Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Historische warhaffte Relation Von einem Christlichen Eheweibe [...] welche Vier lebendige vnd wol proportionirte Töchter [...] zur Welt geboren [...]. Bautzen, 1616.

Bild:
<< vorherige Seite

sollen mit wenig Dienern kommen/ so sehe man gar das wider-
spiel. Da antwortet der löbliche Grafe: Er hette nicht mehr/ als
einen einigen Diener bey sich.

Als aber der Keyser repliciret vnd fraget: Wer die andern
sein? Antwortet der Graf Babo: Aller gnedigster Herr Keyser/
Es sindt E. Keys: Mayt: Diener/ vnd alle meine Söhne/ die
schencke ich/ vnd vber antworte sie E. Keys: Mayt: Gott wolle
glück darzu geben/ daß sie nach jhrem Stammen vnd Namen/
Ewer Keyserlichen Mayt: im Friede eine Zier/ im Krieg vnd
Ernst ein beystandt sein/ wie dann Grafen und Herrn geziemt
vnd wol anstehet/ habe sie auch mit höchsten fleiß darzu gezogen/
Jch hoffe sie sollen E. Keys: Mayt: lieb vnd angenehm sein/ ge-
meinem Nutz zu wolfart entsprissen. Dem Keyser war das eine
herrliche vnd liebe schenckung/ Sprach die jungen Grafen alle
nach einander an/ gab jhnen die Hand/ vnd vmbfing sie/ nennet
sie seine Söhne/ vnd befahl/ sie solten am Keyserlichen Hofe sein
vnd bleiben. Mit der zeit begnadet der hochlöbliche Keyser einen
nach dem andern/ vnd schencket jhnen Schlösser vnd Flecken/
Lehen des Reichs/ also daß sie alle jhren Herren Stand führen
könten. (Aventinus lib. 5. Prompt. Exempl. Hondorfij im 9. vnd
10. Gebot.)

Ludovicus Vives hat einen Bawersmann in Hispanien
gesehen/ dessen Kinder bey seinen lebezeiten ein Dorff fast von
hundert Häusern bewohnet. (Mornaeus de verit. c. 26.)

Vnd in Eubaea ist eine Jungfraw gewesen mit Namen
Combe, als die mit einem Manne ist vermählet worden/ hat
sie hundert Kinder zur Welt geboren. (Erasm. in chil.)

Artaxerxes König in Persien hat mit seinen Kebsweibern
115. Kinder gezeuget/ vnd noch 3. von seinem Ehlichen Weibe.
(Iustin. lib. 10. Zonar. an. tom. 1.)

Marcus
A iij

ſollen mit wenig Dienern kommen/ ſo ſehe man gar das wider-
ſpiel. Da antwortet der loͤbliche Grafe: Er hette nicht mehr/ als
einen einigen Diener bey ſich.

Als aber der Keyſer repliciret vnd fraget: Wer die andern
ſein? Antwortet der Graf Babo: Aller gnedigſter Herꝛ Keyſer/
Es ſindt E. Keyſ: Mayt: Diener/ vnd alle meine Soͤhne/ die
ſchencke ich/ vnd vber antworte ſie E. Keyſ: Mayt: Gott wolle
gluͤck darzu geben/ daß ſie nach jhrem Stam̃en vnd Namen/
Ewer Keyſerlichen Mayt: im Friede eine Zier/ im Krieg vnd
Ernſt ein beyſtandt ſein/ wie dann Grafen und Herꝛn geziemt
vnd wol anſtehet/ habe ſie auch mit hoͤchſten fleiß darzu gezogen/
Jch hoffe ſie ſollen E. Keyſ: Mayt: lieb vnd angenehm ſein/ ge-
meinem Nutz zu wolfart entſpriſſen. Dem Keyſer war das eine
herꝛliche vnd liebe ſchenckung/ Sprach die jungen Grafen alle
nach einander an/ gab jhnen die Hand/ vnd vmbfing ſie/ nennet
ſie ſeine Soͤhne/ vnd befahl/ ſie ſolten am Keyſerlichen Hofe ſein
vnd bleiben. Mit der zeit begnadet der hochloͤbliche Keyſer einen
nach dem andern/ vnd ſchencket jhnen Schloͤſſer vnd Flecken/
Lehen des Reichs/ alſo daß ſie alle jhren Herꝛen Stand fuͤhren
koͤnten. (Aventinus lib. 5. Prompt. Exempl. Hondorfij im 9. vnd
10. Gebot.)

