="right">r. bedeut zur<lb/> Rechten/ l. be-<lb/> deut zur Lin-<lb/> cken.</note><lb/> len von Mußcow/ l. (oder zur lincken Hand) gelegen/ erreichet hatten.<lb/> Gegen den Abend kamen wir zu einem Dorffe <hi rendition="#aq">Mortſchuk,</hi> r. 40. W.<lb/> von <hi rendition="#aq">Dworeninow.</hi></p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">C c</fw> <fw place="bottom" type="catch">Den</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [201/0247]
Ander Theil
Der Newen Perſianiſchen
Reiſe Beſchreibung.
WJR wenden vns nun wieder zu vnſer
Reiſe nach Perſien. Als derwegen obgedachter
Großfuͤrſtlicher Paß vns durch die Priſtaffen ein-
gehaͤndiget wurde/ geſchahe vnſer Auffbruch auß
Mußcow den 30. Junij. Dann nachdem wir denſel-
ben Tag uͤber von vnſerm Factor H. David Rutzen
zum Valet wol tractiret waren/ wurden vns bey vntergang der Son-
nen des Großfuͤrſten Pferde vorgefuͤhret/ auff welchen wir im Geleite
vnſer alten Priſtaffen vnnd vieler fuͤrnehmen Deutſchen hinauß 3.
Werſte biß zum Kloſter Símana ritten/ woſelbſt das Both/ ſo wegen
der groſſen Kruͤmme des Fluſſes Moska vorauß gangen/ vnſer erwar-
tete/ tratten alſo ins Both mit guthertzigen anwuͤndſchen guter Freun-
de. Es ward vns von dem Großfuͤrſten ein Priſtaff Namens Rodiwon
Matfeowitz zugeordnet/ welcher mit vns biß Aſtrachan gehen muſte.
Auffbruch
auß Mußcow
nach Perſien
den 30. Junij
1636.
Als wir kaum ein wenig vom Strande/ koͤmpt auch dahin des jun-
gen Printzen Hoffmeiſter/ hatte ſeine Trompeter bey ſich/ bat die Ge-
ſandten ein wenig wieder anzulegen/ damit Er ſie zum Valet tractiren
moͤchte; Die Geſandten aber weigerten ſich/ vnd weil Er vor dieſem
in Mußcow/ wie obgedacht/ vnſer etliche auff der Falcken-Jagt wol
tractiret hatte/ beſchenckten ſie jhn mit einem ſilbern Drinckgeſchirꝛ.
Darauff fuhr Er in einem abſonderlichem kleinem Bote am Strande
eine gute weile neben vns her/ ließ ſeine Trompeter luſtig hoͤren/ denen
die vnſerige antworteten; uͤber eine weile kam Er gar auff vnſer Both/
blieb vnd dranck mit vnſern Edelleuten biß an den morgen/ da Er dann
von jhnen/ weil Er ſie ſehr liebete/ auch viel des Weines zu ſich genom-
men hatte/ mit naſſen Augen Abſchied nam.
Pag. 107.
Dieſe Nacht/ in dem das Ruſſiſche Boßvolck/ deren je Achte wech-
ſels-weiſe bey den Remen ſaſſen/ noch friſch/ vnd jeglicher eine Schale
Brandwein bekam/ gieng es mit dem Strom ſo friſch fort/ daß wir des
andern Tages nemblich den 1. Julij bald nach auffgang der Sonnen
einen Edelhoff Dworeninow, ſo 80. Werſte oder 16. Deutſche Mei-
len von Mußcow/ l. (oder zur lincken Hand) gelegen/ erreichet hatten.
Gegen den Abend kamen wir zu einem Dorffe Mortſchuk, r. 40. W.
von Dworeninow.
1. Julij.
r. bedeut zur
Rechten/ l. be-
deut zur Lin-
cken.
Den
C c
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |