Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.Von den Hottentotten. IN den Africanischen Vorgebirge oder dem eussersten Lande/ so sich von Africa in die See nacher Süden erstrecket/ welches der König in Portugal Johannes. 2. Anno 1495. Cabo de bona Esperanza, das Haubt oder Anfang guter Hoffnung genennet/ wird ein wüstes wildes Volck gefunden/ welches die Holländer Hottentotten heißen/ darum das ihre Sprache gar keine Gleichniß oder gemeinschafft mit einiger Menschlicher Sprache scheinet [Abbildung]zu haben/ sondern gleichet viel eher dem gelaut der wilden Vögel/ in dem sie alle ihre Worte durch die Kehle mit einem frembden Thon und Gelaut auffholen. Es ist ein wildes/ rauhes/ schwartzes ungestaltes und bestialisches Volck / geschlang und scheußlich von Leibe. Das Kopf-Haar/ Nasen und Lippen seyn nicht nach der Moren Art/ sondern die Haare seyn streiff/ wild und klatterich/ im Gesicht seyn sie geschrumpen und grausam anzusehen/ die Weiber zieren ihre Arme und Beine mit eisernen/ kupfernen/ messingen oder zinnernen Ringen/ welche sie von den Europäern vor Vieh tauschen. Sie gehen gantz Nackend/ die Frauen so wohl als die Männer/ nur allein daß sie mit einem kleinen Von den Hottentotten. IN den Africanischen Vorgebirge oder dem eussersten Lande/ so sich von Africa in die See nacher Süden erstrecket/ welches der König in Portugal Johannes. 2. Anno 1495. Cabo de bona Esperanza, das Haubt oder Anfang guter Hoffnung geneñet/ wird ein wüstes wildes Volck gefunden/ welches die Holländer Hottentotten heißen/ darum das ihre Sprache gar keine Gleichniß oder gemeinschafft mit einiger Menschlicher Sprache scheinet [Abbildung]zu haben/ sondern gleichet viel eher dem gelaut der wilden Vögel/ in dem sie alle ihre Worte durch die Kehle mit einem frembden Thon und Gelaut auffholen. Es ist ein wildes/ rauhes/ schwartzes ungestaltes und bestialisches Volck / geschlang und scheußlich von Leibe. Das Kopf-Haar/ Nasen und Lippen seyn nicht nach der Moren Art/ sondern die Haare seyn streiff/ wild und klatterich/ im Gesicht seyn sie geschrumpen und grausam anzusehen/ die Weiber zieren ihre Arme und Beine mit eisernen/ kupfernen/ messingen oder zinnernen Ringen/ welche sie von den Europäern vor Vieh tauschen. Sie gehen gantz Nackend/ die Frauen so wohl als die Männer/ nur allein daß sie mit einem kleinen <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0047" n="35"/> <head>Von den Hottentotten.</head> <p>IN den Africanischen Vorgebirge oder dem eussersten Lande/ so sich von Africa in die See nacher Süden erstrecket/ welches der König in Portugal Johannes. 2. Anno 1495. Cabo de bona Esperanza, das Haubt oder Anfang guter Hoffnung geneñet/ wird ein wüstes wildes Volck gefunden/ welches die Holländer Hottentotten heißen/ darum das ihre Sprache gar keine Gleichniß oder gemeinschafft mit einiger Menschlicher Sprache scheinet</p> <figure/> <p>zu haben/ sondern gleichet viel eher dem gelaut der wilden Vögel/ in dem sie alle ihre Worte durch die Kehle mit einem frembden Thon und Gelaut auffholen.</p> <p>Es ist ein wildes/ rauhes/ schwartzes ungestaltes und bestialisches Volck / geschlang und scheußlich von Leibe. Das Kopf-Haar/ Nasen und Lippen seyn nicht nach der Moren Art/ sondern die Haare seyn streiff/ wild und klatterich/ im Gesicht seyn sie geschrumpen und grausam anzusehen/ die Weiber zieren ihre Arme und Beine mit eisernen/ kupfernen/ messingen oder zinnernen Ringen/ welche sie von den Europäern vor Vieh tauschen. Sie gehen gantz Nackend/ die Frauen so wohl als die Männer/ nur allein daß sie mit einem kleinen </p> </div> </body> </text> </TEI> [35/0047]
Von den Hottentotten. IN den Africanischen Vorgebirge oder dem eussersten Lande/ so sich von Africa in die See nacher Süden erstrecket/ welches der König in Portugal Johannes. 2. Anno 1495. Cabo de bona Esperanza, das Haubt oder Anfang guter Hoffnung geneñet/ wird ein wüstes wildes Volck gefunden/ welches die Holländer Hottentotten heißen/ darum das ihre Sprache gar keine Gleichniß oder gemeinschafft mit einiger Menschlicher Sprache scheinet
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zu haben/ sondern gleichet viel eher dem gelaut der wilden Vögel/ in dem sie alle ihre Worte durch die Kehle mit einem frembden Thon und Gelaut auffholen.
Es ist ein wildes/ rauhes/ schwartzes ungestaltes und bestialisches Volck / geschlang und scheußlich von Leibe. Das Kopf-Haar/ Nasen und Lippen seyn nicht nach der Moren Art/ sondern die Haare seyn streiff/ wild und klatterich/ im Gesicht seyn sie geschrumpen und grausam anzusehen/ die Weiber zieren ihre Arme und Beine mit eisernen/ kupfernen/ messingen oder zinnernen Ringen/ welche sie von den Europäern vor Vieh tauschen. Sie gehen gantz Nackend/ die Frauen so wohl als die Männer/ nur allein daß sie mit einem kleinen
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/47>, abgerufen am 22.07.2024. |