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Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.

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Flor/ und bezeigen sich dadurch furchtsam und schamroht/ aber in ihren Häusern seyn sie zu allen Muhtwillen und Geilheit geneigt. Die so die schwärtzesten Augbraunen/ weissesten Mund/ und grösseste Augen haben/ werden vor die schönesten geachtet.

Die Türcken/ so in Groß-Asia und Aegypten gebohren seyn/ sind längerer Person / bräunerer Farben/ und wilder

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unsittsamer Art. Mit der Ehe halten sie diese Weise: Vermöge ihres Alcoran ist den Türcken erlaubet/ so viel Franen zu ehlichen als sie wollen/ und als sie ernehren können. Die Töchter werden von den Eltern umb eine Summa Geldes gekaufft; selbige senden alsdann die Braut/ neben ihrem Haußraht/ so auff Cameel und Maulthiere geladen/ unter dem Begleit ihrer Freunde und Verwandten / mit grossen Freuden nach dem Hause deß Bräutigams.

Die Frauen/ ob sie gleich von ihren Männern noch so sehr geliebet werden/ essen doch nicht zugleich mit

Flor/ und bezeigen sich dadurch furchtsam und schamroht/ aber in ihren Häusern seyn sie zu allen Muhtwillen und Geilheit geneigt. Die so die schwärtzesten Augbraunen/ weissesten Mund/ und grösseste Augen haben/ werden vor die schönesten geachtet.

Die Türcken/ so in Groß-Asia und Aegypten gebohren seyn/ sind längerer Person / bräunerer Farben/ und wilder

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unsittsamer Art. Mit der Ehe halten sie diese Weise: Vermöge ihres Alcoran ist den Türcken erlaubet/ so viel Franen zu ehlichen als sie wollen/ und als sie ernehren können. Die Töchter werden von den Eltern umb eine Summa Geldes gekaufft; selbige senden alsdann die Braut/ neben ihrem Haußraht/ so auff Cameel und Maulthiere geladen/ unter dem Begleit ihrer Freunde und Verwandten / mit grossen Freuden nach dem Hause deß Bräutigams.

Die Frauen/ ob sie gleich von ihren Männern noch so sehr geliebet werden/ essen doch nicht zugleich mit

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[15/0027] Flor/ und bezeigen sich dadurch furchtsam und schamroht/ aber in ihren Häusern seyn sie zu allen Muhtwillen und Geilheit geneigt. Die so die schwärtzesten Augbraunen/ weissesten Mund/ und grösseste Augen haben/ werden vor die schönesten geachtet. Die Türcken/ so in Groß-Asia und Aegypten gebohren seyn/ sind längerer Person / bräunerer Farben/ und wilder [Abbildung] unsittsamer Art. Mit der Ehe halten sie diese Weise: Vermöge ihres Alcoran ist den Türcken erlaubet/ so viel Franen zu ehlichen als sie wollen/ und als sie ernehren können. Die Töchter werden von den Eltern umb eine Summa Geldes gekaufft; selbige senden alsdann die Braut/ neben ihrem Haußraht/ so auff Cameel und Maulthiere geladen/ unter dem Begleit ihrer Freunde und Verwandten / mit grossen Freuden nach dem Hause deß Bräutigams. Die Frauen/ ob sie gleich von ihren Männern noch so sehr geliebet werden/ essen doch nicht zugleich mit

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/27>, abgerufen am 02.05.2024.