Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687.außgestrecket/ welche vielmehr Fleischoder Fischige Gewächse oder Ditten/ als Floßfedern zu nennen/ zwo gleiche/ so etwas kleiner/ an den Seiten des Unterleibs/ oder oberhalb deß Anfangs des Schwantzes/ oben auff dem Rücken eine stehende Feder wie ein Angel / ohngefehr 5. Finger lang und breit/ welche risch in die Höhe stehet/ eine gleichmässige Feder stehet auch auff dem obern Anfang des Schwantzes/ und eine / so kleiner/ und mit gleicher Spitze/ welche stracks auffgehend desselben oberste Mitteltheil/ nicht ferne von einander unterscheidet. Das Ende desselben ist mit einer Fleisch- oder Fischige Floßfeder/ fast wie ein halber Mond besetzet. Das gantze Ober-Haupt und die Seiten am Rücken sind auß dem liechtund gold gelben weiß/ mit braunen Flecken eingesprenget/ aber auff dem Haupt blinckert etwas grünes hervor. Alle Floßfedern und Schwantz sind grau/ der Bauch/ und Untertheil der Seiten/ mit dem Unterkopff (so eben ist) sind weiß: Hat keine Schuppen/ sondern eine glatte Haut: Ist ein sehr guter Fisch/ besser als der Kamarupi/ deme er an Grösse sehr gleichet. Des Hundsfisches Gestalt und Beschaffenheit zubeschreiben/ lassen wir/ weil solche jederman bekant/ unterwegen/ und wollen nur von ihrer Verschiedenheit etwas melden. Etliche geben wegen ihrer gläntzende Haut des Nachts einen Wiederschein/ und dieser gibt es 2. Geschlechte/ eines ist breit/ deren etliche rauh/ und etliche glatter Haut sind/ etliche mit/ etliche ohne Rückgrat: das andre ist lang und rund. Oppianus setzet noch die dritte Arth der sprencklichten dazu / welche in dem Schleim wühlen: Haben einen Sehnichten Rückgrat/ offene Kiefen / weilen ihre Decke auß Sehnen bestehet/ habe gedoppelte Floßfedern/ an jedweder Seiten fünffe: Sie werden feist/ legen auch Eyer/ welche dem Vogel-Eyern gantz ähnlich sind: Die Ebenen haben selbige unter und oben dem Leib/ endlich hangen sie an den Seiten. Die Gebähr-Mutter/ welche diejenige/ so Eyer hervorbringen / in zwey getheilet/ und unter die Mittelrippen gefüget haben/ ist natürlich / wie der Vögel ihr/ beschaffen/ und werden an den Schwangern an und bey demselben/ gleichsam weisse Ditten gesehen. Der Mund ist bey allen diesen Gattungen nicht im Obertheil/ dann es finden sich einige/ denen er zu eusserst deß Kopffs geordnet ist/ und diese können keine Speise fassen/ es sey dann daß sie auff den Rücken liegen: Solcher massen hat die vorsichtige Natur vor der jenigen Fische/ welchen diese nachstellen/ und sie zur Speise haben wollen / Wohlfarth/ und Gelegenheit ihnen zu entfliehen / außgestrecket/ welche vielmehr Fleischoder Fischige Gewächse oder Ditten/ als Floßfedern zu nennen/ zwo gleiche/ so etwas kleiner/ an den Seiten des Unterleibs/ oder oberhalb deß Anfangs des Schwantzes/ oben auff dem Rücken eine stehende Feder wie ein Angel / ohngefehr 5. Finger lang und breit/ welche risch in die Höhe stehet/ eine gleichmässige Feder stehet auch auff dem obern Anfang des Schwantzes/ und eine / so kleiner/ und mit gleicher Spitze/ welche stracks auffgehend desselben oberste Mitteltheil/ nicht ferne von einander unterscheidet. Das Ende desselben ist mit einer Fleisch- oder Fischigë Floßfeder/ fast wie ein halber Mond besetzet. Das gantze Ober-Haupt und die Seiten am Rücken sind auß dem liechtund gold gelben weiß/ mit braunen Flecken eingesprenget/ aber auff dem Haupt blinckert etwas grünes hervor. Alle Floßfedern und Schwantz sind grau/ der Bauch/ und