Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.die starcke belästigte Stadt Grolle. Nicht lange darnach wurde er ein Überwinder der unüberwindlich geachteten Stadt Hertzogenbusch. In zwischen erweckete die Übergabe der Stadt Wesel keine geringe Freude in den Gemühtern der Niederländer. Manchen Feld-Zug hat er mit grossen Nutzen vollführet/ und nachdem er dieser Weld entzogen/ hat er einen einigen Sohn und vier Töchter hintergelassen. Wilhelm der andere/ nachdem er mit der Königlichen Princesse von Engelland vermählet/ suc cedirte seinen Vatter/ und wurde ihm die Regirung und Krieges-Macht zu Wasser und zu Lande ebenmässig anvertrauet. Der Anschlag auff Amsterdam schien die Herrlichkeit dieses Fürsten und die Affection des Volcks zu demselben fast zu verdunckeln; Doch wurde erkurtz hernach auß diesem Leben weggerücket/ hinterlassend eine schwangere Princesse/ so den noch lebenden Printz Wilhelm den dritten zur Weld gebohren. Von den Engelländern/ Schotten und Irrländern. DEr Britannische König ist sehr prächtig mit der dreyfachen Cron von Engelland / Schottland und Irrland. Die Einwohner dieser Königreiche seyn guter leibes Gestalt/ weisser Farbe/ und unter diesen werden die Eugelschen Frawen/ vor die schönesten gehalten. Die Frawen im Nord-theil von Irrland seyn mit sehr langen Brüsten begabet/ also daß sie dieselbe/ gleich wie die Caffreer in Africa/ rücklings über die Achseln ihren Kindern zu saugen können zureichen. Die Kleidung der Engel- und Schott-Länder ist fein proper und nett/ und nicht so sehr ins Auge stehend/ doch die Frawen seyn auff ihre Weise prächtig gnug außgeputzt. Der gemeinen Irrländer Tracht ist rauch und zötig/ so mit ihrer wüsten Löwen-Art sehr wohl überein kombt. Die Engelschen/ Schotten und die beste Sorten der Irrländer seyn insgemein Freundlich/ Lieblich/ Gastfrey und Bescheiden/ doch/ da sie im geringsten verhönet werden/ sehr Aufflauffend im Zorn/ und Rachgierig. An keinem Ort wird den Frawen grössere Ehre von ihren Männern bewiesen/ als in Engelland/ und scheinet auch/ daß die englische Männer nicht so Argwöhnisch seyn wieder ihre Frawen/ wie bey andern Nationen offt verspüret wird. Die Britannische Nation ist ein großmühtig und tapffer Volck/ im die starcke belästigte Stadt Grolle. Nicht lange darnach wurde er ein Überwinder der unüberwindlich geachteten Stadt Hertzogenbusch. In zwischen erweckete die Übergabe der Stadt Wesel keine geringe Freude in den Gemühtern der Niederländer. Manchen Feld-Zug hat er mit grossen Nutzen vollführet/ und nachdem er dieser Weld entzogen/ hat er einen einigen Sohn und vier Töchter hintergelassen. Wilhelm der andere/ nachdem er mit der Königlichen Princesse von Engelland vermählet/ suc cedirte seinen Vatter/ und wurde ihm die Regirung und Krieges-Macht zu Wasser und zu Lande ebenmässig anvertrauet. Der Anschlag auff Amsterdam schien die Herrlichkeit dieses Fürsten und die Affection des Volcks zu demselben fast zu verdunckeln; Doch wurde erkurtz hernach auß diesem Leben weggerücket/ hinterlassend eine schwangere Princesse/ so den noch lebenden Printz Wilhelm den dritten zur Weld gebohren. Von den Engelländern/ Schotten und Irrländern. DEr Britannische König ist sehr prächtig mit der dreyfachen Cron von Engelland / Schottland und Irrland. Die Einwohner dieser Königreiche seyn guter leibes Gestalt/ weisser Farbe/ und unter diesen werden die Eugelschen Frawen/ vor die schönesten gehalten. Die Frawen im Nord-theil von Irrland seyn mit sehr langen Brüsten begabet/ also daß sie dieselbe/ gleich wie die Caffreer in Africa/ rücklings über die Achseln ihren Kindern zu saugen können zureichen. Die Kleidung der Engel- und Schott-Länder ist fein proper und nett/ und nicht so sehr ins Auge stehend/ doch die Frawen seyn auff ihre Weise prächtig gnug außgeputzt. Der gemeinen Irrländer Tracht ist rauch und zötig/ so mit ihrer wüsten Löwen-Art sehr wohl überein kombt. Die Engelschen/ Schotten und die beste Sorten der Irrländer