a num. 23. usque ad num. 35. erzehlt/ mit fleiß angestellt vnnd ins werck gericht wird/ das solches alles den Regenten vnd Ober- herren/ neben obgemelten nutzbarkeiten/ weiters dahin diene/ daß sie Volckreichere vnd besser bestellte Stätt vnnd Flecken haben/ daß auch derselben Zöll/ Vngelt/ vnnd andere Gefäll hiedurch hefftig gemehrt vnd gebessert werden mögen.
Multitudine enim commerciorum, ait Boterus, tam res pri-33 vatae, quam publicae mirum in modum augentur: & hinc immensa auri & opum vis, maximaque frequentia hominum, aut opificum, aut contrahentium, aut materiam operis Jug- gerentium, atque inde elaborata distrahentium, descendunt. Imo tantae divitiae insunt artibus & comercijs, ut nec argenti nec aurifodinae in nova Hispania, aut Peru, ijs comparari queant: & ut vectigalia mercium, in Ducatu Mediolanen- si, majorem pecuniae vim non importent, quam venae me- tallicae Potosi & Salixci, ut idem Boterus astruit.
Zum neundten soll ein Regent vnd Oberherr die34 fleissige Fürsehung thun/ daß so viel jmmer müglich/ die Baar- schafft im Land vnd in den Stätten behalten werde. Pecuniae enim in ditione aliqua retentae, per census, tributa, & vecti- galia, ad Fiscum, vel AErarium redire solent: quod lu- crum una cum nummis alias amittitur, Botero teste.
Damit aber dieses geschehen möge/ hat ein Regent auff nach-35 folgende drey Pünctlein ein besonder fleissig auffsehen zu haben: I. Wann etwas publice, oder privatim zu bawen zu pflantzen/ vnd ins werck zurichten ist/ daß man darzu die Vnderthan en/ vnd nit die frembden gebrauche. Dann hiemit werden nit allein die Vn- derthanen ernehrt vnd befördert/ sonder in dem sie jhren verdien- ten Lohn einnemmen/ wird auch das Geldt im Land behalten.
II. Wann
à num. 23. usque ad num. 35. erzehlt/ mit fleiß angeſtellt vnnd ins werck gericht wird/ das ſolches alles den Regenten vñ Ober- herꝛen/ neben obgemelten nutzbarkeiten/ weiters dahin diene/ daß ſie Volckreichere vnd beſſer beſtellte Staͤtt vnnd Flecken haben/ daß auch derſelben Zoͤll/ Vngelt/ vnnd andere Gefaͤll hiedurch hefftig gemehrt vnd gebeſſert werden moͤgen.
Multitudine enim commerciorum, ait Boterus, tàm res pri-33 vatæ, quàm publicæ mirum in modum augentur: & hinc immenſa auri & opum vis, maximaque frequentia hominum, aut opificum, aut contrahentium, aut materiam operis Jug- gerentium, atque inde elaborata diſtrahentium, deſcendunt. Imò tantæ divitiæ inſunt artibus & cõmercijs, ut nec argenti nec aurifodinæ in nova Hiſpania, aut Peru, ijs comparari queant: & ut vectigalia mercium, in Ducatu Mediolanen- ſi, majorem pecuniæ vim non importent, quàm venæ me- tallicæ Potoſi & Salixci, ut idem Boterus aſtruit.
Zum neundten ſoll ein Regent vnd Oberherꝛ die34 fleiſſige Fuͤrſehung thun/ daß ſo viel jmmer muͤglich/ die Baar- ſchafft im Land vnd in den Staͤtten behalten werde. Pecuniæ enim in ditione aliqua retentæ, per cenſus, tributa, & vecti- galia, ad Fiſcum, vel Ærarium redire ſolent: quod lu- crum unà cum nummis aliàs amittitur, Botero teſte.
Damit aber dieſes geſchehen moͤge/ hat ein Regent auff nach-35 folgende drey Puͤnctlein ein beſonder fleiſſig auffſehen zu haben: I. Wann etwas publicè, oder privatim zu bawen zu pflantzen/ vñ ins werck zurichten iſt/ daß man darzu die Vnderthan en/ vnd nit die frembden gebrauche. Dann hiemit werden nit allein die Vn- derthanen ernehrt vnd befoͤrdert/ ſonder in dem ſie jhren verdien- ten Lohn einnemmen/ wird auch das Geldt im Land behalten.