Untertheil der Seiten/ mit dem Unterkopff (so eben ist) sind weiß: Hat keine Schuppen/ sondern eine glatte Haut: Ist ein sehr guter Fisch/ besser als der Kamarupi/ deme er an Grösse sehr gleichet. Des Hundsfisches Gestalt und Beschaffenheit zubeschreiben/ lassen wir/ weil solche jederman bekant/ unterwegen/ und wollen nur von ihrer Verschiedenheit etwas melden. Etliche geben wegen ihrer gläntzendë Haut des Nachts einen Wiederschein/ und dieser gibt es 2. Geschlechte/ eines ist breit/ deren etliche rauh/ und etliche glatter Haut sind/ etliche mit/ etliche ohne Rückgrat: das andre ist lang und rund. Oppianus setzet noch die dritte Arth der sprencklichten dazu / welche in dem Schleim wühlen: Haben einen Sehnichten Rückgrat/ offene Kiefen / weilen ihre Decke auß Sehnen bestehet/ habe gedoppelte Floßfedern/ an jedweder Seiten fünffe: Sie werden feist/ legen auch Eyer/ welche dem Vogel-Eyern gantz ähnlich sind: Die Ebenen haben selbige unter und oben dem Leib/ endlich hangen sie an den Seiten. Die Gebähr-Mutter/ welche diejenige/ so Eyer hervorbringen / in zwey getheilet/ und unter die Mittelrippen gefüget haben/ ist natürlich / wie der Vögel ihr/ beschaffen/ und werden an den Schwangern an und bey demselben/ gleichsam weisse Ditten gesehen. Der Mund ist bey allen diesen Gattungen nicht im Obertheil/ dann es finden sich einige/ denen er zu eusserst deß Kopffs geordnet ist/ und diese können keine Speise fassen/ es sey dann daß sie auff den Rücken liegen: Solcher massen hat die vorsichtige Natur vor der jenigen Fische/ welchen diese nachstellen/ und sie zur Speise haben wollen / Wohlfarth/ und Gelegenheit ihnen zu entfliehen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0021" n="253"/> außgestrecket/ welche vielmehr Fleischoder Fischige Gewächse oder Ditten/ als Floßfedern zu nennen/ zwo gleiche/ so etwas kleiner/ an den Seiten des Unterleibs/ oder oberhalb deß Anfangs des Schwantzes/ oben auff dem Rücken eine stehende Feder wie ein Angel / ohngefehr 5. Finger lang und breit/ welche risch in die Höhe stehet/ eine gleichmässige Feder stehet auch auff dem obern Anfang des Schwantzes/ und eine / so kleiner/ und mit gleicher Spitze/ welche stracks auffgehend desselben oberste Mitteltheil/ nicht ferne von einander unterscheidet. Das Ende desselben ist mit einer Fleisch- oder Fischigë Floßfeder/ fast wie ein halber Mond besetzet.</p> <p>Das gantze Ober-Haupt und die Seiten am Rücken sind auß dem liechtund gold gelben weiß/ mit braunen Flecken eingesprenget/ aber auff dem Haupt blinckert etwas grünes hervor. Alle Floßfedern und Schwantz sind grau/ der Bauch/ und Untertheil der Seiten/ mit dem Unterkopff (so eben ist) sind weiß: Hat keine Schuppen/ sondern eine glatte Haut: Ist ein sehr guter Fisch/ besser als der Kamarupi/ deme er an Grösse sehr gleichet.</p> <p>Des Hundsfisches Gestalt und Beschaffenheit zubeschreiben/ lassen wir/ weil solche jederman bekant/ unterwegen/ und wollen nur von ihrer Verschiedenheit etwas melden.