Ludovicus Vives hat einen Bawersmann in Hiſpanien
geſehen/ deſſen Kinder bey ſeinen lebezeiten ein Dorff faſt von
hundert Haͤuſern bewohnet. (Mornæus de verit. c. 26.)

Vnd in Eubæa iſt eine Jungfraw geweſen mit Namen
Combe, als die mit einem Manne iſt vermaͤhlet worden/ hat
ſie hundert Kinder zur Welt geboren. (Eraſm. in chil.)

Artaxerxes Koͤnig in Perſien hat mit ſeinen Kebsweibern
115. Kinder gezeuget/ vnd noch 3. von ſeinem Ehlichen Weibe.
(Iuſtin. lib. 10. Zonar. an. tom. 1.)

Marcus
A iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <p><pb facs="#f0007"/>
&#x017F;ollen mit wenig Dienern kommen/ &#x017F;o &#x017F;ehe man gar das wider-<lb/>
&#x017F;piel. Da antwortet der lo&#x0364;bliche Grafe: Er hette nicht mehr/ als<lb/>
einen einigen Diener bey &#x017F;ich.</p><lb/>
      <p>Als aber der Key&#x017F;er <hi rendition="#aq">repliciret</hi> vnd fraget: Wer die andern<lb/>
&#x017F;ein? Antwortet der Graf <hi rendition="#aq">Babo</hi>: Aller gnedig&#x017F;ter Her&#xA75B; Key&#x017F;er/<lb/>
Es &#x017F;indt E. Key&#x017F;: Mayt: Diener/ vnd alle meine So&#x0364;hne/ die<lb/>
&#x017F;chencke ich/ vnd vber antworte &#x017F;ie E. Key&#x017F;: Mayt: Gott wolle<lb/>
glu&#x0364;ck darzu geben/ daß &#x017F;ie nach jhrem Stam&#x0303;en vnd Namen/<lb/>
Ewer Key&#x017F;erlichen Mayt: im Friede eine Zier/ im Krieg vnd<lb/>
Ern&#x017F;t ein bey&#x017F;tandt &#x017F;ein/ wie dann Grafen und Her&#xA75B;n geziemt<lb/>
vnd wol an&#x017F;tehet/ habe &#x017F;ie auch mit ho&#x0364;ch&#x017F;ten fleiß darzu gezogen/<lb/>
Jch hoffe &#x017F;ie &#x017F;ollen E. Key&#x017F;: Mayt: lieb vnd angenehm &#x017F;ein/ ge-<lb/>
meinem Nutz zu wolfart ent&#x017F;pri&#x017F;&#x017F;en. Dem Key&#x017F;er war das eine<lb/>
her&#xA75B;liche vnd liebe &#x017F;chenckung/ Sprach die jungen Grafen alle<lb/>
nach einander an/ gab jhnen die Hand/ vnd vmbfing &#x017F;ie/ nennet<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;eine So&#x0364;hne/ vnd befahl/ &#x017F;ie &#x017F;olten am Key&#x017F;erlichen Hofe &#x017F;ein<lb/>
vnd bleiben. Mit der zeit begnadet der hochlo&#x0364;bliche Key&#x017F;er einen<lb/>
nach dem andern/ vnd &#x017F;chencket jhnen Schlo&#x0364;&#x017F;&#x017F;er vnd Flecken/<lb/>
Lehen des Reichs/ al&#x017F;o daß &#x017F;ie alle jhren Her&#xA75B;en Stand fu&#x0364;hren<lb/>
ko&#x0364;nten. <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">Aventinus lib. 5. Prompt. Exempl. Hondorfij</hi></hi> im 9. vnd<lb/>
10. Gebot.)</p><lb/>
      <p><hi rendition="#aq">Ludovicus Vives</hi> hat einen Bawersmann in Hi&#x017F;panien<lb/>
ge&#x017F;ehen/ de&#x017F;&#x017F;en Kinder bey &#x017F;einen lebezeiten ein Dorff fa&#x017F;t von<lb/>
hundert Ha&#x0364;u&#x017F;ern bewohnet. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">(Mornæus de verit. c. 26.)</hi></hi></p><lb/>
