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Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805.

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wird sie zerbrochen, und der andere Pol
breitet die Haut zum Geruch aus. Daher
ist die Ansicht, welche die Sinne nur als
Eine blos quantitative Ausbildung Einer
Natur- oder Thierfunction betrachtet, grund-
falsch, nebstdem dass ihr alle Congruenz
mit den unorganischen Momenten fehlt,
die doch selbst nichts anders als die herab-
gezognen, unorganisch gewordnen Sinne
sind.

Ist denn die Luft nicht das Auge der
Natur und das Licht das Sehen derselben,
ist das Metall nicht das Ohr der Welt und
der Magnetismus sein Gehör, ist der Schwe-
fel nicht die unorganische Nase und der
Electrismus sein Geruch, ist nicht das Salz
die Zunge der Erde und der Chymismus
ihr Geschmak? Aber wo ist diese Con-
gruenz, wenn die Sinne nur Stuffen Einer
Linie sind? Oder ist etwa das Unorgani-
sche nach einer Linie geboren? Sind et-
wa Erden, Metall, Schwefel, Salze, Was-
ser. Luft nur eine quantitative Stuffenlei-
ter? Vielleicht ist es nach der Cohärenz
wahr, aber ist denn etwa die ganze Natur
nur ein Cohäsionsprocess? Welcher Cohä-

sions-

wird sie zerbrochen, und der andere Pol
breitet die Haut zum Geruch aus. Daher
iſt die Ansicht, welche die Sinne nur als
Eine blos quantitative Ausbildung Einer
Natur- oder Thierfunction betrachtet, grund-
falſch, nebſtdem daſs ihr alle Congruenz
mit den unorganiſchen Momenten fehlt,
die doch selbſt nichts anders als die herab-
gezognen, unorganiſch gewordnen Sinne
sind.

Iſt denn die Luft nicht das Auge der
Natur und das Licht das Sehen derſelben,
iſt das Metall nicht das Ohr der Welt und
der Magnetismus sein Gehör, iſt der Schwe-
fel nicht die unorganiſche Naſe und der
Electrismus sein Geruch, iſt nicht das Salz
die Zunge der Erde und der Chymismus
ihr Geſchmak? Aber wo iſt dieſe Con-
gruenz, wenn die Sinne nur Stuffen Einer
Linie sind? Oder iſt etwa das Unorgani-
sche nach einer Linie geboren? Sind et-
wa Erden, Metall, Schwefel, Salze, Was-
ser. Luft nur eine quantitative Stuffenlei-
ter? Vielleicht iſt es nach der Cohärenz
wahr, aber iſt denn etwa die ganze Natur
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[201/0219] wird sie zerbrochen, und der andere Pol breitet die Haut zum Geruch aus. Daher iſt die Ansicht, welche die Sinne nur als Eine blos quantitative Ausbildung Einer Natur- oder Thierfunction betrachtet, grund- falſch, nebſtdem daſs ihr alle Congruenz mit den unorganiſchen Momenten fehlt, die doch selbſt nichts anders als die herab- gezognen, unorganiſch gewordnen Sinne sind. Iſt denn die Luft nicht das Auge der Natur und das Licht das Sehen derſelben, iſt das Metall nicht das Ohr der Welt und der Magnetismus sein Gehör, iſt der Schwe- fel nicht die unorganiſche Naſe und der Electrismus sein Geruch, iſt nicht das Salz die Zunge der Erde und der Chymismus ihr Geſchmak? Aber wo iſt dieſe Con- gruenz, wenn die Sinne nur Stuffen Einer Linie sind? Oder iſt etwa das Unorgani- sche nach einer Linie geboren? Sind et- wa Erden, Metall, Schwefel, Salze, Was- ser. Luft nur eine quantitative Stuffenlei- ter? Vielleicht iſt es nach der Cohärenz wahr, aber iſt denn etwa die ganze Natur nur ein Cohäſionsproceſs? Welcher Cohä- ſions-

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Zitationshilfe: Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805/219>, abgerufen am 24.11.2024.