II. Wann
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="2"><p><pbfacs="#f0205"n="127"/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">à num. 23. usque ad num.</hi></hi> 35. erzehlt/ mit fleiß angeſtellt vnnd ins<lb/>
werck gericht wird/ das ſolches alles den <hirendition="#fr">Regenten</hi> vñ<hirendition="#fr">Ober-<lb/>
herꝛen</hi>/ neben obgemelten nutzbarkeiten/ weiters dahin diene/ daß<lb/>ſie Volckreichere vnd beſſer beſtellte Staͤtt vnnd Flecken haben/<lb/>
daß auch derſelben Zoͤll/ Vngelt/ vnnd andere Gefaͤll hiedurch<lb/>
hefftig gemehrt vnd gebeſſert werden moͤgen.</p><lb/><p><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Multitudine enim commerciorum, ait Boterus, tàm res pri-</hi></hi><noteplace="right">33</note><lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">vatæ, quàm publicæ mirum in modum augentur: & hinc<lb/>
immenſa auri & opum vis, maximaque frequentia hominum,<lb/>
aut opificum, aut contrahentium, aut materiam operis Jug-<lb/>
gerentium, atque inde elaborata diſtrahentium, deſcendunt.</hi><lb/>
Imò tantæ divitiæ inſunt artibus & cõmercijs, ut nec argenti<lb/>
nec aurifodinæ in nova Hiſpania, aut Peru, ijs comparari<lb/>
queant: & ut vectigalia mercium, in Ducatu Mediolanen-<lb/>ſi, majorem pecuniæ vim non importent, quàm venæ me-<lb/>
tallicæ Potoſi & Salixci, <hirendition="#i">ut idem Boterus aſtruit.</hi></hi></p><lb/><p><hirendition="#fr">Zum neundten ſoll ein Regent</hi> vnd <hirendition="#fr">Oberherꝛ</hi> die<noteplace="right">34</note><lb/>
fleiſſige Fuͤrſehung thun/ daß ſo viel jmmer muͤglich/ die Baar-<lb/>ſchafft im Land vnd in den Staͤtten behalten werde. <hirendition="#aq">Pecuniæ<lb/>
enim in ditione aliqua retentæ, per cenſus, tributa, & vecti-<lb/>
galia, ad Fiſcum, vel Ærarium redire ſolent: quod lu-<lb/>
crum unà cum nummis aliàs amittitur, Botero teſte.</hi></p><lb/><p>Damit aber dieſes geſchehen moͤge/ hat ein <hirendition="#fr">Regent</hi> auff nach-<noteplace="right">35</note><lb/>
folgende drey Puͤnctlein ein beſonder fleiſſig auffſehen zu haben:<lb/><hirendition="#aq">I.</hi> Wann etwas <hirendition="#aq">publicè,</hi> oder <hirendition="#aq">privatim</hi> zu bawen zu pflantzen/ vñ<lb/>
ins werck zurichten iſt/ daß man darzu die Vnderthan en/ vnd nit<lb/>
die frembden gebrauche. Dann hiemit werden nit allein die Vn-<lb/>
derthanen ernehrt vnd befoͤrdert/ ſonder in dem ſie jhren verdien-<lb/>
ten Lohn einnemmen/ wird auch das Geldt im Land behalten.<lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">II.</hi> Wann</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[127/0205]
à num. 23. usque ad num. 35. erzehlt/ mit fleiß angeſtellt vnnd ins
werck gericht wird/ das ſolches alles den Regenten vñ Ober-
herꝛen/ neben obgemelten nutzbarkeiten/ weiters dahin diene/ daß
ſie Volckreichere vnd beſſer beſtellte Staͤtt vnnd Flecken haben/
daß auch derſelben Zoͤll/ Vngelt/ vnnd andere Gefaͤll hiedurch
hefftig gemehrt vnd gebeſſert werden moͤgen.
Multitudine enim commerciorum, ait Boterus, tàm res pri-
vatæ, quàm publicæ mirum in modum augentur: & hinc
immenſa auri & opum vis, maximaque frequentia hominum,
aut opificum, aut contrahentium, aut materiam operis Jug-
gerentium, atque inde elaborata diſtrahentium, deſcendunt.
Imò tantæ divitiæ inſunt artibus & cõmercijs, ut nec argenti
nec aurifodinæ in nova Hiſpania, aut Peru, ijs comparari
queant: & ut vectigalia mercium, in Ducatu Mediolanen-
ſi, majorem pecuniæ vim non importent, quàm venæ me-
tallicæ Potoſi & Salixci, ut idem Boterus aſtruit.
33
Zum neundten ſoll ein Regent vnd Oberherꝛ die
fleiſſige Fuͤrſehung thun/ daß ſo viel jmmer muͤglich/ die Baar-
ſchafft im Land vnd in den Staͤtten behalten werde. Pecuniæ
enim in ditione aliqua retentæ, per cenſus, tributa, & vecti-
galia, ad Fiſcum, vel Ærarium redire ſolent: quod lu-
crum unà cum nummis aliàs amittitur, Botero teſte.
34
Damit aber dieſes geſchehen moͤge/ hat ein Regent auff nach-
folgende drey Puͤnctlein ein beſonder fleiſſig auffſehen zu haben:
I. Wann etwas publicè, oder privatim zu bawen zu pflantzen/ vñ
ins werck zurichten iſt/ daß man darzu die Vnderthan en/ vnd nit
die frembden gebrauche. Dann hiemit werden nit allein die Vn-
derthanen ernehrt vnd befoͤrdert/ ſonder in dem ſie jhren verdien-
ten Lohn einnemmen/ wird auch das Geldt im Land behalten.
II. Wann
35
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Obrecht, Georg: Fünff Vnderschiedliche Secreta Politica. Straßburg, 1617, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/obrecht_secreta_1617/205>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.