      <p>Vnd <hi rendition="#aq">in Eubæa</hi> i&#x017F;t eine Jungfraw gewe&#x017F;en mit Namen<lb/><hi rendition="#aq">Combe</hi>, als die mit einem Manne i&#x017F;t verma&#x0364;hlet worden/ hat<lb/>
&#x017F;ie hundert Kinder zur Welt geboren. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">(Era&#x017F;m. in chil.)</hi></hi></p><lb/>
      <p><hi rendition="#aq">Artaxerxes</hi> Ko&#x0364;nig in Per&#x017F;ien hat mit &#x017F;einen Kebsweibern<lb/>
115. Kinder gezeuget/ vnd noch 3. von &#x017F;einem Ehlichen Weibe.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">(Iu&#x017F;tin. lib. 10. Zonar. an. tom. 1.)</hi></hi></p><lb/>
      <fw place="bottom" type="sig">A iij</fw>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Marcus</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0007] ſollen mit wenig Dienern kommen/ ſo ſehe man gar das wider- ſpiel. Da antwortet der loͤbliche Grafe: Er hette nicht mehr/ als einen einigen Diener bey ſich. Als aber der Keyſer repliciret vnd fraget: Wer die andern ſein? Antwortet der Graf Babo: Aller gnedigſter Herꝛ Keyſer/ Es ſindt E. Keyſ: Mayt: Diener/ vnd alle meine Soͤhne/ die ſchencke ich/ vnd vber antworte ſie E. Keyſ: Mayt: Gott wolle gluͤck darzu geben/ daß ſie nach jhrem Stam̃en vnd Namen/ Ewer Keyſerlichen Mayt: im Friede eine Zier/ im Krieg vnd Ernſt ein beyſtandt ſein/ wie dann Grafen und Herꝛn geziemt vnd wol anſtehet/ habe ſie auch mit hoͤchſten fleiß darzu gezogen/ Jch hoffe ſie ſollen E. Keyſ: Mayt: lieb vnd angenehm ſein/ ge- meinem Nutz zu wolfart entſpriſſen. Dem Keyſer war das eine herꝛliche vnd liebe ſchenckung/ Sprach die jungen Grafen alle nach einander an/ gab jhnen die Hand/ vnd vmbfing ſie/ nennet ſie ſeine Soͤhne/ vnd befahl/ ſie ſolten am Keyſerlichen Hofe ſein vnd bleiben. Mit der zeit begnadet der hochloͤbliche Keyſer einen nach dem andern/ vnd ſchencket jhnen Schloͤſſer vnd Flecken/ Lehen des Reichs/ alſo daß ſie alle jhren Herꝛen Stand fuͤhren koͤnten. (Aventinus lib. 5. Prompt. Exempl. Hondorfij im 9. vnd 10. Gebot.) Ludovicus Vives hat einen Bawersmann in Hiſpanien geſehen/ deſſen Kinder bey ſeinen lebezeiten ein Dorff faſt von hundert Haͤuſern bewohnet. (Mornæus de verit. c. 26.) Vnd in Eubæa iſt eine Jungfraw geweſen mit Namen Combe, als die mit einem Manne iſt vermaͤhlet worden/ hat ſie hundert Kinder zur Welt geboren. (Eraſm. in chil.) Artaxerxes Koͤnig in Perſien hat mit ſeinen Kebsweibern 115. Kinder gezeuget/ vnd noch 3. von ſeinem Ehlichen Weibe. (Iuſtin. lib. 10. Zonar. an. tom. 1.) Marcus A iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/oa_vierlinge_1616
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/oa_vierlinge_1616/7
Zitationshilfe: [N. N.]: Historische warhaffte Relation Von einem Christlichen Eheweibe [...] welche Vier lebendige vnd wol proportionirte Töchter [...] zur Welt geboren [...]. Bautzen, 1616, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_vierlinge_1616/7>, abgerufen am 24.11.2024.