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Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805.

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Der parallele Verdauungsprocess, die
Speichelabsonderung ist scharf angezeich-
net; von zwei grossen an der Speiseröhre
liegenden Drüsen sieht man deutlich zwei
Speichelgefässe, wie schon secirt, zum
Maul laufen; auch als synthetische und als
Athmungsthiere ist der Kreislauf bestimm-
ter als in den vorigen, er hat nemlich
schon einen Centralpunkt, ein wahres mus-
culoses Herz. Das sogenannte Hepar in-
testinale
ist bei ihnen gross entwikelt, ohne
Zweifel gehört es zum Verdauungsprocess.

Ein Knochensystem ist auch noch nicht
ausser einigen Zähnen zu finden, wie in
den beiden vorigen Klassen, was nach un-
serer Theorie sehr consequent ist, da der
Knochen der Metallität angehört, ebenso
sind die andern Sinne als Gehör, Geruch,
Gesicht, theils verdrängt, theils stark ins
Kleine gezogen; nur der homologe Schmek-
sinn scheint schon einige Wirksamkeit zu
haben.

Eine gewisse Bedächtlichkeit, Vorsicht
ist bei den Schneken nicht zu verkennen.

Die

Der parallele Verdauungsproceſs, die
Speichelabſonderung iſt scharf angezeich-
net; von zwei groſsen an der Speiſeröhre
liegenden Drüſen sieht man deutlich zwei
Speichelgefäſse, wie schon secirt, zum
Maul laufen; auch als synthetiſche und als
Athmungsthiere iſt der Kreislauf beſtimm-
ter als in den vorigen, er hat nemlich
schon einen Centralpunkt, ein wahres mus-
culoſes Herz. Das sogenannte Hepar in-
teſtinale
iſt bei ihnen groſs entwikelt, ohne
Zweifel gehört es zum Verdauungsproceſs.

Ein Knochenſyſtem iſt auch noch nicht
auſſer einigen Zähnen zu finden, wie in
den beiden vorigen Klaſſen, was nach un-
serer Theorie sehr consequent iſt, da der
Knochen der Metallität angehört, ebenſo
sind die andern Sinne als Gehör, Geruch,
Gesicht, theils verdrängt, theils stark ins
Kleine gezogen; nur der homologe Schmek-
ſinn scheint schon einige Wirkſamkeit zu
haben.

Eine gewiſſe Bedächtlichkeit, Vorſicht
iſt bei den Schneken nicht zu verkennen.

Die
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[149/0167] Der parallele Verdauungsproceſs, die Speichelabſonderung iſt scharf angezeich- net; von zwei groſsen an der Speiſeröhre liegenden Drüſen sieht man deutlich zwei Speichelgefäſse, wie schon secirt, zum Maul laufen; auch als synthetiſche und als Athmungsthiere iſt der Kreislauf beſtimm- ter als in den vorigen, er hat nemlich schon einen Centralpunkt, ein wahres mus- culoſes Herz. Das sogenannte Hepar in- teſtinale iſt bei ihnen groſs entwikelt, ohne Zweifel gehört es zum Verdauungsproceſs. Ein Knochenſyſtem iſt auch noch nicht auſſer einigen Zähnen zu finden, wie in den beiden vorigen Klaſſen, was nach un- serer Theorie sehr consequent iſt, da der Knochen der Metallität angehört, ebenſo sind die andern Sinne als Gehör, Geruch, Gesicht, theils verdrängt, theils stark ins Kleine gezogen; nur der homologe Schmek- ſinn scheint schon einige Wirkſamkeit zu haben. Eine gewiſſe Bedächtlichkeit, Vorſicht iſt bei den Schneken nicht zu verkennen. Die

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Zitationshilfe: Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805/167>, abgerufen am 28.04.2024.