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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687.

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Die Pinguins, welchen Nahmen sie haben/ nicht ihrer Feiste halber/ wie es nach dem Latein lauten solte/ sondern wegen ihrer weissen Köpffe/ dann diß wird durch das englische Wort angedeutet/ sind schwartz auff dem Rücken/ auffm Bauch weiß/ etliche haben einen weissen Ring umb den Halß/ daß also das weiß- und schwartze an ihnen gleichviel ist. Die Haut ist fast wie Kaninichen-Fell / und so dick als eine Schweins-Haut/ der Schnabel ist grösset/ und breiter als ein Rabenschnabel/ jedoch nicht so krumm: Der Halß ist kurtz/ und der Leib so groß/ als eine Ganß/ gleichwohl etwas schmaler/ an statt der Flügel haben sie zwey mit Pflaumfedern besetzte Floß-Federn herabhangen/ mit welchen sie gar hurtig schwimmen können. Ihr Auffenthalt ist mehrentheils im Wasser/ und kommen sie anderst nicht auffs Land/ als zur Brütezeit: Ihrer drey oder vier sitzen gemeiniglich beysammen in einem Loch/ haben schwartze Füsse/ den Gänsefüssen sehr ähnlich /

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doch ein wenig schmaler; Sie gehen auffrecht/ lassen ihre Floßfedern/ als ob es Arme wären/ herab hangen/ scheinen also von ferne/ als Zwerge oder Pygmaei, welches seltzam zu sehen: Sie leben von keiner andren Speise/ als Fi-

Die Pinguins, welchen Nahmen sie haben/ nicht ihrer Feiste halber/ wie es nach dem Latein lauten solte/ sondern wegen ihrer weissen Köpffe/ dann diß wird durch das englische Wort angedeutet/ sind schwartz auff dem Rücken/ auffm Bauch weiß/ etliche haben einen weissen Ring umb den Halß/ daß also das weiß- und schwartze an ihnen gleichviel ist. Die Haut ist fast wie Kaninichen-Fell / und so dick als eine Schweins-Haut/ der Schnabel ist grösset/ und breiter als ein Rabenschnabel/ jedoch nicht so krumm: Der Halß ist kurtz/ und der Leib so groß/ als eine Ganß/ gleichwohl etwas schmaler/ an statt der Flügel haben sie zwey mit Pflaumfedern besetzte Floß-Federn herabhangen/ mit welchen sie gar hurtig schwimmen können. Ihr Auffenthalt ist mehrentheils im Wasser/ und kommen sie anderst nicht auffs Land/ als zur Brütezeit: Ihrer drey oder vier sitzen gemeiniglich beysammen in einem Loch/ haben schwartze Füsse/ den Gänsefüssen sehr ähnlich /

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doch ein wenig schmaler; Sie gehen auffrecht/ lassen ihre Floßfedern/ als ob es Arme wären/ herab hangen/ scheinen also von ferne/ als Zwerge oder Pygmaei, welches seltzam zu sehen: Sie leben von keiner andren Speise/ als Fi-

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[224/0088] Die Pinguins, welchen Nahmen sie haben/ nicht ihrer Feiste halber/ wie es nach dem Latein lauten solte/ sondern wegen ihrer weissen Köpffe/ dann diß wird durch das englische Wort angedeutet/ sind schwartz auff dem Rücken/ auffm Bauch weiß/ etliche haben einen weissen Ring umb den Halß/ daß also das weiß- und schwartze an ihnen gleichviel ist. Die Haut ist fast wie Kaninichen-Fell / und so dick als eine Schweins-Haut/ der Schnabel ist grösset/ und breiter als ein Rabenschnabel/ jedoch nicht so krumm: Der Halß ist kurtz/ und der Leib so groß/ als eine Ganß/ gleichwohl etwas schmaler/ an statt der Flügel haben sie zwey mit Pflaumfedern besetzte Floß-Federn herabhangen/ mit welchen sie gar hurtig schwimmen können. Ihr Auffenthalt ist mehrentheils im Wasser/ und kommen sie anderst nicht auffs Land/ als zur Brütezeit: Ihrer drey oder vier sitzen gemeiniglich beysammen in einem Loch/ haben schwartze Füsse/ den Gänsefüssen sehr ähnlich / [Abbildung] doch ein wenig schmaler; Sie gehen auffrecht/ lassen ihre Floßfedern/ als ob es Arme wären/ herab hangen/ scheinen also von ferne/ als Zwerge oder Pygmaei, welches seltzam zu sehen: Sie leben von keiner andren Speise/ als Fi-

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz03_1678/88>, abgerufen am 18.08.2024.