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Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827.

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angetroffen wird und ganz dazu geeignet ist, der
Mathematik die Besitzergreifung eines neuen Fel-
des der Physik, von dem sie bisher fast gänzlich
ausgeschlossen blieb, ohne allen Widerspruch zu
sichern. So geht diese Wissenschaft, der Natur
getreu, gleich ihr, in anspruchsloser Würde ih-
ren unerschütterlichen Gang, kaum achtend der
aus dem Zwiespalte der Zeit gegen sie gerichte-
ten Verunglimpfungen, die schon bei ihrer Geburt
alle Merkmahle eines hinfälligen, nur der Kunst
angehörigen, Lebens an sich tragen.

Die chemischen Veränderungen, welche so
häufig in einzelnen, meistentheils flüssigen, Theilen
einer galvanischen Kette vor sich gehen, beneh-
men der Wirkung ihre natürliche Reinheit und
verbergen durch die Verwickelungen, welche sie
herbeiführen, den eigentlichen Hergang der Sache
ungemein; in ihnen liegt der Grund eines bei-
spiellosen Wechsels der Erscheinung, der zu so
vielen scheinbaren Ausnahmen von der Regel,
manchmal wohl gar zu Widersprüchen, in so-
weit der Sinn dieses Wortes nicht selbst mit der
Natur im Widerspruche stehet, Anlass giebt.
Aus dieser Ursache habe ich die Betrachtung sol-

angetroffen wird und ganz dazu geeignet ist, der
Mathematik die Besitzergreifung eines neuen Fel-
des der Physik, von dem sie bisher fast gänzlich
ausgeschlossen blieb, ohne allen Widerspruch zu
sichern. So geht diese Wissenschaft, der Natur
getreu, gleich ihr, in anspruchsloser Würde ih-
ren unerschütterlichen Gang, kaum achtend der
aus dem Zwiespalte der Zeit gegen sie gerichte-
ten Verunglimpfungen, die schon bei ihrer Geburt
alle Merkmahle eines hinfälligen, nur der Kunst
angehörigen, Lebens an sich tragen.

Die chemischen Veränderungen, welche so
häufig in einzelnen, meistentheils flüssigen, Theilen
einer galvanischen Kette vor sich gehen, beneh-
men der Wirkung ihre natürliche Reinheit und
verbergen durch die Verwickelungen, welche sie
herbeiführen, den eigentlichen Hergang der Sache
ungemein; in ihnen liegt der Grund eines bei-
spiellosen Wechsels der Erscheinung, der zu so
vielen scheinbaren Ausnahmen von der Regel,
manchmal wohl gar zu Widersprüchen, in so-
weit der Sinn dieses Wortes nicht selbst mit der
Natur im Widerspruche stehet, Anlaſs giebt.
Aus dieser Ursache habe ich die Betrachtung sol-

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[7/0017] angetroffen wird und ganz dazu geeignet ist, der Mathematik die Besitzergreifung eines neuen Fel- des der Physik, von dem sie bisher fast gänzlich ausgeschlossen blieb, ohne allen Widerspruch zu sichern. So geht diese Wissenschaft, der Natur getreu, gleich ihr, in anspruchsloser Würde ih- ren unerschütterlichen Gang, kaum achtend der aus dem Zwiespalte der Zeit gegen sie gerichte- ten Verunglimpfungen, die schon bei ihrer Geburt alle Merkmahle eines hinfälligen, nur der Kunst angehörigen, Lebens an sich tragen. Die chemischen Veränderungen, welche so häufig in einzelnen, meistentheils flüssigen, Theilen einer galvanischen Kette vor sich gehen, beneh- men der Wirkung ihre natürliche Reinheit und verbergen durch die Verwickelungen, welche sie herbeiführen, den eigentlichen Hergang der Sache ungemein; in ihnen liegt der Grund eines bei- spiellosen Wechsels der Erscheinung, der zu so vielen scheinbaren Ausnahmen von der Regel, manchmal wohl gar zu Widersprüchen, in so- weit der Sinn dieses Wortes nicht selbst mit der Natur im Widerspruche stehet, Anlaſs giebt. Aus dieser Ursache habe ich die Betrachtung sol-

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Zitationshilfe: Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/17>, abgerufen am 05.12.2024.