Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827.

Bild:
<< vorherige Seite

den im Stande ist, eine wirkliche Trennung der
Bestandtheile nach sich ziehen muss. Wir wol-
len dieses Vermögen der galvanischen Kette, wo-
mit sie die Körperelemente in ihre Bestandtheile
zu zerlegen strebt, ihre zersetzende Kraft nen-
nen, und darauf ausgehen, die Grösse dieser Kraft
näher zu bestimmen.

Indem wir zu diesem Behufe alle in No. 30.
eingeführten Bezeichnungen auch hier noch gelten
lassen, denken wir uns ausserdem jede Scheibe
aus zwei Bestandtheilen A und B zusammenge-
setzt, und bezeichnen durch m und n die gebun-
denen elektroskopischen Kräfte der Bestandtheile
A und B, wenn die Scheibe M blos mit dem
einen von beiden, unter gänzlichem Ausschlusse
des andern, angefüllt wäre, gleichwie u die in der-
selben Scheibe vorhandene, über beide Bestand-
theile gleichmässig verbreitete, freie elektroskopi-
sche Kraft vorstellt. Nehmen wir nun zur Ver-
einfachung der Rechnung an, dass die beiden
Bestandtheile A und B vor und nach ihrer Ver-
einigung stets dieselbe Summe der Räume be-
haupten, und bezeichnen die gebundene, dem je-
desmaligen Mischungsverhältnisse entsprechende,

den im Stande ist, eine wirkliche Trennung der
Bestandtheile nach sich ziehen muſs. Wir wol-
len dieses Vermögen der galvanischen Kette, wo-
mit sie die Körperelemente in ihre Bestandtheile
zu zerlegen strebt, ihre zersetzende Kraft nen-
nen, und darauf ausgehen, die Gröſse dieser Kraft
näher zu bestimmen.

Indem wir zu diesem Behufe alle in No. 30.
eingeführten Bezeichnungen auch hier noch gelten
lassen, denken wir uns auſserdem jede Scheibe
aus zwei Bestandtheilen A und B zusammenge-
setzt, und bezeichnen durch m und n die gebun-
denen elektroskopischen Kräfte der Bestandtheile
A und B, wenn die Scheibe M blos mit dem
einen von beiden, unter gänzlichem Ausschlusse
des andern, angefüllt wäre, gleichwie u die in der-
selben Scheibe vorhandene, über beide Bestand-
theile gleichmäſsig verbreitete, freie elektroskopi-
sche Kraft vorstellt. Nehmen wir nun zur Ver-
einfachung der Rechnung an, daſs die beiden
Bestandtheile A und B vor und nach ihrer Ver-
einigung stets dieselbe Summe der Räume be-
haupten, und bezeichnen die gebundene, dem je-
desmaligen Mischungsverhältnisse entsprechende,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0222" n="212"/>
den im Stande ist, eine wirkliche Trennung der<lb/>
Bestandtheile nach sich ziehen mu&#x017F;s. Wir wol-<lb/>
len dieses Vermögen der galvanischen Kette, wo-<lb/>
mit sie die Körperelemente in ihre Bestandtheile<lb/>
zu zerlegen strebt, ihre <hi rendition="#i">zersetzende Kraft</hi> nen-<lb/>
nen, und darauf ausgehen, die Grö&#x017F;se dieser Kraft<lb/>
näher zu bestimmen.</p><lb/>
          <p>Indem wir zu diesem Behufe alle in No. 30.<lb/>
eingeführten Bezeichnungen auch hier noch gelten<lb/>
lassen, denken wir uns au&#x017F;serdem jede Scheibe<lb/>
aus zwei Bestandtheilen <hi rendition="#i">A</hi> und <hi rendition="#i">B</hi> zusammenge-<lb/>
setzt, und bezeichnen durch <hi rendition="#i">m</hi> und <hi rendition="#i">n</hi> die gebun-<lb/>
denen elektroskopischen Kräfte der Bestandtheile<lb/><hi rendition="#i">A</hi> und <hi rendition="#i">B</hi>, wenn die Scheibe <hi rendition="#i">M</hi> blos mit dem<lb/>
einen von beiden, unter gänzlichem Ausschlusse<lb/>
des andern, angefüllt wäre, gleichwie <hi rendition="#i">u</hi> die in der-<lb/>
selben Scheibe vorhandene, über beide Bestand-<lb/>
theile gleichmä&#x017F;sig verbreitete, freie elektroskopi-<lb/>
sche Kraft vorstellt. Nehmen wir nun zur Ver-<lb/>
einfachung der Rechnung an, da&#x017F;s die beiden<lb/>
Bestandtheile <hi rendition="#i">A</hi> und <hi rendition="#i">B</hi> vor und nach ihrer Ver-<lb/>
einigung stets dieselbe Summe der Räume be-<lb/>
haupten, und bezeichnen die gebundene, dem je-<lb/>
desmaligen Mischungsverhältnisse entsprechende,<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[212/0222] den im Stande ist, eine wirkliche Trennung der Bestandtheile nach sich ziehen muſs. Wir wol- len dieses Vermögen der galvanischen Kette, wo- mit sie die Körperelemente in ihre Bestandtheile zu zerlegen strebt, ihre zersetzende Kraft nen- nen, und darauf ausgehen, die Gröſse dieser Kraft näher zu bestimmen. Indem wir zu diesem Behufe alle in No. 30. eingeführten Bezeichnungen auch hier noch gelten lassen, denken wir uns auſserdem jede Scheibe aus zwei Bestandtheilen A und B zusammenge- setzt, und bezeichnen durch m und n die gebun- denen elektroskopischen Kräfte der Bestandtheile A und B, wenn die Scheibe M blos mit dem einen von beiden, unter gänzlichem Ausschlusse des andern, angefüllt wäre, gleichwie u die in der- selben Scheibe vorhandene, über beide Bestand- theile gleichmäſsig verbreitete, freie elektroskopi- sche Kraft vorstellt. Nehmen wir nun zur Ver- einfachung der Rechnung an, daſs die beiden Bestandtheile A und B vor und nach ihrer Ver- einigung stets dieselbe Summe der Räume be- haupten, und bezeichnen die gebundene, dem je- desmaligen Mischungsverhältnisse entsprechende,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/222
Zitationshilfe: Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/222>, abgerufen am 30.11.2024.