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Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.

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gen Lande Silber- und Gold-Mienen seyn/ womit aber die Einwohner nicht umb zugehen wissen. Sonsten seyn die Einwohner alle gar schwartze wol proportionirte Leute/ starck von Leibe; Sie gehen alle Nackend/ nur daß sie die Scham bedecken. Die Männer haben eine bunte gestreifte Binde auß Baumwolle gewircket/ die tragen sie des Tages gedoppelt umb die Hüffte gebunden/ und lassen die beyden Ende eines fornen/ das ander hinten/ biß fast auff die Knie und kniekehle hinunter hangen; Sie tragen auch nebst dieser Binde unter den Nabel umb den Leib her eine grosse Schnur von allerhand gefärbeten steinern Knöpflein wie Corallen/ wie auch etliche Schnüre umb den Halß/ und Arme/ über den Ellenbogen/ und umb die Beine unter den Knien. In den Ohren-Läplein tragen sie Messinge/ Kupferne oder zinnerne Ringe / wie auch an den Armen oben der Hand/ und an den Beinen umb die Enkel. Die Weiber gehen den Männern fastgleich gekleidet/ nur daß sie ihre Brust und Rücken mit einen kurtzen Leibchen bedecken/ daß die Arme bloß bleiben/ und ihre Leib-Binde lassen sie etwas breiter/ wie einen kurtzen Rock biß auff die Knie herunter hangen. Ihr Angesichte bestreichen sie zur Zierde mit einem sonderlichen weissen Gummi.

Der König wird durch 2. kupfferne Hörner/ von seinen edeln und gemeinen Volck unterschieden/ selbige seyn ohngefehr eine halbe Elle lang/ an beiden enden mit einen quast behangen/ und an eine Mütze/ die wie ein Bischoffs-Mütze gestalt/ fest angehefftet. Seine unterthanen erweisen ihm grossen Gehorsam und darff niemand in seiner gegenwart keck oder frey reden.

Die Männer seyn in der Fischerey und Jagt wol exercirt/ wie auch die Fischerey und Viehzucht ihre beste Nahrung ist/ als darin ihre grössester Reichthumb und Herrlichkeit bestehet/ denn wer viel Vieh hat/ der ist bey ihm reich und fürnehm.

Die Frawen nehmen die Häußliche Arbeit in acht/ pflantzen/ säen/ und meyhen den Reiß/ und andere Früchte/ geben acht auff das Vieh/ spinnen und weben das kattune Leinwand; Seyn ihren Männern gar getrew/ und ihre Rahtgeber. Kein Mann hat weiniger als zwey Weiber/ sonst nimbt einer so viel Weiber als ihm beliebet / und eins jedwede hat er in einem absonderlichen Hause oder Hütten/ unter welchen die Elteste den Vorzuch hat/ und nimbt der Mann nichts vor im kauffen und verkauffen/ es muß dann des Weibes raht und wille mit dabey seyn. Sie kauffen ihre Weiber umb Vieh von den Vätern/ oder umb eine gewisse Zahl Lantzen oder wurff Spiesse. Hu-

gen Lande Silber- und Gold-Mienen seyn/ womit aber die Einwohner nicht umb zugehen wissen. Sonsten seyn die Einwohner alle gar schwartze wol proportionirte Leute/ starck von Leibe; Sie gehen alle Nackend/ nur daß sie die Scham bedecken. Die Männer haben eine bunte gestreifte Binde auß Baumwolle gewircket/ die tragen sie des Tages gedoppelt umb die Hüffte gebunden/ und lassen die beyden Ende eines fornen/ das ander hinten/ biß fast auff die Knie und kniekehle hinunter hangen; Sie tragen auch nebst dieser Binde unter den Nabel umb den Leib her eine grosse Schnur von allerhand gefärbeten steinern Knöpflein wie Corallen/ wie auch etliche Schnüre umb den Halß/ und Arme/ über den Ellenbogen/ und umb die Beine unter den Knien. In den Ohren-Läplein tragen sie Messinge/ Kupferne oder zinnerne Ringe / wie auch an den Armen oben der Hand/ und an den Beinen umb die Enkel. Die Weiber gehen den Männern fastgleich gekleidet/ nur daß sie ihre Brust und Rücken mit einen kurtzen Leibchen bedecken/ daß die Arme bloß bleiben/ und ihre Leib-Binde lassen sie etwas breiter/ wie einen kurtzen Rock biß auff die Knie herunter hangen. Ihr Angesichte bestreichen sie zur Zierde mit einem sonderlichen weissen Gummi.

