Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.zu erst die von der Königlichen Linie durch den König selbst werden verbunden; Die folgende Tage wird dasselbe durch des Königes-Diener bey den gemeinen Volcke verrichtet; Und wann sie also zusammen gefüget seyn/ werden einige Tage im Hause der Eltern des Bräutigambs/ mit Essen/ Trincken und Fröligkeit zugebracht. Der älteste Sohn des Königes/ und also Erbe des Reiches/ wird an seine ältisten Schwester verehelicht/ oder wann sie Unfruchtbar ist/ wird ihm die andere / dritte sc. zugefüget; Und so es [Abbildung]etwa daran ermangelt/ nimbt er eine auß der nähesten Blut-Verwantschaft. Ihre Könige führeten eine unumbschrenckete Macht/ so wohl über die Güter/ als Leib/ und Leben der Unterthanen/ von welchen sie auch als Götter geehret wurden. Die Königliche Palläste und Tempel/ die sie der Sonnen dediciren und zu eigenen/ wahren sehr köstlich von grossen Steinen/ gantz artig und zierlich in einander gefüget/ aufferbawet/ die Wände wahren mit güldenen Platen bekleidet / und die Gefässe und Schüsseln von Gold oder zu erst die von der Königlichen Linie durch den König selbst werden verbunden; Die folgende Tage wird dasselbe durch des Königes-Diener bey den gemeinen Volcke verrichtet; Und wann sie also zusammen gefüget seyn/ werden einige Tage im Hause der Eltern des Bräutigambs/ mit Essen/ Trincken und Fröligkeit zugebracht. Der älteste Sohn des Königes/ und also Erbe des Reiches/ wird an seine ältisten Schwester verehelicht/ oder wann sie Unfruchtbar ist/ wird ihm die andere / dritte sc. zugefüget; Und so es [Abbildung]etwa daran ermangelt/ nimbt er eine auß der nähesten Blut-Verwantschaft. Ihre Könige führeten eine unumbschrenckete Macht/ so wohl über die Güter/ als Leib/ und Leben der Unterthanen/ von welchen sie auch als Götter geehret wurden. Die Königliche Palläste und Tempel/ die sie der Sonnen dediciren und zu eigenen/ wahren sehr köstlich von grossen Steinen/ gantz artig und zierlich in einander gefüget/ aufferbawet/ die Wände wahren mit güldenen Platen bekleidet / und die Gefässe und Schüsseln von Gold oder <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0065" n="53"/> zu erst die von der Königlichen Linie durch den König selbst werden verbunden; Die folgende Tage wird dasselbe durch des Königes-Diener bey den gemeinen Volcke verrichtet; Und wann sie also zusammen gefüget seyn/ werden einige Tage im Hause der Eltern des Bräutigambs/ mit Essen/ Trincken und Fröligkeit zugebracht.</p> <p>Der älteste Sohn des Königes/ und also Erbe des Reiches/ wird an seine ältisten Schwester verehelicht/ oder wann sie Unfruchtbar ist/ wird ihm die andere / dritte sc. zugefüget; Und so es</p> <figure/> <p>etwa daran ermangelt/ nimbt er eine auß der nähesten Blut-Verwantschaft.</p> <p>Ihre Könige führeten eine unumbschrenckete Macht/ so wohl über die Güter/ als Leib/ und Leben der Unterthanen/ von welchen sie auch als Götter geehret wurden. Die Königliche Palläste und Tempel/ die sie der Sonnen dediciren und zu eigenen/ wahren sehr köstlich von grossen Steinen/ gantz artig und zierlich in einander gefüget/ aufferbawet/ die Wände wahren mit güldenen Platen bekleidet / und die Gefässe und Schüsseln von Gold oder </p> </div> </body> </text> </TEI> [53/0065]
zu erst die von der Königlichen Linie durch den König selbst werden verbunden; Die folgende Tage wird dasselbe durch des Königes-Diener bey den gemeinen Volcke verrichtet; Und wann sie also zusammen gefüget seyn/ werden einige Tage im Hause der Eltern des Bräutigambs/ mit Essen/ Trincken und Fröligkeit zugebracht.
Der älteste Sohn des Königes/ und also Erbe des Reiches/ wird an seine ältisten Schwester verehelicht/ oder wann sie Unfruchtbar ist/ wird ihm die andere / dritte sc. zugefüget; Und so es
[Abbildung]
etwa daran ermangelt/ nimbt er eine auß der nähesten Blut-Verwantschaft.
Ihre Könige führeten eine unumbschrenckete Macht/ so wohl über die Güter/ als Leib/ und Leben der Unterthanen/ von welchen sie auch als Götter geehret wurden. Die Königliche Palläste und Tempel/ die sie der Sonnen dediciren und zu eigenen/ wahren sehr köstlich von grossen Steinen/ gantz artig und zierlich in einander gefüget/ aufferbawet/ die Wände wahren mit güldenen Platen bekleidet / und die Gefässe und Schüsseln von Gold oder
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/65>, abgerufen am 22.07.2024. |