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Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827.

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daher auch nicht entäussern können, ohne damit
ihre Art des Seins zugleich aufzugeben, die an
die Körper gebundene Elektrizität nennen, und
freie Elektrizität diejenige, welche zum Fortbe-
stehen der Körper in ihrer Besonderheit nicht
erforderlich ist, und die daher einen Uebergang
von dem einen Körpertheile zum andern haben
kann, ohne dass deshalb die einzelnen Theile ge-
zwungen würden, ihre spezifische Art des Seins
mit einer andern zu vertauschen.

32) Aus diesen in der Elektrochemie aufge-
stellten Voraussetzungen, in Verbindung mit dem,
was in Nr. 30. über die Art, wie die galvanische
Kette auf Scheiben von verschiedener elektrischer
Beschaffenheit eine verschiedene mechanische Ge-
walt ausübt, gesagt worden ist, folgt nun sogleich,
dass, wenn eine zur Kette gehörige Scheibe aus
Bestandtheilen von ungleichem elektrischen Wer-
the zusammen gesetzt ist, die Nachbarscheiben
auf diese beiden Bestandtheile eine ungleiche an-
ziehende oder abstossende Wirkung äussern wer-
den, wodurch in ihnen ein Bestreben, sich von
einander zu entfernen, rege gemacht wird, wel-
ches, wenn es ihren Zusammenhang zu überwin-

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daher auch nicht entäuſsern können, ohne damit
ihre Art des Seins zugleich aufzugeben, die an
die Körper gebundene Elektrizität nennen, und
freie Elektrizität diejenige, welche zum Fortbe-
stehen der Körper in ihrer Besonderheit nicht
erforderlich ist, und die daher einen Uebergang
von dem einen Körpertheile zum andern haben
kann, ohne daſs deshalb die einzelnen Theile ge-
zwungen würden, ihre spezifische Art des Seins
mit einer andern zu vertauschen.

32) Aus diesen in der Elektrochemie aufge-
stellten Voraussetzungen, in Verbindung mit dem,
was in Nr. 30. über die Art, wie die galvanische
Kette auf Scheiben von verschiedener elektrischer
Beschaffenheit eine verschiedene mechanische Ge-
walt ausübt, gesagt worden ist, folgt nun sogleich,
daſs, wenn eine zur Kette gehörige Scheibe aus
Bestandtheilen von ungleichem elektrischen Wer-
the zusammen gesetzt ist, die Nachbarscheiben
auf diese beiden Bestandtheile eine ungleiche an-
ziehende oder abstoſsende Wirkung äuſsern wer-
den, wodurch in ihnen ein Bestreben, sich von
einander zu entfernen, rege gemacht wird, wel-
ches, wenn es ihren Zusammenhang zu überwin-

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[211/0221] daher auch nicht entäuſsern können, ohne damit ihre Art des Seins zugleich aufzugeben, die an die Körper gebundene Elektrizität nennen, und freie Elektrizität diejenige, welche zum Fortbe- stehen der Körper in ihrer Besonderheit nicht erforderlich ist, und die daher einen Uebergang von dem einen Körpertheile zum andern haben kann, ohne daſs deshalb die einzelnen Theile ge- zwungen würden, ihre spezifische Art des Seins mit einer andern zu vertauschen. 32) Aus diesen in der Elektrochemie aufge- stellten Voraussetzungen, in Verbindung mit dem, was in Nr. 30. über die Art, wie die galvanische Kette auf Scheiben von verschiedener elektrischer Beschaffenheit eine verschiedene mechanische Ge- walt ausübt, gesagt worden ist, folgt nun sogleich, daſs, wenn eine zur Kette gehörige Scheibe aus Bestandtheilen von ungleichem elektrischen Wer- the zusammen gesetzt ist, die Nachbarscheiben auf diese beiden Bestandtheile eine ungleiche an- ziehende oder abstoſsende Wirkung äuſsern wer- den, wodurch in ihnen ein Bestreben, sich von einander zu entfernen, rege gemacht wird, wel- ches, wenn es ihren Zusammenhang zu überwin- O 2

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Zitationshilfe: Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/221>, abgerufen am 27.04.2024.