Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687.todt ist. Gellius sagt/ er habe mit der Spitze eines solchen Schwerdts harte Steine zerhauen/ daß die Stücke davon gesprungen: Dieser Fisch hat keine Zähne; jedoch ist er/ wie AElianus bezeuget/ mit scharffen langen Beinen in der Höle seines Mauls versehen/ weiln/ wie es scheinet/ die materie der Zähne/ durch daß grosse Schwerdt verzehret/ und hinweg genommen wird. Die Augen sind rund und außstehend mit Löcher vor denselben/ hat acht doppelte Kiefen oder Ohren. Der Rücken ist auß dem Aschfarben schwartz/ und gläntzend als Sammet; Die Haut ist dünner substantz, etwas dicker als ein außgedehntes Häutlein/ der Bauch weiß wie Silber. Sie bleiben im Meer und kommen selten an den Strand/ werden ohnfern des Vorgebirges Scilla, bey der Insul Sicilien gelegen/ und Sophyrio, am eussersten Ende Welschlandes/ gefangen/ und jetziger Zeit von den Schifleuten Spartivento genennet. AElianus meldet daß sie sich auch in der Donau finden lassen: In der Sukrinischen See in Dennenmarck sind sie gantz gemein: Ihre Nahrung sind Fische / so sie mit ihrer Schnautzen tödten/ essen sie doch nicht/ ehe und bevor sie dieselbe mit der Schärffe ihres Schwerdts durchbohret haben: Zu Anfang der Hundstage werden sie mit den Wasserpferds-Mücken (ist ein Thierlein/ wie ein Scorpion, und an Grösse der Spinnen gleich) geplagt/ welches sie dermassen quälet/ daß sie auß Angst und Drang öffters in die Schiffe hinein springen. Man sagt/ daß sie sich sehr vor dem Wallfisch fürchten/ wann sie dessen ansichtig werden/ stecken sie ihr Schwerd in die Erde/ oder wo sie sonst am besten können/ in der See zukommen/ und bleiben also mit dem Kopff befestiget stille liegen. Unterdessen ist ihnen ihr Gewehr/ damit sie gewaffnet/ gleichwohl nicht unbekannt/ wie sie dann ihres Schwerdts wol zugebrauchen wissen/ massen sie die Portugiesische Schiffe auf dem Indianischen Meer bey anderthalb Handbreit damit durchzubohren pflegen. In dem mittelländischen Meer ist einer bey einem Schiff schwimmend gesehen worden/ welches er mit seiner Schnautzen halb durchgeschlagen hatte. Johannes Marius Kaetanius, welcherder Schwerdfischs Jagt an den Locrenser Ufer beygewohnet/ schertzet/ erzehlet/ und bezeuget mit den Brutis/ daß diese Fische die Griechische Sprach/ von der Italiänischen unterscheiden/ und vor jener sich nicht fürchten/ vor dieser aber fliehen: Der Schwerdtfisch wird selten/ oder gar nie gegessen/ massen sie sehr trucken / ein zähes Fleisch haben/ und gar schwer zuverdauen sind. Archistratus preiset die Byzantinischen. todt ist. Gellius sagt/ er habe mit der Spitze eines solchen Schwerdts harte Steine zerhauen/ daß die Stücke davon gesprungen: Dieser Fisch hat keine Zähne; jedoch ist er/ wie AElianus bezeuget/ mit scharffen langen Beinen in der Höle seines Mauls versehen/ weiln/ wie es scheinet/ die materie der Zähne/ durch daß grosse Schwerdt verzehret/ und hinweg genommen wird. Die Augen sind rund und außstehend mit Löcher vor denselben/ hat acht doppelte Kiefen oder Ohren. Der Rücken ist auß dem Aschfarben schwartz/ und gläntzend als Sammet; Die Haut ist dünner substantz, etwas dicker als ein außgedehntes Häutlein/ der Bauch weiß wie Silber. Sie bleiben im Meer und kommen selten an den Strand/ werden ohnfern des Vorgebirges Scilla, bey der Insul Sicilien gelegen/ und Sophyrio, am eussersten Ende Welschlandes/ gefangen/ und jetziger Zeit von den Schifleuten Spartivento