seyn insgemein Freundlich/ Lieblich/ Gastfrey und Bescheiden/ doch/ da sie im geringsten verhönet werden/ sehr Aufflauffend im Zorn/ und Rachgierig. An keinem Ort wird den Frawen grössere Ehre von ihren Männern bewiesen/ als in Engelland/ und scheinet auch/ daß die englische Männer nicht so Argwöhnisch seyn wieder ihre Frawen/ wie bey andern Nationen offt verspüret wird. Die Britannische Nation ist ein großmühtig und tapffer Volck/ im <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0117" n="105"/> die starcke belästigte Stadt Grolle. Nicht lange darnach wurde er ein Überwinder der unüberwindlich geachteten Stadt Hertzogenbusch. In zwischen erweckete die Übergabe der Stadt Wesel keine geringe Freude in den Gemühtern der Niederländer. Manchen Feld-Zug hat er mit grossen Nutzen vollführet/ und nachdem er dieser Weld entzogen/ hat er einen einigen Sohn und vier Töchter hintergelassen.</p> <p>Wilhelm der andere/ nachdem er mit der Königlichen Princesse von Engelland vermählet/ suc cedirte seinen Vatter/ und wurde ihm die Regirung und Krieges-Macht zu Wasser und zu Lande ebenmässig anvertrauet. Der Anschlag auff Amsterdam schien die Herrlichkeit dieses Fürsten und die Affection des Volcks zu demselben fast zu verdunckeln; Doch wurde erkurtz hernach auß diesem Leben weggerücket/ hinterlassend eine schwangere Princesse/ so den noch lebenden Printz Wilhelm den dritten zur Weld gebohren.</p> </div> <div> <head>Von den Engelländern/ Schotten und Irrländern.</head> <p>DEr Britannische König ist sehr prächtig mit der dreyfachen Cron von Engelland / Schottland und Irrland. Die Einwohner dieser Königreiche seyn guter leibes Gestalt/ weisser Farbe/ und unter diesen werden die Eugelschen Frawen/ vor die schönesten gehalten. 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die starcke belästigte Stadt Grolle. Nicht lange darnach wurde er ein Überwinder der unüberwindlich geachteten Stadt Hertzogenbusch. In zwischen erweckete die Übergabe der Stadt Wesel keine geringe Freude in den Gemühtern der Niederländer. Manchen Feld-Zug hat er mit grossen Nutzen vollführet/ und nachdem er dieser Weld entzogen/ hat er einen einigen Sohn und vier Töchter hintergelassen.
Wilhelm der andere/ nachdem er mit der Königlichen Princesse von Engelland vermählet/ suc cedirte seinen Vatter/ und wurde ihm die Regirung und Krieges-Macht zu Wasser und zu Lande ebenmässig anvertrauet. Der Anschlag auff Amsterdam schien die Herrlichkeit dieses Fürsten und die Affection des Volcks zu demselben fast zu verdunckeln; Doch wurde erkurtz hernach auß diesem Leben weggerücket/ hinterlassend eine schwangere Princesse/ so den noch lebenden Printz Wilhelm den dritten zur Weld gebohren.
Von den Engelländern/ Schotten und Irrländern. DEr Britannische König ist sehr prächtig mit der dreyfachen Cron von Engelland / Schottland und Irrland. Die Einwohner dieser Königreiche seyn guter leibes Gestalt/ weisser Farbe/ und unter diesen werden die Eugelschen Frawen/ vor die schönesten gehalten. Die Frawen im Nord-theil von Irrland seyn mit sehr langen Brüsten begabet/ also daß sie dieselbe/ gleich wie die Caffreer in Africa/ rücklings über die Achseln ihren Kindern zu saugen können zureichen.
Die Kleidung der Engel- und Schott-Länder ist fein proper und nett/ und nicht so sehr ins Auge stehend/ doch die Frawen seyn auff ihre Weise prächtig gnug außgeputzt. Der gemeinen Irrländer Tracht ist rauch und zötig/ so mit ihrer wüsten Löwen-Art sehr wohl überein kombt.
Die Engelschen/ Schotten und die beste Sorten der Irrländer seyn insgemein Freundlich/ Lieblich/ Gastfrey und Bescheiden/ doch/ da sie im geringsten verhönet werden/ sehr Aufflauffend im Zorn/ und Rachgierig.
An keinem Ort wird den Frawen grössere Ehre von ihren Männern bewiesen/ als in Engelland/ und scheinet auch/ daß die englische Männer nicht so Argwöhnisch seyn wieder ihre Frawen/ wie bey andern Nationen offt verspüret wird.
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