Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Oest, Johann Friedrich: Nöthige Belehrung und Warnung für Jüngling und solche Knaben. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens: von einer Gesellschaft practischer Erzieher, Bd. 6. Wolfenbüttel, 1787. S. 293-434

Bild:
<< vorherige Seite

lassen. Er gab ihnen auch noch manche weise Regel, wie sie sich vor der Sünde der Selbstschwächung hüten könnten, die ich euch, meine jungen Freunde, nachher mittheilen will. Wilhelms Schicksal ward nun bald entschieden. Wenige Tage nach der Zuhausekunft des Predigers machte der Tod, den sich jener Elende als eine unverdiente Wohlthat oft gewünscht hatte, seinem Jammerleben ein Ende.

So starb ein funfzehnjähriger Jüngling des kläglichsten und schimpflichsten Todes; ein Jüngling, der seiner guten Anlage nach ein froher, und glücklicher nützlicher Mann hätte werden können!


So wie diese Geschichte mir einen ernstlichen Wink gab, über das vorgenannte Laster und den Hang, den leider! so manche Knaben dazu haben, reiflich nachzudenken: so hat sie mir nun, indem ich sie euch erzählt habe, zugleich den Weg gebahnt, euch diejenigen Belehrungen zu geben, die euch nöthig sind, um die Abscheulichkeit und große Schädlichkeit der Selbstschwächung recht einzusehen, und euch nach allen euren Kräften davor zu hüten.

lassen. Er gab ihnen auch noch manche weise Regel, wie sie sich vor der Sünde der Selbstschwächung hüten könnten, die ich euch, meine jungen Freunde, nachher mittheilen will. Wilhelms Schicksal ward nun bald entschieden. Wenige Tage nach der Zuhausekunft des Predigers machte der Tod, den sich jener Elende als eine unverdiente Wohlthat oft gewünscht hatte, seinem Jammerleben ein Ende.

So starb ein funfzehnjähriger Jüngling des kläglichsten und schimpflichsten Todes; ein Jüngling, der seiner guten Anlage nach ein froher, und glücklicher nützlicher Mann hätte werden können!


So wie diese Geschichte mir einen ernstlichen Wink gab, über das vorgenannte Laster und den Hang, den leider! so manche Knaben dazu haben, reiflich nachzudenken: so hat sie mir nun, indem ich sie euch erzählt habe, zugleich den Weg gebahnt, euch diejenigen Belehrungen zu geben, die euch nöthig sind, um die Abscheulichkeit und große Schädlichkeit der Selbstschwächung recht einzusehen, und euch nach allen euren Kräften davor zu hüten.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0024" n="316"/>
lassen. Er gab ihnen auch noch manche weise Regel, wie sie sich vor der Sünde der Selbstschwächung hüten könnten, die ich euch, meine jungen Freunde, nachher mittheilen will. Wilhelms Schicksal ward nun bald entschieden. Wenige Tage nach der Zuhausekunft des Predigers machte der Tod, den sich jener Elende als eine unverdiente Wohlthat oft gewünscht hatte, seinem Jammerleben ein Ende.</p>
        <p>So starb ein funfzehnjähriger Jüngling des kläglichsten und schimpflichsten Todes; ein Jüngling, der seiner guten Anlage nach ein froher, und glücklicher nützlicher Mann hätte werden können!</p>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <p>So wie diese Geschichte mir einen ernstlichen Wink gab, über das vorgenannte Laster und den Hang, den leider! so manche Knaben dazu haben, reiflich nachzudenken: so hat sie mir nun, indem ich sie euch erzählt habe, zugleich den Weg gebahnt, euch diejenigen Belehrungen zu geben, die euch nöthig sind, um die Abscheulichkeit und große Schädlichkeit der Selbstschwächung recht einzusehen, und euch nach allen euren Kräften davor zu hüten.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[316/0024] lassen. Er gab ihnen auch noch manche weise Regel, wie sie sich vor der Sünde der Selbstschwächung hüten könnten, die ich euch, meine jungen Freunde, nachher mittheilen will. Wilhelms Schicksal ward nun bald entschieden. Wenige Tage nach der Zuhausekunft des Predigers machte der Tod, den sich jener Elende als eine unverdiente Wohlthat oft gewünscht hatte, seinem Jammerleben ein Ende. So starb ein funfzehnjähriger Jüngling des kläglichsten und schimpflichsten Todes; ein Jüngling, der seiner guten Anlage nach ein froher, und glücklicher nützlicher Mann hätte werden können! So wie diese Geschichte mir einen ernstlichen Wink gab, über das vorgenannte Laster und den Hang, den leider! so manche Knaben dazu haben, reiflich nachzudenken: so hat sie mir nun, indem ich sie euch erzählt habe, zugleich den Weg gebahnt, euch diejenigen Belehrungen zu geben, die euch nöthig sind, um die Abscheulichkeit und große Schädlichkeit der Selbstschwächung recht einzusehen, und euch nach allen euren Kräften davor zu hüten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-18T07:52:44Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T07:52:44Z)
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-18T07:52:44Z)

Weitere Informationen:

Als Grundlage dienen die Wikisource-Editionsrichtlinien.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/oest_knaben_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/oest_knaben_1787/24
Zitationshilfe: Oest, Johann Friedrich: Nöthige Belehrung und Warnung für Jüngling und solche Knaben. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens: von einer Gesellschaft practischer Erzieher, Bd. 6. Wolfenbüttel, 1787. S. 293-434, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oest_knaben_1787/24>, abgerufen am 24.11.2024.