</p> <p>Etliche geben wegen ihrer gläntzendë Haut des Nachts einen Wiederschein/ und dieser gibt es 2. Geschlechte/ eines ist breit/ deren etliche rauh/ und etliche glatter Haut sind/ etliche mit/ etliche ohne Rückgrat: das andre ist lang und rund. Oppianus setzet noch die dritte Arth der sprencklichten dazu / welche in dem Schleim wühlen: Haben einen Sehnichten Rückgrat/ offene Kiefen / weilen ihre Decke auß Sehnen bestehet/ habe gedoppelte Floßfedern/ an jedweder Seiten fünffe: Sie werden feist/ legen auch Eyer/ welche dem Vogel-Eyern gantz ähnlich sind: Die Ebenen haben selbige unter und oben dem Leib/ endlich hangen sie an den Seiten. Die Gebähr-Mutter/ welche diejenige/ so Eyer hervorbringen / in zwey getheilet/ und unter die Mittelrippen gefüget haben/ ist natürlich / wie der Vögel ihr/ beschaffen/ und werden an den Schwangern an und bey demselben/ gleichsam weisse Ditten gesehen. Der Mund ist bey allen diesen Gattungen nicht im Obertheil/ dann es finden sich einige/ denen er zu eusserst deß Kopffs geordnet ist/ und diese können keine Speise fassen/ es sey dann daß sie auff den Rücken liegen: Solcher massen hat die vorsichtige Natur vor der jenigen Fische/ welchen diese nachstellen/ und sie zur Speise haben wollen / Wohlfarth/ und Gelegenheit ihnen zu entfliehen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [253/0021]
außgestrecket/ welche vielmehr Fleischoder Fischige Gewächse oder Ditten/ als Floßfedern zu nennen/ zwo gleiche/ so etwas kleiner/ an den Seiten des Unterleibs/ oder oberhalb deß Anfangs des Schwantzes/ oben auff dem Rücken eine stehende Feder wie ein Angel / ohngefehr 5. Finger lang und breit/ welche risch in die Höhe stehet/ eine gleichmässige Feder stehet auch auff dem obern Anfang des Schwantzes/ und eine / so kleiner/ und mit gleicher Spitze/ welche stracks auffgehend desselben oberste Mitteltheil/ nicht ferne von einander unterscheidet. Das Ende desselben ist mit einer Fleisch- oder Fischigë Floßfeder/ fast wie ein halber Mond besetzet.
Das gantze Ober-Haupt und die Seiten am Rücken sind auß dem liechtund gold gelben weiß/ mit braunen Flecken eingesprenget/ aber auff dem Haupt blinckert etwas grünes hervor. Alle Floßfedern und Schwantz sind grau/ der Bauch/ und Untertheil der Seiten/ mit dem Unterkopff (so eben ist) sind weiß: Hat keine Schuppen/ sondern eine glatte Haut: Ist ein sehr guter Fisch/ besser als der Kamarupi/ deme er an Grösse sehr gleichet.
Des Hundsfisches Gestalt und Beschaffenheit zubeschreiben/ lassen wir/ weil solche jederman bekant/ unterwegen/ und wollen nur von ihrer Verschiedenheit etwas melden.
Etliche geben wegen ihrer gläntzendë Haut des Nachts einen Wiederschein/ und dieser gibt es 2. Geschlechte/ eines ist breit/ deren etliche rauh/ und etliche glatter Haut sind/ etliche mit/ etliche ohne Rückgrat: das andre ist lang und rund. Oppianus setzet noch die dritte Arth der sprencklichten dazu / welche in dem Schleim wühlen: Haben einen Sehnichten Rückgrat/ offene Kiefen / weilen ihre Decke auß Sehnen bestehet/ habe gedoppelte Floßfedern/ an jedweder Seiten fünffe: Sie werden feist/ legen auch Eyer/ welche dem Vogel-Eyern gantz ähnlich sind: Die Ebenen haben selbige unter und oben dem Leib/ endlich hangen sie an den Seiten. Die Gebähr-Mutter/ welche diejenige/ so Eyer hervorbringen / in zwey getheilet/ und unter die Mittelrippen gefüget haben/ ist natürlich / wie der Vögel ihr/ beschaffen/ und werden an den Schwangern an und bey demselben/ gleichsam weisse Ditten gesehen. Der Mund ist bey allen diesen Gattungen nicht im Obertheil/ dann es finden sich einige/ denen er zu eusserst deß Kopffs geordnet ist/ und diese können keine Speise fassen/ es sey dann daß sie auff den Rücken liegen: Solcher massen hat die vorsichtige Natur vor der jenigen Fische/ welchen diese nachstellen/ und sie zur Speise haben wollen / Wohlfarth/ und Gelegenheit ihnen zu entfliehen /
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678/21>, abgerufen am 26.07.2024. |