Der König wird durch 2. kupfferne Hörner/ von seinen edeln und gemeinen Volck unterschieden/ selbige seyn ohngefehr eine halbe Elle lang/ an beiden enden mit einen quast behangen/ und an eine Mütze/ die wie ein Bischoffs-Mütze gestalt/ fest angehefftet. Seine unterthanen erweisen ihm grossen Gehorsam und darff niemand in seiner gegenwart keck oder frey reden.

Die Männer seyn in der Fischerey und Jagt wol exercirt/ wie auch die Fischerey und Viehzucht ihre beste Nahrung ist/ als darin ihre grössester Reichthumb und Herrlichkeit bestehet/ denn wer viel Vieh hat/ der ist bey ihm reich und fürnehm.

Die Frawen nehmen die Häußliche Arbeit in acht/ pflantzen/ säen/ und meyhen den Reiß/ und andere Früchte/ geben acht auff das Vieh/ spinnen und weben das kattune Leinwand; Seyn ihren Männern gar getrew/ und ihre Rahtgeber. Kein Mann hat weiniger als zwey Weiber/ sonst nimbt einer so viel Weiber als ihm beliebet / und eins jedwede hat er in einem absonderlichen Hause oder Hütten/ unter welchen die Elteste den Vorzuch hat/ und nimbt der Mann nichts vor im kauffen und verkauffen/ es muß dann des Weibes raht und wille mit dabey seyn. Sie kauffen ihre Weiber umb Vieh von den Vätern/ oder umb eine gewisse Zahl Lantzen oder wurff Spiesse. Hu-

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[29/0041] gen Lande Silber- und Gold-Mienen seyn/ womit aber die Einwohner nicht umb zugehen wissen. Sonsten seyn die Einwohner alle gar schwartze wol proportionirte Leute/ starck von Leibe; Sie gehen alle Nackend/ nur daß sie die Scham bedecken. Die Männer haben eine bunte gestreifte Binde auß Baumwolle gewircket/ die tragen sie des Tages gedoppelt umb die Hüffte gebunden/ und lassen die beyden Ende eines fornen/ das ander hinten/ biß fast auff die Knie und kniekehle hinunter hangen; Sie tragen auch nebst dieser Binde unter den Nabel umb den Leib her eine grosse Schnur von allerhand gefärbeten steinern Knöpflein wie Corallen/ wie auch etliche Schnüre umb den Halß/ und Arme/ über den Ellenbogen/ und umb die Beine unter den Knien. In den Ohren-Läplein tragen sie Messinge/ Kupferne oder zinnerne Ringe / wie auch an den Armen oben der Hand/ und an den Beinen umb die Enkel. Die Weiber gehen den Männern fastgleich gekleidet/ nur daß sie ihre Brust und Rücken mit einen kurtzen Leibchen bedecken/ daß die Arme bloß bleiben/ und ihre Leib-Binde lassen sie etwas breiter/ wie einen kurtzen Rock biß auff die Knie herunter hangen. Ihr Angesichte bestreichen sie zur Zierde mit einem sonderlichen weissen Gummi. Der König wird durch 2. kupfferne Hörner/ von seinen edeln und gemeinen Volck unterschieden/ selbige seyn ohngefehr eine halbe Elle lang/ an beiden enden mit einen quast behangen/ und an eine Mütze/ die wie ein Bischoffs-Mütze gestalt/ fest angehefftet. Seine unterthanen erweisen ihm grossen Gehorsam und darff niemand in seiner gegenwart keck oder frey reden. Die Männer seyn in der Fischerey und Jagt wol exercirt/ wie auch die Fischerey und Viehzucht ihre beste Nahrung ist/ als darin ihre grössester Reichthumb und Herrlichkeit bestehet/ denn wer viel Vieh hat/ der ist bey ihm reich und fürnehm. Die Frawen nehmen die Häußliche Arbeit in acht/ pflantzen/ säen/ und meyhen den Reiß/ und andere Früchte/ geben acht auff das Vieh/ spinnen und weben das kattune Leinwand; Seyn ihren Männern gar getrew/ und ihre Rahtgeber. Kein Mann hat weiniger als zwey Weiber/ sonst nimbt einer so viel Weiber als ihm beliebet / und eins jedwede hat er in einem absonderlichen Hause oder Hütten/ unter welchen die Elteste den Vorzuch hat/ und nimbt der Mann nichts vor im kauffen und verkauffen/ es muß dann des Weibes raht und wille mit dabey seyn. Sie kauffen ihre Weiber umb Vieh von den Vätern/ oder umb eine gewisse Zahl Lantzen oder wurff Spiesse. Hu-

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/41>, abgerufen am 21.11.2024.