genennet. AElianus meldet daß sie sich auch in der Donau finden lassen: In der Sukrinischen See in Dennenmarck sind sie gantz gemein: Ihre Nahrung sind Fische / so sie mit ihrer Schnautzen tödten/ essen sie doch nicht/ ehe und bevor sie dieselbe mit der Schärffe ihres Schwerdts durchbohret haben: Zu Anfang der Hundstage werden sie mit den Wasserpferds-Mücken (ist ein Thierlein/ wie ein Scorpion, und an Grösse der Spinnen gleich) geplagt/ welches sie dermassen quälet/ daß sie auß Angst und Drang öffters in die Schiffe hinein springen. Man sagt/ daß sie sich sehr vor dem Wallfisch fürchten/ wann sie dessen ansichtig werden/ stecken sie ihr Schwerd in die Erde/ oder wo sie sonst am besten können/ in der See zukommen/ und bleiben also mit dem Kopff befestiget stille liegen. Unterdessen ist ihnen ihr Gewehr/ damit sie gewaffnet/ gleichwohl nicht unbekannt/ wie sie dann ihres Schwerdts wol zugebrauchen wissen/ massen sie die Portugiesische Schiffe auf dem Indianischen Meer bey anderthalb Handbreit damit durchzubohren pflegen. In dem mittelländischen Meer ist einer bey einem Schiff schwimmend gesehen worden/ welches er mit seiner Schnautzen halb durchgeschlagen hatte. Johannes Marius Kaetanius, welcherder Schwerdfischs Jagt an den Locrenser Ufer beygewohnet/ schertzet/ erzehlet/ und bezeuget mit den Brutis/ daß diese Fische die Griechische Sprach/ von der Italiänischen unterscheiden/ und vor jener sich nicht fürchten/ vor dieser aber fliehen: Der Schwerdtfisch wird selten/ oder gar nie gegessen/ massen sie sehr trucken / ein zähes Fleisch haben/ und gar schwer zuverdauen sind. Archistratus preiset die Byzantinischen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0018" n="250"/> todt ist. Gellius sagt/ er habe mit der Spitze eines solchen Schwerdts harte Steine zerhauen/ daß die Stücke davon gesprungen: Dieser Fisch hat keine Zähne; jedoch ist er/ wie AElianus bezeuget/ mit scharffen langen Beinen in der Höle seines Mauls versehen/ weiln/ wie es scheinet/ die materie der Zähne/ durch daß grosse Schwerdt verzehret/ und hinweg genommen wird. Die Augen sind rund und außstehend mit Löcher vor denselben/ hat acht doppelte Kiefen oder Ohren. Der Rücken ist auß dem Aschfarben schwartz/ und gläntzend als Sammet; Die Haut ist dünner substantz, etwas dicker als ein außgedehntes Häutlein/ der Bauch weiß wie Silber.</p> <p>Sie bleiben im Meer und kommen selten an den Strand/ werden ohnfern des Vorgebirges Scilla, bey der Insul Sicilien gelegen/ und Sophyrio, am eussersten Ende Welschlandes/ gefangen/ und jetziger Zeit von den Schifleuten Spartivento genennet. AElianus meldet daß sie sich auch in der Donau finden lassen: In der Sukrinischen See in Dennenmarck sind sie gantz gemein: Ihre Nahrung sind Fische / so sie mit ihrer Schnautzen tödten/ essen sie doch nicht/ ehe und bevor sie dieselbe mit der Schärffe ihres Schwerdts durchbohret haben: Zu Anfang der Hundstage werden sie mit den Wasserpferds-Mücken (ist ein Thierlein/ wie ein Scorpion, und an Grösse der Spinnen gleich) geplagt/ welches sie dermassen quälet/ daß sie auß Angst und Drang öffters in die Schiffe hinein springen. Man sagt/ daß sie sich sehr vor dem Wallfisch fürchten/ wann sie dessen ansichtig werden/ stecken sie ihr Schwerd in die Erde/ oder wo sie sonst am besten können/ in der See zukommen/ und bleiben also mit dem Kopff befestiget stille liegen. Unterdessen ist ihnen ihr Gewehr/ damit sie gewaffnet/ gleichwohl nicht unbekannt/ wie sie dann ihres Schwerdts wol zugebrauchen wissen/ massen sie die Portugiesische Schiffe auf dem Indianischen Meer bey anderthalb Handbreit damit durchzubohren pflegen. In dem mittelländischen Meer ist einer bey einem Schiff schwimmend gesehen worden/ welches er mit seiner Schnautzen halb durchgeschlagen hatte. Johannes Marius Kaetanius, welcherder Schwerdfischs Jagt an den Locrenser Ufer beygewohnet/ schertzet/ erzehlet/ und bezeuget mit den Brutis/ daß diese Fische die Griechische Sprach/ von der Italiänischen unterscheiden/ und vor jener sich nicht fürchten/ vor dieser aber fliehen: Der Schwerdtfisch wird selten/ oder gar nie gegessen/ massen sie sehr trucken / ein zähes Fleisch haben/ und gar schwer zuverdauen sind. Archistratus preiset die Byzantinischen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [250/0018]
todt ist. Gellius sagt/ er habe mit der Spitze eines solchen Schwerdts harte Steine zerhauen/ daß die Stücke davon gesprungen: Dieser Fisch hat keine Zähne; jedoch ist er/ wie AElianus bezeuget/ mit scharffen langen Beinen in der Höle seines Mauls versehen/ weiln/ wie es scheinet/ die materie der Zähne/ durch daß grosse Schwerdt verzehret/ und hinweg genommen wird. Die Augen sind rund und außstehend mit Löcher vor denselben/ hat acht doppelte Kiefen oder Ohren. Der Rücken ist auß dem Aschfarben schwartz/ und gläntzend als Sammet; Die Haut ist dünner substantz, etwas dicker als ein außgedehntes Häutlein/ der Bauch weiß wie Silber.
Sie bleiben im Meer und kommen selten an den Strand/ werden ohnfern des Vorgebirges Scilla, bey der Insul Sicilien gelegen/ und Sophyrio, am eussersten Ende Welschlandes/ gefangen/ und jetziger Zeit von den Schifleuten Spartivento genennet. AElianus meldet daß sie sich auch in der Donau finden lassen: In der Sukrinischen See in Dennenmarck sind sie gantz gemein: Ihre Nahrung sind Fische / so sie mit ihrer Schnautzen tödten/ essen sie doch nicht/ ehe und bevor sie dieselbe mit der Schärffe ihres Schwerdts durchbohret haben: Zu Anfang der Hundstage werden sie mit den Wasserpferds-Mücken (ist ein Thierlein/ wie ein Scorpion, und an Grösse der Spinnen gleich) geplagt/ welches sie dermassen quälet/ daß sie auß Angst und Drang öffters in die Schiffe hinein springen. Man sagt/ daß sie sich sehr vor dem Wallfisch fürchten/ wann sie dessen ansichtig werden/ stecken sie ihr Schwerd in die Erde/ oder wo sie sonst am besten können/ in der See zukommen/ und bleiben also mit dem Kopff befestiget stille liegen. Unterdessen ist ihnen ihr Gewehr/ damit sie gewaffnet/ gleichwohl nicht unbekannt/ wie sie dann ihres Schwerdts wol zugebrauchen wissen/ massen sie die Portugiesische Schiffe auf dem Indianischen Meer bey anderthalb Handbreit damit durchzubohren pflegen. In dem mittelländischen Meer ist einer bey einem Schiff schwimmend gesehen worden/ welches er mit seiner Schnautzen halb durchgeschlagen hatte. Johannes Marius Kaetanius, welcherder Schwerdfischs Jagt an den Locrenser Ufer beygewohnet/ schertzet/ erzehlet/ und bezeuget mit den Brutis/ daß diese Fische die Griechische Sprach/ von der Italiänischen unterscheiden/ und vor jener sich nicht fürchten/ vor dieser aber fliehen: Der Schwerdtfisch wird selten/ oder gar nie gegessen/ massen sie sehr trucken / ein zähes Fleisch haben/ und gar schwer zuverdauen sind. Archistratus preiset die Byzantinischen.
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678/18>, abgerufen am 27.07.2024. |